Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis), ein ostasiatischer Kleinschmetterling aus der Familie der Crambidae, setzt unserem geliebten Formgehölz gewaltig zu. In Europa ist er Anfang des 21. Jahrhunderts eingewandert und damit hier ein Neozoon. Seine grün-schwarzen Raupen haben enorm Appetit auf unser den Buchs. Aber keine Sorge es gibt verschiedene natürliche Mittel um diesen Schädling zu bekämpfen.
Fortpflanzungszyklus
Um gegen den Spuk mit dem Zünsler einschreiten zu können sollte man den Fortpflanzungszyklus kennen. Im März beginnen die überwinternden Jungraupen mit dem Fraß. Ab April / Mai sind sie ausgewachsen und verpuppen sich. Daraus schlüpfen im Mai / Juni die Schmetterlinge und legen ihre Eier auf den Unterseiten der Blätter ab. Die zweite Generation der Raupen schlüpft dann im Juni / Juli, richtet zum Teil enorme Fraßschäden an und verpuppt sich im August. Die zweite Faltergeneration schlüpft im September und legt wieder Eier ab. Die daraus schlüpfenden Jungraupen überwintern in selbst hergestellten Gespinsten am Buchsbaum.
Kontrollieren
Um also einen Befall frühzeitig entdecken zu können, sollten Buchsbäume regelmäßig kontrolliert werden. Das gelingt etwa durch das Aufhängen von Pheromonfallen in der Nähe der Buchsbäume. Die Lockstoffkapsen dient aber lediglich der Beobachtung. Werden darin die Exemplare des ostasiatischer Kleinschmetterlings entdeckt, kann man sich schon mal auf eine Bekämpfung vorbereiten. Aber auch genaueres Hinschauen kann sich lohnen. Dazu sollte man die Zweige des Buchsbaums vorsichtig auseinander schieben, um tiefer in die Pflanze hineinschauen zu können. Entdeckt man weiße Gespinste, grüne Kot-Krümel oder gelbe werdende Pflanzenteile, können das Hinweise auf einen Befall sein.
Erkennen
Die Raupen selbst des Buchsbaumzünslers sind zwar leider nicht auf den ersten Blick zu entdecken, aber dafür leicht zu erkennen . Sie erreichen ein Länge von bis zu fünf Zentimeter, sind aber nicht einfarbig grün. Auf dem grünen Raupenkörper erstrecken sich zwei schwarz-weiße Längsstreifen sowie schwarze Punkte. Der Kopf der Raupe ist schwarz. Die Raupen fressen Blätter und Rinde des Buchsbaums. Die Schmetterlinge haben eine Flügelspannweite von 4 bis 4,5 cm. Im Vergleich dazu: Ein Tagpfauenauge hat etwa eine Flügelspannweite von 6 cm. Auf der Oberseite hat der Falter weiße Flügel, die eingerahmt sind durch einen dunklen Rand. Darin charakteristisch zu erkennen sind die halbmondförmigen hellen Flecken auf beiden Flügelseiten. Es gibt auch dunkel gefärbte Falter, die dann aber auch die halbmondförmigen hellen Flecken auf den Flügeln haben. Die Falter legen ihre Eier auf den Unterseiten der Blätter des Buchsbaums ab.
Vorbeugen
Um einen Befall durch den Kleinschmetterling vorzubeugen kann man entweder die Buchsbäume mit grünen Insektenschutznetzen einhüllen oder sie mit Algenkalk bestäuben. Durch den Algenkalk wird nicht nur den Raupen der Appetit auf die Blätter und Rinde verdorben, sondern auch noch die Eiablage vermindert. Feinster Algenkalk ist zudem ein Tausendsassa im Garten – wie sin in unserem entsprechenden Beitrag nachlesen können. Mit dem Pulverzerstäuber Bobby und einer Verlängerung lässt sich dieses natürliche Pflanzenstärkungsmittel auch im inneren des Buchsbaumes leicht verteilen. In jedem Fall gut ist es den Buchsbaum im zeitigen Frühjahr nicht nur zu kontrollieren, sondern mit organischem Dünger zu versorgen. Denn gesunde Pflanzen sind bei einem leichten Befall besser gewappnet für einen Neuaustrieb.
Natürlich bekämpfen
Junge Larven sind aufgrund die Gespinste nur sehr schlecht durch biologische Insektizide erreichbar. Um sie dennoch erfolgreich zu beseitigen wird ein Rückschnitt empfohlen. Eine andere Möglichkeit die Raupen zu bekämpfen wäre die Buchsbaum-Sauna. Dazu an einem sonnigen Tag den Buchsbaum zuerst gründlich wässern und dann einen dunklen Müllbeutel über die Pflanze stülpen. Darunter wird es den Raupen nach ein paar Stunden zu heiß. Der Buchsbaum, aber leider auch die Eier des Zünslers, überleben die Prozedur. Bei einem leichten Befall kann es reichen die frei fressenden Raupen abzusammeln, mit einem Industriestaubsauger einzusaugen oder einem Hochdruckreiniger abzuspritzen. Für letzteres legt man vorher eine Folie unter den Buchsbaum. Darauf landen dann die Raupen und können anschließend von dort abgesammelt werden. Die Raupen bitte nicht in der Biotonne, sondern in fest verschlossenen Tüten im Restmüll entsorgen.
Bei stärkerem Befall wird mit einem Mittel auf Basis des Bakteriums Bacillus thuringiensis (B.t.) gespritzt. Dieses wird auch von Profis im ökologischen Landbau verwendet. Die Pflanze sollte nach der Behandlung von außen und innen tropfnass sein. Da das Bakterium empfindlich auf UV-Licht reagiert, sollte man nur bei bedecktem Himmel spritzen. Idealer Weise sollte es am Anwendungstag zudem mindestens 18 Grad Celsius haben. Dann sind die Raupen aktiv genug und nehmen über ihre Fraßtätigkeit genügend Bakteriensporen auf. Im Prinzip können durch B.t. auch andere Schmetterlingsraupen geschädigt werden. Aber für gewöhnlich halten sich keine anderen am Buchs auf. Ebenfalls bekämpfen lassen sich mit B.t. in Form biologischer Spritzmittel auch noch andere Schadraupen wie zum Beispiel Frostspanner, Kohlweißlinge und Traubenwickler. Auch andere ökologische Insektizide auf Basis von Neemöl können zur Bekämpfung gegen die Raupen eingesetzt werden. Dafür eignet sich beispielsweise der Birchmeier Sprüher Foxy Plus und noch besser sogar der besonders für ölhaltige Flüssigkeiten geeignete Birchmeier Super McProper Plus.
Fressfeinde fördern
Anfänglich hatten die Raupen des Buchsbaumzünslers hierzulande keine natürlichen Feinde, weil diese für unsere Fauna ebenfalls noch neu waren. Doch das hat sich inzwischen etwas geändert. So berichten Naturschutzverbände, Gartenakademien und Landwirtschaftsgremien, dass einige Tierarten die proteinreichen Raupen als Nahrungsquelle entdeckt haben. Dazu gehören unter anderem verschieden Gartenvögel, Wespen, Spinnen, Eidechsen bis hin zu nachtaktiven Tieren wie Spitz- sowie Fledermäusen. Um vor allem den Spatzen, Meisen, Buchfinken, Rotschwänze und anderen Gartenvögeln den Zugang ins Geäst des Buchsbaums zu erleichtern, sollte dieser möglichst nicht geschnitten werden. Auch Futterspender mit Körner können in den Buchsbaum gehängt werden, um die Vögel dorthin zu locken. Den Spender aber nicht sofort wieder auffüllen, damit die Vögel auch die Raupen vertilgen. Und mit entsprechenden Nistkästen (für Vögel, Fledermäuse, etc.) lädt man die ökologischen Schädlingsbekämpfer ein sich im Garten niederzulassen.
Sollten all die oben beschriebenen Maßnahmen nicht helfen oder der immerwährende Kampf gegen den Buchsbaumzünsler zu ermüdend sein. Dann kann man immer noch auf Alternativen für den Buchsbaum ausweichen