Die Gartensaison ist zu Ende, und mit ihr der dauernde Ärger um saugende und beissende Schadinsekten …. Schön wär’s! Zwar befinden sich jetzt auch die «Freiluft»-Schädlinge wie Dickmaulrüssler oder Kirschessigfliege im Winterschlaf, doch im Hausinneren werkeln die tierischen Schadinsekten fröhlich weiter. Was kann gegen sie unternommen werden?
Die gute Nachricht zuerst: Gegen jeden Schädling ist ein Kraut gewachsen. Manchmal reicht es schon, einen Störfaktor – z. B. die zu geringe Luftfeuchtigkeit – zu verändern, und er verschwindet. Doch manchmal müssen härtere Geschütze aufgefahren werden. Im Fachhandel gibt es zahlreiche Präparate, die oft gegen mehrere Schädlinge gleichzeitig wirken.
Wichtig bei der Behandlung ist, die Blattunterseiten nicht zu vergessen.
Unsere Handsprüher sind dafür bestens geeignet, weil sie auch über Kopf funktionieren.
Wird ein Schädlingsbefall festgestellt, sollte die Pflanze sofort separiert werden. Sonst besteht die Gefahr, dass die Tiere auch die gesunden Pflanzen befallen.
Spinnmilben
Mit nur 0.5 mm Grösse ist die Gemeine Spinnmilbe ein Winzling. Kennzeichnend für einen Befall sind gelblichweisse bzw. silbrige Sprenkel an der Blattoberseite sowie feine Gespinste zwischen den Blattachsen. Bei starkem Befall können die Blätter vollständig eintrocknen.
Bekämpfung
- stark befallene Pflanzenteile entfernen
- Pflanze in der Dusche kräftig abbrausen (davor Topf in Plastikfolie packen)
- Schwitzkur: Pflanztrog in transparente Plastikfolie stellen und zwei Wochen auf Fensterbank platzieren (Giessen nicht vergessen)
- regelmässiges Besprühen der Pflanze, Töpfe auf Füsschen in einen mit Wasser gefüllten Untersetzer stellen
- Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln (Spray, Gelbtafeln bzw. -sticker, Granulat, Sticks) oder hausgemacht mit einer Schmierseifen-Brennspiritus-Lösung
Thripse
Die für Zimmerpflanzen gefährlichen Thripse sind ca. 1 bis 3 mm grosse und dunkelbraun bis braunschwarz gefärbt. Besonders auffallend ist die schwarz-weisse Querstreifen an den schmalen Flügeln. Befallene Blätter haben eine gelbe oder silbrig-graue, nadelstichartige Sprenkelung.
Bekämpfung
- Je nach Aussentemperatur die befallene Pflanze an einen sonnengeschützten Ort im Freien «ausquartieren» (oft reichen die höhere Luftfeuchte und niedrigeren Temperaturen, um die Thripse zu verjagen)
- die Pflanze in der Badewanne gründlich abduschen (den Topf in Plastiktüte packen, damit die Thripse sich nicht im Erdreich verstecken)
- Erhöhung der Luftfeuchtigkeit (Besprühen, Untersetzer mit Wasser)
- Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln oder hausgemacht mit Schmierseife bzw. einer Öl-Spülmittel-Wasser-Emulsion
Blattläuse
An Zimmerpflanzen ist Blattlausbefall eher selten, an Kübel- und Balkonpflanzen allerdings recht häufig – gerade im Winterlager. Meistens treten sie in dichten Kolonien von grünen, bräunlichen oder schwarzen, stecknadelgrossen Tieren auf.
Bekämpfung
- Pflanze unter der Dusche abspülen
- Die Pflanze über die Badewanne halten und die Blattläuse mit dem Föhn abblasen
- Topf und Stamm in eine Plastiktüte wickeln und die Pflanze zwei Stunden in lauwarmes Wasser tauchen (dadurch werden die Läuse quasi „ertränkt“)
- Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln oder hausgemacht mit Schmierseife und Spiritus
Schildläuse
Je nach Gattung zwischen 1 und 6 mm grosse Tiere, die Blätter und Sprossen befallen. Das flache bzw. kuppelartiges Schutzschild der erwachsenen Tiere ist meist braun oder grauweiss gefärbt. Einige Arten sondern ein zuckerhaltiges Sekret («Honigtau») ab, der Blätter und Triebe bedeckt und auf dem sich Russtau bildet.
Bekämpfung
- mit einem Messer vorsichtig abkratzen, Honigtau mit Seifenwasser entfernen
- systemische Mittel, bei denen die Wirkstoffe über die Wurzel aufgenommen werden, zeigen die beste Wirkung, da das Schutzschild die erwachsenen Tiere gut gegen gesprühte Präparate schützt
- mit einer Lösung aus Schmierseife, Alkohol und Wasser einsprühen
Wollläuse
Sie verstecken sich am liebsten in schwer zugänglichen Pflanzenteilen wie Astgabelungen oder Wurzelhälsen. Wollläuse sind weiche, weisse (manchmal auch rötliche), bis zu 4 mm grosse Insekten. Sie gehören zwar zu den Schildläusen, tragen aber anstelle eines Schildes eine Schutzschicht aus feinen Wachsfäden.
Bekämpfung
- Absammeln, z. B. mit einem Wattestäbchen oder einem Bleistift.
- Wachsfäden/Honigtau mit einem feuchten, in Seifenlauge getränkten Lappen abwischen
- mit einer Lösung aus Paraffinöl, Wasser und Seife bzw. Spülmittel einsprühen
- Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln (Spray, Gelbtafeln, Granulat, Sticks) oder hausgemacht mit Schmierseife
Je gesünder die Pflanze, desto besser kann sie sich gegen Schädlinge zur Wehr setzen. Im Winter ist die trockene Heizungsluft ein Stressfaktor. Gönnen Sie Ihrer Pflanze daher ein wenig Wellness und sprühen Sie sie einmal die Woche mit kalkarmen Regenwasser ein. Gute Dienste leisten dabei z.B. der handliche Super Star , der die Pflanze mit einem feinen Wasserdunst umnebelt. Ihre Zimmerpflanzen werden es lieben!