Im Juni wächst und gedeiht es überall: Rosen, Stauden, Gemüse … und Unkräuter. Im Kampf um Sonne, Nahrung und Platz scheinen sie immer die Nase vorn zu haben. Gibt es ein Allheilmittel gegen sie? Nein. Aber eine Handvoll Massnahmen, die ihnen das Leben schwerer machen.
Kommt Ihnen das bekannt vor? Nach Feierabend ein kurzer Abstecher in den Garten, um die Abendstille zu geniessen, doch oh Schreck, was ist das? Wo gestern noch zarte Bodendeckerrosen blühten, ergrünt heute ein Meer aus Zaunwinden. Kapituliert und zu Boden gedrückt die Rose ‘Heidetraum’. Sie war einfach nicht schnell genug.
Jäten, jäten, jäten
Die grosse Leistung von Un- oder Beikräutern besteht darin, quasi überall rasant wachsen zu können. Das ist ihr Vorteil gegenüber den meisten Stauden, die im Wettbewerb um Sonne, Nährstoffe und Platz den Kürzeren ziehen. So lästig es auch ist: Um sie loszuwerden, führt am Jäten kein Weg vorbei. Da muss nur selten säuberlich gezupft werden. Gerade bei jungen Samenunkräutern reicht es oft, die Pflanze grob von Hand zu entfernen und das Wurzelwerk mit der Stosshacke vom Boden zu lösen. Die Sonne erledigt den Rest und trocknet die ausgesetzten Wurzeln aus.
Das Wunder der Vermehrung
Bei Wurzelunkräutern wie Giersch, Quecke oder Winden müssen stärkere Geschosse aufgefahren werden. Ein oberflächliches Hacken oder Fräsen hätte den gegenteiligen Effekt, nämlich den einer wundersamen Vermehrung: Aus jedes Wurzelstückchen, das im Boden verbleibt, bildet sich eine neue Pflanze. Entscheidend ist also, das alle Wurzelteile aus dem Boden genommen werden. Hierbei ist der Spaten oft unersetzlich. Doch Konsequenz zahlt sich aus, denn je regelmässiger die Wurzeln entfernt werden, desto schwächer wachsen die Beikräuter.
Den Beikräutern den Raum nehmen
Offene Böden sollten mit organischen Materialien, zum Beispiel Rasen- und Grasschnitt, Stroh, Laub oder Rindenmulch abgedeckt („gemulcht“) werden. Das mindert nicht nur den Bewuchs, sondern schützt den Boden vor Sonneneinstrahlung und starkem Regen. Auch durch konkurrenzstarke Stauden lassen sich die Beikräuter vertreiben. Sind die Rabatten mit einem dichten, geschlossenen Wuchs höher wachsender Stauden und Bodendeckern bepflanzt, fehlt den Beikräuter der Platz, um sich zu etablieren.
Unkrautvernichter überlegt einsetzen
Wem die Zeit zum Jäten fehlt oder wer den physischen Kampf gegen die Beikräuter aufgegeben hat, der kann zur Handspritze greifen. Doch niemals vergessen: Auf versiegelten oder gepflasterten Flächen (Strassen, Wegen und Plätzen) darf nichts ausgebracht werden, was der nächste Regen in die Kanalisation spülen könnte! Auf Wegen und Plätzen lassen sich Beikräuter durch thermische Massnahmen beseitigen, zum Beispiel Abflammen, Abschäumen sowie dem Einsatz von Wasserdampf. Dabei sterben die Pflanzenzellen ab und die Pflanze verdorrt.
Als letzte Massnahme: aufessen
Viele „Unkräuter“ haben allerdings auch weniger bekannte Seiten. Es lohnt sich, sie zu entdecken. Die Vitaminbombe Giersch beispielsweise ist essbar und lässt sich wie Spinat zubereiten. Warum die lästigen Beikräuter also nicht einfach aufessen?