Winterschnitt der Kugelakazie

Kugelakazie_Schnitt

Kugelakazie, oder auch Kugelrobinie genannt, sollten regelmäßig im Winter geschnitten werden. Hier erfährst du, wie man die Kronen der Kugelbäume kompakt hält und Wildtriebe am Stamm entfernt. 

Winterschnitt der Kugelakazien: Kompakte Kronen in jedem Jahr

Ärger mit Wildtrieben an deiner Kugelakazie?
Kugelakazien bilden dauerhaft eine kompakte runde Krone, wenn man sie jedes Jahr im Januar, spätestens im Februar, zurückschneidet. Ich widme mich zuerst den Wildtrieben, denn ich möchte mich nicht an ihren Dornen verletzen.

Blog_Kugalakazie_Wildtriebe
Wildtriebe haben oft sehr scharfe Dornen

 

Manchmal treiben unterhalb der Veredelungsstelle am Stamm Zweige aus, die sehr scharfe Dornen tragen. Sobald sie erscheinen, schneide ich die Wildtriebe mit einer Rosenschere ab. Leider dauert es aber meist nicht lange bis an der gleichen Stelle immer wieder weitere Wildtriebe nachkommen. Was wiederum dazu führt, dass sich im Laufe der Jahre ein “Wulst” am Stamm bildet. Man kann das “Treiben” unterbinden, indem man den Wulst mit einer scharfen Astsäge am Stamm glatt absägt. Wenn die Schnittfläche größer als ein zwei Euro Stück ist, solltest du sie mit einem Wundbalsam verschließen. Man streicht ihn einfach auf und schon ist die Fläche vor Nässe geschützt.

Rückschnitt der Kronen von Kugelrobinien
Nach dem Entfernen der Wildtriebe, schneide ich die langen, dünnen Äste vom Vorjahr mit einer scharfen Gartenschere ab. Da ich die Kronen meiner drei Kugelrobinien möglichst lange kompakt halten möchte, setze ich die Klingen knapp oberhalb der Schnittstelle vom letzten Jahr an. Auf diese Weise hält man die Wunden klein. Im Laufe der Jahre bildet sich unweigerlich Totholz. Dieses Totholz sollte man beim jährlichen Schneiden der Äste gleich mit entfernen.

Wenn du orangefarbene Pusteln auf dem Totholz entdeckst, hat sich die Rotpustelkrankheit eingenistet. Schneide alle befallenen Äste ab! Denn der Pilz kann bei geschwächten Bäumen auch das gesunde Holz angreifen und große Schäden anrichten, wenn er über Schnittwunden in die Leitungsbahnen wandert. Die befallenen Stellen dürfen nicht auf dem Kompost!

Trotzdem wachsen die Kronen von Kugelakazien jedes Jahr um 10 – 15 cm. Im Alter kann der Kronendurchmesser durchaus 3,5 – 4,5 m betragen – selbst wenn man sie regelmäßig geschnitten hat. Sollten die Kugelakazien irgendwann mal meinem Hausgarten “sprengen”, setze ich sie “auf Stock”. Dabei handelt es sich um einen Radikalschnitt ins alte Holz. Was bedeutet, dass nach dem Schnitt nur noch die kurzen Stücke alter Äste stehen bleiben. Zum Glück vertragen die Kugelbäume solch heftige Prozedur gut!

Kugelakazien sind prima Bäume für jeden Garten!
Die Kugelrobinie oder Kugelakazie Robinia pseudoacacia) ‘Umbraculifera’ aus der Familie der Robiniengewächse (Robinia) steht jedem Garten gut zu Gesicht. Sie wächst kaum höher als 4-6 Meter und ihre Krone misst in der Breite im Alter etwa 3,5 – 4 Meter. Insofern sollte man ihnen einen Platz gönnen, wo die Krone im Laufe der Jahre nicht aneckt. Die optimalen Pflanzzeiten für eine Kugelrobinie sind von Anfang Oktober bis Ende November, sowie im Frühjahr von Anfang März bis Ende Mai.

Weil die Kugelrobinie das ist was sie ist, nämlich ein Kugelbaum, hat man beim Gestalten viele Optionen. Sie pointiert Ecken, prägt im Doppelpack Eingänge und ist auch als Hausbaum rundum eine sehenswerte Attraktion. Dabei fremdelt sie weder mit modernen, klassischen oder naturnahen Gartenstilen. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber: Ihre gefiederten Blätter treiben relativ spät aus und fallen im Vergleich zu anderen Bäumen früh vom Baum.

Alte und junge Kugelakazien richtig pflegen
Kugelakazien stehen gern in der vollen Sonne, leben sich aber auch auf einem halbschattigen Platz gut ein. Windausgesetzt sollten sie nicht stehen, denn ihre dünnen Äste brechen leicht. Am besten wächst sie in einer locker durchlässigen und nährstoffreichen Erde.

Grundsätzlich zählt die Kugelrobinie zu den pflegeleichten Gehölzen. Eine Grunddüngung im Frühjahr reicht, um sie gut zu versorgen. Junge Bäume müssen bis zum 3. Lebensjahr regelmäßig gegossen werden. Gieße sie seltener, aber dafür gründlich und durchdringend. Denn dadurch werden ihre Wurzeln angeregt, auch tiefere Bodenschichten zu erobern. Das wiederum hilft den Bäumen, Trockenphasen gut zu überstehen. Zudem sollte man in den ersten zwei bis drei Jahren ihre Zweige nur ein wenig kürzen. Einen Radikalschnitt vertragen junge Kugelakazien schlecht.

Es kann durchaus passieren, dass nach milden Winterwetter bei plötzlich auftretenden eisigen Ostwinden, die Äste von einer Kugelrobinie sehr spät austreiben oder auf der windausgesetzten Seite erfrieren. Zudem verursachen Hitzewellen plus Trockenheit im Sommer manchmal einen Sonnenbrand. Auch dann sterben die Äste, meist auf der Südwestseite, ab.

Einkaufstipp für Kugelrobinien
Die runden Kronen der Kugelrobinie ‘Umbraculifera’ werden auf die Stämme veredelt. Es gibt sie in unterschiedlichen Höhen zu kaufen. Je nach Höhe der Unterlage (Stamm) kann der Baum zwischen vier bis sechs Meter erreichen.  Überlege deshalb vor dem Einkauf, welche Höhe du brauchst.

Beiträge

Über Antje große Feldhaus

ATB08150424 Kopie_klAntje große Feldhaus arbeitet seit 2011 als freiberufliche Gartenjournalistin für Zeitschriften und Online-Medien. Des Weiteren produziert sie für diverse Fachfirmen, Gartencenter und Baumärkte Presse- und Werbe-Fotos, Videofilme und unterstützt als Set-Artdirektorin Werbespots mit Garteninhalten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Erstellen von Pressetexten und Broschüren.

Seit Januar 2019 betreibt Antje große Feldhaus den Blog „Gern im Garten“, in dem sie ihre Liebe zum Gärtnern auslebt. Zudem hat sie den Verlag „Gern im Garten“ (//gig-verlag.de) gegründet, über den sie zusammen mit Britta Ruge ihren „Phänologische Gartenkalender“ vertreibt.

Begonnen hat Antje große Feldhaus ihre berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zur Gärtnerin, Fachrichtung Zierpflanzenbau. Danach folgte das Gartenbaustudium mit dem Abschluss als Diplom-Ingenieurin Gartenbau. Nach ihrer Ausbildung zur Redakteurin bei der Zeitschrift “GARTEN INTENATIONAL” im Burda Verlag war sie 14 Jahre Mitglied in der Redaktion “FLORA Garten”. Dort befasste sie sich anfangs hauptsächlich mit den Themen aus den Bereichen Balkon & Terrasse, Zimmerpflanzen und Ziergarten. Später übernahm sie verantwortlich das Praxis-Magazin.

www.gern-im-garten.de

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Sie können folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>