Ein schön gepflegter Rasen ist der ganze Stolz eines jeden Hobbygärtners. Umso ärgerlicher ist es, wenn ab Juli plötzlich das Gras nicht mehr nachwächst und sich immer mehr hässliche gelb-braune Flecken im Rasen bilden. Das Gras lässt nach ein paar Wochen sogar wie ein Teppich abnehmen. Das ist ein eindeutiges Zeichen, dass der Gartenlaubkäfer sein Unwesen treibt.
Tipp: Treten die Schäden vor Juni auf, könnten auch noch andere Tiere als Ursache in Frage kommen, z.B. Wiesenschnakenlarven, Junikäferlarven, Maikäferlarven oder Erdraupen. Wenn Sie unsicher sind, ziehen Sie am besten einen Pflanzenschutzexperten zu Rate.
Gartenlaubkäfer biologisch bekämpfen
Sind erste Schäden im Rasen sichtbar und der Gartenlaubkäfer ist eindeutig als Verursacher bestimmt, beginnen Sie rasch mit der Bekämpfung. Innerhalb kürzester Zeit sind sonst große Flächen betroffen. Da im Hausgarten keine chemischen Wirkstoffe zugelassen und zudem auch gegen diesen Schädling unwirksam sind, setzen Sie die natürlichen Feinde des Gartenlaubkäfers ein – die Heterorhabditis-Nematoden.
Diese Nematoden sind im Handel in Packungen für 20, 50 oder 100qm Rasenfläche erhältlich. Die Nützlinge sind in einem Mineralpulver eingearbeitet, das man nur in Wasser auflösen muss. Entsprechend der Größe der befallenen Rasenfläche wird dann weiter mit Wasser verdünnt und die Flüssigkeit ausgebracht.
Die Nematoden suchen sich unter der Erde von selbst die Larven und greifen diese an. Sie dringen über die Körperöffnungen der Larven ein und geben dort tödliche Bakterien aus ihrem Darmtrakt frei. Innerhalb von zwei bis drei Tagen werden die ersten Engerlinge abgetötet. Nach ca. drei 3 Wochen ist meist der größte Teil der Schädlinge abgetötet.
Tipps zum Ausbringen der Nematoden
- Rasen vor der Behandlung bewässern
- Nach dem Ausbringend die Nematoden beregnen und den Boden ca. drei Wochen feucht halten
- Temperatur beim Ausbringen sollte mindestens 12°C betragen
- Nematoden-Mischgerät AquaNemix verwenden
Der Gartenlaubkäfer in Kürze
- Gartenlaubkäfer sind ca. 8-12 mm groß und ähneln sehr dem Junikäfer. Ihre Lebensdauer beträgt bis zu 38 Tage.
- Die Insekten kommen von Juli bis Oktober bei uns vor
- Sie ernähren sich von Gras- und Baumblättern.
- Der Gartenlaubkäfer legt seine Eier vorwiegend in sandigen Böden oder aber in lockere Rasennarben.
- Zur Eiablage kommen die Weibchen nachts nur kurz an die Oberfläche. Deshalb ist eine Bekämpfung der Käfer nicht möglich.
- Die Larven des Käfers können bis zu 2 Jahre im Rasen überleben. Der einzige Feind ist der Maulwurf
Vorbeugung gegen Befall
Mit einer guten Nährstoff- und Wasserversorgung und optimaler Pflege erreicht man eine geschlossene, dichte Rasennarbe, in die die Käfer nicht eindringen können.
Wenn die Käfer fliegen (Mai-Juni), sollten Sie den Rasen nicht zu kurz mähen, sondern lieber etwas höher stehen lassen. Außerdem sollten Rasenlücken gezielt bewässert werden, um die Flächen abzukühlen. Dadurch wir des den Weibchen zu kalt für die Eiablage.