Unkraut als Zeigerpflanze

flowers-3336117_1280_Uschi Dugulin auf Pixabay

Unkraut im Garten? Lästig und weist doch auf faule Gärtner hin. Mag in vielen Fällen stimmen, Unkraut verrät aber auch viel über den Standort und die Bodenqualität und zeigt sich damit auch mal als Helfer im Garten.

Ein Blick, schon weiss man Bescheid: Viele Pflanzen sind bei ihrem Standort sehr wählerisch und auf bestimmte Bodenverhältnisse spezialisiert. Auf Änderungen reagieren sie empfindlich, verkümmern oder verschwinden gleich ganz. Daher eignen sich solche Pflanzen als sogenannte Indikatorpflanzen und zeigen Eigenarten und Qualität des Bodens – und damit auch, was dem Boden fehlt und was man verbessern kann.

Was fehlt, wovon gibt’s zu viel? Diese Unkräuter verraten es
Eine einzelne Pflanze reicht als Indikator natürlich nicht, die Pflanzen müssen gesund, in Top-Form sein und in Pulks oder invasionsartig wachsen. So kann man auch sicher sein, dass es nicht nur ein Ausrutscher ist.

Brennnessel:
Wächst auf gutem, tiefgründigem und stickstoffreichem Boden. Düngen Sie an den Standorten zunächst mal nicht und in den folgenden Jahren nur organisch und dann nicht mit stickstoffbetonten Düngern.

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Moos im Rasen:
Zeigt Nährstoffmangel an, besonders Stickstoff. Moos weist auch auf niedrigen pH-Wert und manchmal nassen Boden hin. Düngen Sie den Rasen regelmässig mit speziellen Rasendüngern und mähen den Rasen nicht zu tief. Bei sehr starkem Moosbefall erst vertikutieren.

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Schachtelhalm:
Wo Schachtelhalm wächst, ist der Boden verdichtet. Möchten Sie die Fläche nutzbar machen, arbeiten Sie Sand, Humus und Bodenaktivatoren ein. Auch Breitwegerich ist ein Hinweis auf dichten Boden, der wächst sogar mitten auf Wegen und lässt auf sich rumtrampeln.

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Ehrenpreis:
Weist auf stickstoffreichen, mittelschweren bis sandigen Boden hin.

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Franzosenkraut:
Die wüchsigen Pflanzen lieben frischt, nahrhafte und leicht saure Böden. So ein Boden ist für die meisten Gartenpflanzen gut geeignet. Mit Stickstoffdüngern erst mal zurückhaltend sein.

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Klee im Rasen:
Wo Klee im Rasen wächst, ist der Boden stickstoffarm und der Rasen lässt meist zu wünschen übrig. Um den Klee loszuwerden, düngen Sie regelmässig mit speziellen Rasendüngern.

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Löwenzahn im Rasen:
Er lässt sich relativ gut ausstechen, weist aber verdichteten Boden oder zumindest eine dichte Bodenoberfläche hin. Arbeiten Sie regelmässig Bodenaktivatoren und Sand ein und düngen organisch.

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Gänseblümchem im Rasen:
Die schönen weissen Blüten weisen darauf hin, dass der Rasen Hunger hat. Gönnen Sie dem Rasen regelmässig Rasendünger.

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Gundermann:
Die Pflanzen lieben frische Böden mit kontinuierlicher Wasser- und guter Kalkversorgung. Gerne an Gehölzrändern oder entlang von Rasenflächen.

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Klatschmohn:
Liebt leichten und durchlässigen Boden. Wo die Pflanzen mit den auffälligen Blüten wachsen, ist der Boden ausserdem oft kalkhaltig.

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Reiherschnabel:
Wo diese Pflanzen wachsen, ist der Boden trocken und oft nährstoffarm. Arbeiten Sie regelmässig Bentonit und Dauerhumus wie Kompost ein und düngen organisch.

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Über Thomas Hess

hess-ganzThomas Heß arbeitet seit über 15 Jahren als freier Redakteur und Fotograf für Garten-, Natur- und Wohnthemen für diverse Magazine, Buchverlage und Fachfirmen.
Wächst nicht, gibt’s nicht! Denn als Journalist, gelernter Gärtner und Gartenbauingenieur treffen Fachkompetenz und Erfahrung auf die Freude am Gärtnern, am Handwerken und am Experimentieren. Ob Schläuche als Pflanztopf oder alte Flaschen als Windlicht – oft sind es ganz einfache, unkonventionelle Lösungen und Ideen, die dem Hobbygärtner die Arbeit erleichtern oder die Gärten verschönern.
Lieblingsthemen sind alles rund um die Gartenpraxis, Gartentechnik, Gartenteich und natürlich die Fotos dazu, die direkt in der Praxis entstehen. Da darf dann schon mal ein Fleckchen auf der Hose oder Erde an den Fingern sein!

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