Andere Länder, andere Blumen – und die landen nicht selten als Souvenir im Koffer und sollen auf Jahre zur schönsten Urlaubserinnerung werden. Mit diesen Tipps und Tricks klappt das auch.
Bei den grünen Urlaubssouvenirs gibt es zwei Hürden: Den Transport und mögliche Einfuhrbestimmungen. Denn Pflanzen und auch nur Teile davon dürfen nicht in jedem Fall einfach so einreisen. Stecklinge und Samen aus EU-Ländern sind kein Problem, solange die Pflanzen nicht wie etwa wilde Orchideen geschützt sind oder anderen Beschränkungen unterliegen – man etwa Drogen draus machen kann und damit in Konflikt mit dem Betäubungsmittelgesetz kommt. Informieren Sie sich im Zweifelsfall am besten noch vom Urlaubsland aus auf der Homepage der Eidgenössischen Zollverwaltung, www.zoll.de oder www.artenschutz-online.de, ob die wunderschöne Pflanze am Strassenrand nicht doch geschützt ist.
Andenken aus den Tropen
Bei Pflanzen aus Nicht-EU-Ländern sieht es schon wieder anders aus. Über geschützte Arten und daraus hergestellte Waren braucht man gar nicht zu reden – sie sind absolut tabu. Es geht aber nicht nur um vom Aussterben bedrohte Pflanzen, sondern auch um mögliche Schädlinge an den Pflanzen, die man nicht hier im Land haben will. So ist die Einfuhr von Kartoffeln, Weinreben, Weinblättern und allem mit anhaftender Erde grundsätzlich verboten – zu gross ist die Gefahr, dass man irgendwelche Pilze oder Insekten einschleppt, die der heimischen Natur Probleme bereitet.
In tropischen Ländern locken natürlich noch mehr Pflanzen, die sich doch zu Hause bestimmt hervorragend in Wintergarten oder im Kübel machen würden. Viele der Pflanzen brauchen aber in der Regel eine so hohe Luftfeuchte, dass viele davon höchstens in einem Gewächshaus überleben können. Mit dieser Information fällt es schon viel einfacher, der Versuchung am Wegesrand zu widerstehen! Die Einfuhr von Pflanzen ist nicht generell verboten, man braucht aber ein Pflanzengesundheitszeugnis des Ursprungslandes. Ein zweiter Grund, warum man von tropischer Pflanzenpracht lieber Erinnerungsfotos machen sollte als sie einzustecken.
So klappt es mit den Andenken
Nehmen Sie ausschließlich Samen von Pflanzen mit, die man bei uns auch als Zierpflanzen kaufen oder bestellen kann. Zu groß ist sonst die Gefahr, dass man ungewollt fremde Pflanzen einschleppt. Typische Kandidaten sind Oleander, Zylinderputzer (Callistemon), Hibiskus oder Ölbaum. Alles Pflanzen, die zwar die Winter bei uns im Freien nicht überstehen, aber als Kübelpflanze jahrelange Freude bereiten.
Aber die gibt es aber doch auch in jedem Gartencenter und sie sind nicht mal sehr teuer! Klar, aber es geht ja nicht um überwiegend um die Pflanze selber: Viel schöner und persönlicher ist es doch, wenn im Garten ein Ableger genau der Pflanze wächst, an die man besondere Urlaubserinnerungen hat. Ein Blick auf die Pflanze, schon fallen einen die schönen Stunden mit dem leckeren Wein am Strand wieder ein, man hat den Ausflug ins romantische Bergdorf wieder vor Augen und vielleicht war es ja sogar genau die Pflanze, neben der Ihr Partner den Heiratsantrag angenommen hat.
Die Strandpromenade oder der Park neben dem Hotel verführen geradezu zum spontanen Beute machen. Wenn man sich dort mal einen Kopfsteckling von einer üppig wachsenden Pflanze abschneidet und die Pflanze dabei nicht beschädigt, wird schon niemand etwas dagegen haben. Wenn Sie irgendwo einen Gärtner im Park sehen, fragen Sie ihn einfach. Natürlich sollten Sie keiner Pflanze einen Stoppelschnitt verpassen oder gar eine ausgraben. Das geht verständlicherweise nicht. Auch in Privatgärten darf man natürlich nicht rumschnippeln, auch nicht, wenn die Zweige über den Zaun hängen. Das hätte man selber auch nicht so gerne.
So reisen Pflanzen
Pflanzen reisen am besten als Samen oder Kopfsteckling. Samen können Sie in Taschentücher wickeln und in den Koffer legen. Stecklinge wachsen zuhause schnell zu grossen Souvenirs, schneiden Sie nur gesunde Triebenden ab und stecken sie in eine Plastikflasche. Die schützt die Triebe wie ein Bodyguard und wenn Sie ein paar Tropfen Wasser hineingeben, bleiben die Stecklinge darin zwei oder drei Wochen frisch – manchmal bewurzeln sie sogar schon in der Flasche.