Wo früher bauchige Buchskugeln fröhliches Grün in unsere winterlichen Gärten zauberten, klaffen heute Löcher. Seitdem Buchsbaumzünsler und Buchsbaum-Triebsterben ihr zerstörerisches Werk verrichten, liegen viele Gartenareale kahl da. Viele Gartenfreunde haben den Buchsbaum bereits aus ihren Gärten entfernt oder überlegen sich entsprechende Massnahmen. Jetzt die möglichen Ersatzpflanzen in Augenschein zu nehmen, bietet sich an, denn noch lassen sich Pflanzarbeiten erledigen.
«Der Buchs muss weg!» – zu dieser Einsicht sind in den letzten Jahren viele Gartenfreunde gekommen, deren Buchseinfassungen oder Kugelbuchs-Ensembles auf ein verdorrtes Geäst heruntergefressen wurden. Buchsbaumzünsler und Triebsterben Cylindrocladium buxicola haben dem kurvigen Gartenstar arg zugesetzt. Beiden kann man mit regelmässigen Behandlungen zwar trotzen – gegen ersten haben sich biologische Insektizide auf Basis von Bacillus thuringiensis bewährt, der Welke wird vorbeugend mit Fungizidbehandlungen begegnet. Doch hat der Leidensdruck erst einmal überhandgenommen, steht unseren kurvigen Freunden meist die Rodung bevor.
Die Ansprüche sind hoch
Doch die entstandenen Lücken und ihrer Begrenzung beraubten Rabatten müssen nicht schmucklos bleiben. In den letzten Jahren hat das züchterische Werk eine stattliche Anzahl möglicher Ersatzpflanzen hervorgebracht, die den Vergleich mit Buxus sempervirens ‘Suffruticosa’ oder ’Blauer Heinz’ nicht scheuen müssen. Der Anspruch an die Ersatzpflanzen ist hoch: Anpassungsfähig sollen sie sein, bodentolerant, robust, frosthart, sie sollen einen langsamen Wuchs aufweisen und eine dichte Verzweigung bei vorzugsweise dunkelgrünem Laub haben. Dass sie vom Aussehen her dem Buchsbaum möglichst ähnlich, doch weniger krankheitsanfällig sein sollen, ist klar.
Mögliche Alternativen
In den letzten Jahren haben sich einige Favoriten etabliert:
Damit Sie sich ein Bild machen können, wie einige Buchs-Alternativen aussehen, haben wir für Sie diese Links zusammengestellt:
Roter Faden bei diesen Pflanzen ist ihre gute Schnittverträglichkeit, egal ob als Kugel oder formal als Einfassung. Manche von ihnen – so die Ilex crenata-Sorten – sind dem Buchsbaum im Erscheinungsbild so ähnlich, dass sie kaum von Original zu unterscheiden sind.
In Fachkreisen sieht man die Buchs-Krise mittlerweile als Chance, denn je grösser die Varianz an verwendeten Pflanzen, desto schwerer können sich Schädlinge und Schaderreger etablieren – und desto diverser sind unsere Gärten gestaltet.