Geranien (Pelargonium) lassen sich überwintern und als mehrjährige Kübelpflanze ziehen. Zum Überwintern gibt es unterschiedliche Methoden, auch recht ungewöhnliche – je nachdem, wie viel Platz man zum Überwintern zur Verfügung hat und wie das mögliche Winterquartier aussieht.
Mit oder ohne Erde, mit oder ohne Licht: Geranien überwintern frostfrei, aber kühl bei 5 bis 10 °C. Das lohnt sich besonders bei grossen Pflanzen und seltenen Sorten. Je dunkler es im Winterquartier ist, desto weniger Laub sollte an den Pflanzen bleiben – das fällt sowieso ab und führt im schlimmsten Fall zu Fäulnis.
Oftmals ist nicht der Platz im Winter das Problem, sondern es fehlt an geeigneten Orten, um die Geranien im Frühjahr austreiben zu lassen. Wer kein Gewächshaus hat, wird ein unbenutztes Zimmer umfunktionieren oder die Fensterbänke für eine Zeit lang für die Geranien räumen müssen.
Wer die Pflanzen schon frühzeitig ins Freie stellen möchte, sollte unbedingt den Wetterbericht verfolgen. Frost dürfen die Pflanzen nicht bekommen.
1. Die Geranien bleiben bis zum Frühjahr im Balkonkasten
Nein, nicht auf dem Balkon, das wäre zu schön. Wenn Sie ein helles und kühles Treppenhaus haben, einen Keller mit grossen Fenstern am Hang oder auch einen unbeheizten Wintergarten, können Sie die Geranien ohne Rücksicht auf Verluste auf etwa 15 cm Höhe zurückschneiden und sie einfach im Kasten lassen.
Günstig ist es, wenn die Erde vor dem Einräumen trocken ist. Im Winterquartier selbst dürfen Sie nur wenig giessen, sollten das aber auch nicht vergessen. Die Triebe trocknen ein und sehen wie abgestorben aus, welkende Blätter kommen weg. Wenn es im März wärmer wird, topfen Sie die Geranien in frische Erde und lassen sie an einem hellen und warmen Ort austreiben.
2. Blattlos im Keller überwintern
Sie haben nur einen dunklen Keller ohne Fenster? In dem Fall topfen Sie die Geranien aus, schütteln die Erde gründlich ab und streifen alle Blätter ab – die fallen im dunklen Keller sowieso ab. Schneiden Sie die Pflanzen um die Hälfte zurück und legen Sie sie kopfüber und dicht an dicht in einen Pappkarton. Diesen stellen Sie dann in den kühlst möglichen Kellerraum. Alternativ hängen Sie die Pflanzen – ebenfalls kopfüber – an einer im Keller gespannten Schnur oder Wäscheleine auf.
Bei derartig robust überwinternden Geranien sollten Sie deren Winterruhe allerdings schon Ende Februar beenden und die Pflanzen hell und warm stellen, damit sie austreiben können. Macht man das erst im Mai, dauert es ewig, bis die Geranien wachsen und blühen.
3. Geranien einfach im Garten vergraben
Wer im Haus absolut keinen geeigneten Platz zum Überwintern hat, kann die Geranien Ende Oktober einfach vergraben, sie mit Laub schützen und im März wieder ausgraben und in einen Blumentopf mit frischer Erde pflanzen. Das geht auch mit Fuchsien.
Schütteln Sie die Erde von den Geranienwurzeln, schneiden weiche Triebspitzen um mindestens die Hälfte zurück und streifen alle Blätter ab. Graben Sie ein mindestens 60 cm tiefes Loch, füllen etwas Laub ein und legen die Geranien hinein. Dann füllen Sie das Loch mit einem Mix aus Laub und Reisig auf. Die Zweige sind wichtig, damit das feuchte Laub nicht zusammenpappt und seine isolierende Wirkung verliert. Zum Abschluss legen Sie ordentliche Schicht aus Fichtenreisig auf die Stelle.
4. Geranien als Stecklinge überwintern
Wenn Sie im September, spätestens im Oktober Stecklinge schneiden, können Sie diese auf der Fensterbank überwintern, bis sie im Frühjahr grössere Töpfe kommen. Schneiden Sie knapp 10 cm lange Kopfstecklinge, streifen alle Blätter bis auf die Herzblätter ab und stecken den Trieb in Aussaaterde. Stellen Sie die Stecklinge hell und warm, am besten auf eine Fensterbank. Halten Sie die Erde solange feucht, bis die Herzblätter der Geranie weiter wachsen. Dann behandeln Sie die Pflanzen wie normale Zimmerpflanzen.