Herbstrasendünger ist dank seiner Zusammensetzung eine Art Superfood für Ihren Rasen und ein wichtiger Teil der herbstlichen Rasenpflege. Mit etwas Herbstrasendünger und unseren Tipps kommt Ihr Rasen gut durch den Winter und sieht im Frühjahr dann nicht wie ein fleckiger, blassgrüner Teppich aus.
Man kennt es doch von sich selber: Hat man eine lange, anstrengende Nacht vor sich, geht ohne ein gescheites Abendessen gar nichts. Man ist nicht belastbar, total lustlos, die Zeit bis zum ersehnten Frühstück vergeht einfach nicht und der Start in den neuen Tag will auch nicht so recht gelingen. Für den Rasen ist der Winter wie eine einzige kalte, lange und stressige Nacht. Die Halme werden anfällig, wenn ihm ein ordentliches Abendessen aus Herbstrasendünger fehlt. Der Rasen muss sich ohnehin schon mit Schnee, Feuchtigkeit, Frösten und vor allem wenig Licht herumplagen. Ist er dann noch dauerhungrig und unterernährt, erlebt der Gärtner im Frühling sein blass-grünes Wunder.
Wieso überhaupt Herbstrasendünger?
Mit der Rasenpflege ist es bei den meisten Gartenbesitzern so eine Sache: Das Frühstück in Form von Rasendünger gönnt man ihm im April ja meist noch, aber schon mit dem Mittagessen – der eigentlich fälligen Nachdüngung Anfang Juli nimmt man es dann meist nicht mehr so genau – der Dünger von Frühjahr wird schon noch reichen. Das tut er aber nicht, wenn der Rasen wirklich dicht und satt grün aussehen soll. Die meisten Rasendünger sind zwar Langzeitdünger, aber nach drei Monaten geht auch ihnen die Puste aus.
Einen Herbstrasendünger – das ist dann das Abendessen – belächeln Hobbygärtner meistens und tun ihn als reine Erfindung der Herstellerfirmen zum Abkassieren ab. Dabei ist es gerade der Herbstrasendünger, der die Gräser winterfit macht, ohne die Halme dabei fett und träge zu machen.
Ein Herbstrasendünger ist entweder ein Volldünger oder ein Zweinährstoffdünger – er hat etwas Stickstoff, gar keinen oder nur wenig Phosphor, dafür aber Kalium – viel Kalium. Denn genau dieser Nährstoff ist es, der die Zellwände festigt und prinzipiell wie ein Frostschutzmittel die Frosthärte steigert. Ob mineralische Herbstrasendünger, organische oder mineralisch-organische – alle sind ebenfalls Depotdünger und stärken den Rasen. Die Dünger setzen ihre Nährstoffe nur frei, wenn der Rasen auch wächst. So kann der Rasen nach kalten und feuchten Wintern gleich topfit in den Frühling starten und sich sogar noch an den unverbrauchten Resten des Herbstrasendüngers als Frühstück bedienen.
Gibt’s auch Alternativen?
Die üblichen Rasendünger ersetzen den Herbstasendünger ebenso wenig wie ganz normale Gartendünger mit ihrem hohen Stickstoffanteil. Pflanzen und speziell Rasen hält nichts von Diät, wenn etwas zu futtern da ist, schlingt er es sich auch rein. Egal, ob dann vor dem Winter noch viele neue und damit zarte und frostempfindliche Halme wachsen.
Eine brauchbare Alternative ist Kalimagnesia, ein Kaliumdünger mit einem Magnesiumanteil, den man im Agrarhandel als Patentkali kaufen kann. Damit können Sie Ihren Rasen im Herbst düngen und anschliessend gut wässern.
Herbstrasendünger richtig anwenden
Die Dünger gibt es als streufähige Granulate, die Sie bis Ende September per Hand, einem Streuwagen oder mit dem Streugerät Granomax ausbringen.
Mit dieser Streuhilfe vermeiden Sie, dass sich Bahnen überkreuzen – das gibt oft Verbrennungen, besonders bei schnell wirkendem mineralischen Dünger. Bei organischen Düngern besteht keine Gefahr. Wässern Sie nach dem Ausbringen gründlich.
Weitere Rasenpflege im Herbst
Eine Herbstdüngung ersetzt natürlich nicht die übliche Herbstpflege, Ihr Rasen sollte generell mit einer Höhe von etwa vier Zentimetern in die Winterpause gehen – und laubfrei sein. Denn unter einem stickigen und nassen Laubmantel fängt sich der Rasen leicht Pilze wie Schneeschimmel ein. Die Flecken wachsen sich zwar meist von selbst wieder aus, sehen aber nicht schön aus. Und Lücken im Rasen werden schnell von Unkraut in Beschlag genommen, dass man oft nur schwer wieder los wird, wenn es sich einmal festgesetzt hat.
Wer den Rasen nach einem pH-Schnelltest kalken möchte, kann das im Winter machen. Kalk und Dünger sollten sich nur nicht unmittelbar in die Quere kommen, zwischen den Gaben sollten zwei bis drei Wochen vergehen.
Falls der Winter sehr mild ausfällt, kann es sogar nötig werden, den Rasen mitten im Winter zu mähen.