Oleander ist robust und pflegeleicht. Eigentlich. Denn manchmal machen sich Schädlinge über ihn her oder die Pflanzen protestieren mit gelben Blättern gegen einen ganz typischen Pflegefehler. Mit diesen Tipps klappt’s mit dem Oleander.
Standort
Leuchtende Blüten von Juni bis fast zum ersten Frost: Oleander (Nerium oleander) ist eine der beliebtesten mediterranen Kübelpflanzen und liebt es im Sommer schön warm und vollsonnig. Ideal ist ein etwas geschützter Standort zum Beispiel auf einer Terrasse oder vor einer Hauswand. An schattigen Standort wachsen die Pflanzen nur spärlich und blühen nur sporadisch.
Oleander ist nicht winterhart, obwohl er Temperaturen bis -4°C wegsteckt. Den Winter verbringt Oleander daher an einem luftigen, kühlen und hellen Ort wie einer Garage oder einem Keller. Räumen Sie die Pflanzen im Herbst aber möglichst spät ein. Nach den ersten Frostnächten wird es meist wieder wärmer. Decken Sie den Oleander daher zunächst mit Decken ab, sobald Frost angesagt ist, lassen ihn aber draussen. Erst wenn Dauerfröste drohen, kommt Oleander endgültig ins Winterquartier.
Giessen und Düngen
Oleander ist ein Fresssack und ausserdem ein ganz schöner Schluckspecht, er braucht reichlich Dünger und viel Wasser. Mischen Sie am besten im Frühjahr Langzeitdünger in seine Erde und düngen im Sommer flüssig nach, wenn der Dünger am Ende seiner Laufzeit die Wirkung verliert.
Oleander liebt kalkhaltiges Wasser, daher ist Leitungswasser für ihn perfekt. Beim Giessen gibt es beim Oleander eine Besonderheit, denn was andere Pflanzen auf Dauer absolut schädigen würde, gehört beim ihm zum Wohlfühlprogramm – er liebt im Sommer Wasser im Untersetzer. Jedenfalls solange es richtig heiss ist. Am Naturstandort in seiner Heimat wächst Oleander am liebsten direkt am Ufer von Wasserläufen – den Kopf im Feuer, die Füsse im Wasser.
In Schlechtwetterperioden leeren Sie den Untersetzer regelmässig aus und ziehen die Pflanzen lieber etwas ins Trockene, damit die Blüten nicht verkleben.
Substrat und Umtopfen
Oleander steht jahrelang im Kübel und sollte daher ausschliesslich in nahrhafter und hochwertiger Kübelerde wachsen. Dieser können Sie ruhig noch etwas Lehm beimischen. Mit den Jahren braucht Oleander seine Kübelerde regelrecht auf. Topfen Sie ihn daher alle paar Jahre um und gönnen ihm möglichst auch einen grösseren Topf.
Ob ein Umzug nötig ist, verrät ein Blick auf den Topfboden: Ist der Wurzelballen komplett durchwurzelt und wuchern die Wurzeln schon aus den Wasserabzugslöchern, ist es soweit. Für sehr grosse Kübel, die man kaum noch bewegt bekommt und daher keine grösseren Töpfe mehr haben will, gibt es den Trick mit den Kuchenstücken: Schneiden Sie mit einem langen Messer zwei sich gegenüber liegende “Kuchenstücke” aus dem Wurzelballen und stellen den Oleander dann wieder in den alten Topf zurück und füllen die Lücken mit Kübelerde auf. So können Sie einen grösseren Topf noch für ein paar Jahre hinauszögern.
Oleander schneiden
Oleander ist schnittverträglich. Da er an zweijährigen Trieben blüht, sollten Sie den Schnitt zu gross gewordener Pflanzen auf zwei Jahre verteilen. Oleander ist in allen Teilen giftig, tragen Sie beim Schneiden daher Handschuhe, um den Saft nicht auf die Haut zu bekommen.
Wenn der Oleander gelbe Blätter bekommt
Oleander liebt gleichmässige Bodenfeuchtigkeit. Wenn die Erde zwischen zwei Wassergaben nahezu komplett austrocknet, reagieren die Pflanzen leicht zeitverzögert mit leuchtend gelben Blättern, vor allem im unteren Bereich der Pflanzen. Diese Blätter fallen im satten Grün der übrigen Blätter sofort auf und fallen irgendwann ab. Sind es viele Blätter, stehen die Triebe im unteren Bereich recht nackt da.
Wenn Oleander hungrig ist und ihm Stickstoff fehlt, werden die Blätter – ebenfalls im unteren Bereich der Pflanze – erst hellgrün und auch irgendwann gelb. Aber nicht so leuchtend wie beim unregelmässigem Giessen.
Gelegentliche Plagegeister
Oleander wird gelegentlich von Schildläusen oder Wollläusen überfallen, besonders gerne im Winterquartier. Die Schädlinge machen sich in den Blattachseln oder entlang der Blattrippen breit und lassen sich mit gängigen Spritzmitteln bekämpfen. In heissen, trockenen Sommern können schon mal Spinnmilben Probleme machen, die auf den Blattoberseiten gelb-weisse Blattsprenkelungen verursachen und sich ebenfalls mit gängigen Mitteln bekämpfen lassen. Zum Ausbringen eignen sich Handsprüher wie der Super Star oder Rose Star.