Als Garten- und Balkonpflanze ist die Dipladenia in den vergangenen Jahren sehr beliebt geworden. Bei der Pflege der eifrigen Blüherin kann man nicht viel falsch machen. Aber jetzt, da sich die Zeit nähert, zu der sie ins Winterlager muss, gibt es ein paar Aspekte zu beachten.
Dipladenien (syn. Mandevilla) sind mehrjährige Kletterpflanzen, die eigentlich in den Tropenwäldern Mittel- und Südamerikas zu Hause sind. Im Sommer erklimmen sie ungebremst höchste Höhen und schmücken sich mit Dutzenden von – je nach Sorten – weissen, rosafarbenen, roten oder gelben Blüten. Den Winter verbringen sie auf Sparflamme. Dementsprechend gibt es für die Dipladenia zwei wichtige Aspekte zu berücksichtigen, um sie gesund durch den Winter zu bringen: Standort und Wassergaben.
Staunässe unbedingt vermeiden
Dipladenien sind Trockenheitskünstler. Da sie in ihren rübenförmige Wurzeln Wasser speichern können, überstehen sie problemlos mehrere Tage, ohne dass gegossen werden müsste. Das ist besonders an heissen Tagen von Vorteil, wenn andere Tropenschönheiten wie die Engelstrompete (Brugmansia) den ganzen Tag lang Feuchtigkeit fordern. Gleichzeitig gilt: Um das Wurzelsystem gesund zu erhalten, ist Staunässe bei den tropischen Kletterpflanzen unbedingt zu vermeiden. Das heisst, niemals zu viel wässern! Steht das Pflanzgefäss in einem Untersetzer, sollte man diesen nach starkem Regen auch im Sommer jeweils ausleeren, damit die Pflanze nicht dauerhaft im Wasser steht. Während des winterlichen Wachstumsstopps ist daher unbedingt drauf zu achten, dass die Pflanze nicht zu viel Giesswasser erhält. Lieber zu trocken als zu feucht ist dabei die Devise – aber niemals komplett austrocknen lassen.
Das passende Überwinterungslager
Sorten wie der weissblütige Chilenische Jasmin (Mandevilla laxa) vertragen Temperaturen von -5° bis -10° C. In milden Regionen können sie also durchaus den Winter über im Freien verbringen. Nicht frosthart sind die immergrünen Sorten mit glänzender Blattoberfläche. Sie benötigen ein kühles und helles Winterquartier. Dafür kommen Wintergärten, Gewächshäuser, Überwinterungszelte oder andere helle, kühle Räume infrage, in denen eine durchschnittliche Temperatur von 5° bis maximal 12° C herrscht. Wer sie in eine eher dunkle Garage stellt, muss damit rechnen, dass ihr Laub gelb wird und herabfällt. Doch auch das übersteht die blühfreudige Rankerin; allerdings wird sie im Frühjahr etwas Zeit benötigen, bis sie wieder grün ist.
Schnitt und Pflege
Bevor sie ins Winterlager kommt, entfernt man zu lange Triebe. Diese Massnahme erfolgt in erster Linie, um die Ausmasse der Pflanze an den Überwinterungsort anzupassen. Ins Winterlager überführen sollte man sie unbedingt frühzeitig und noch vor dem ersten Frost. Auch wenn Dipladenien wenig schädlingsanfällig sind, lohnt es sich, die Pflanze nach saugenden Insekten wie Blatt- und Schildläusen oder Spinnmilben abzusuchen. Zur Bekämpfung stehen zahlreiche Mittel zur Verfügung – von der selbst angemischten Schmierseifen-Brühe bis hin zu gewerblichen Schutzmittel. Einmal sorgfältig mit einem feinen Strahl eingenebelt, z. B. mit dem Super Star, kann die Pflanze ins Winterlager. Sollte sie dort bedingt durch sehr trockene Luft von Wollläusen befallen werden, kann man sie im Spätwinter einfach radikal zurückschneiden.

Für ein gutes Gedeihen
Mit Beginn der neuen Gartensaison im Februar oder März kürzt man solche Triebe ein, die abgestorben, kränklich oder zu lang geworden sind. Das regt den Neuaustrieb und damit die Blütenbildung an. Dann können auch Umtopfungsmassnahmen erfolgen. Damit die Dipladenia gut gedeiht, versorgt man sie die Saison über wöchentlich mit flüssigem Kübelpflanzendünger. Denn um ihren reichen Blütenflor zu produzieren, benötigt die tropische Schönheit einiges an Energie.