Gegen verschiedene Käferlarven hat sich im professionellen Gartenbau der Einsatz von Nematoden bewährt und auch Hobbygärtner greifen inzwischen gern auf diese giftfreie Methode zurück. Denn sie bietet viele Vorteile: Es entstehen beispielsweise keinerlei Nebenwirkungen oder Resistenzen, es bleiben keine Rückstände im Boden und die behandelten Flächen können jederzeit betreten werden.
Was sind Nematoden?
Nematoden lassen sich als wirkungsvolles biologisches Mittel gegen Dickmaulrüssler, Japankäfer, Engerlinge, Maulwurfsgrillen, Wiesenschnaken und Erdraupen einsetzen.
Dabei machen wir uns bei der Bekämpfung die natürlichen Gegenspieler zu Nutze. Die effektivsten Gegner sind Fadenwürmer und werden in der Fachsprache als Nematoden bezeichnet. Gegen die Larven dieser Käferarten wirken am besten Heterorhabditis bacteriophora oder Steinernema kraussei.
Wie wirken Nematoden?
Die Fadenwürmer bewegen sich im feuchten Boden fort und suchen die Käferlarven aktiv auf. Sie dringen in sie ein und geben ein für Warmblüter und Menschen völlig unschädliches Bakterium frei. Das bringt die Schädlinge innerhalb weniger Tage zum Absterben. In den getöteten Larven vermehren sich schließlich die Nematoden. Nach etwa 14 Tagen verlassen bis zu 300.000 neue Nützlinge den Kadaver und machen sich auf die Suche nach weiteren Larven des Käfers.
Durch Reduktion der Schädlinge am Standort werden im Folgejahr weniger Weibchen ihre Eier ablegen.
Um die lästigen Käfer aber dauerhaft los zu werden, sollte man die Nematoden zwei bis drei Jahre in Folge ausbringen, je nach Populationsgröße eventuell sogar im Frühjahr und im Herbst. Manchmal macht auch ein Blick über den Gartenzaun Sinn. Der Nachbar sollte bei Befall ebenfalls aktiv werden, damit nicht von nebenan neue hungrige Gäste zuwandern.
Wie bringt man Nematoden aus?
Für 1 qm rechnet man mit ca. 500.000 Nematoden. Hersteller liefern die ruhenden Tiere in einer gebrauchsfertigen Tonmischung für 20 qm, 50 qm oder 100 qm. Die Lagerzeit sollte nach der Lieferung möglichst nur kurz andauern und bei 4 – 8°C erfolgen.
Das Pulver wird mitsamt der kaum sichtbaren Nützlinge im Wasser aufgelöst und anschließend ausgebracht wird. Mit dem AquaNemix von Birchmeier funktioniert das ganz einfach und sogar ohne Gießkanne.
Die Bedienung dieses Dosiergerätes ist ganz einfach: Die Nützlinge in den Behälter einfüllen, Wasser entsprechend Hersteller-Hinweis dazugeben und gut umrühren, damit die Nematoden nicht verklumpen. Am Stellring des Gerätes die Position „Ne“ wählen, einen Schlauch mit universeller Steckverbindung anschließen und den Wasserhahn aufdrehen. Die Nematoden werden dem durchlaufenden Wasser beigemischt und in einer abgestimmten Dosierung ausgebracht. Beim Bewässern des Bodens vorab und beim anschließenden Beregnen mit Klarwasser einfach die Einstellung „0“ am Gerät wählen.
Tipps zum erfolgreichen Ausbringen der Nematoden
- Nematoden nach Lieferung bei 4 – 8°C aufbewahren und möglichst gleich verwenden
- Boden bereits vor der Behandlung gut bewässern
- Bodentemperatur sollte beim Ausbringen mindestens 12°C betragen. Diese Temperatur brauchen die Nematoden, um ausreichend aktiv zu werden.
- Nicht bei heißem Wetter ausbringen, da die Nematoden sonst vertrocknen. Am besten bei bedecktem Wetter oder in den Abendstunden.
- Für dauerhaften Erfolg, die Behandlung für zwei bis drei Jahre wiederholen
- Nach dem Ausbringen die Nematoden beregnen und den Boden ca. drei Wochen feucht halten, denn Nematoden benötigen für ihre Fortbewegung einen feuchten Boden.
Weitere Tipps für den Einsatz von Nematoden gegen den Gartenlaubkäfer und gegen den Dickmaulrüssler.