Krankheiten oder Schädlinge – Rosen haben es im Garten oft nicht leicht. Mit diesen Tipps und den richtigen Geräten bieten Sie den häufigsten Plagegeistern ordentlich Paroli und halten Ihre Rosen gesund und vital.
So erkennen und bekämpfen Sie die Rosenschädlinge
1. Rosenblattlaus (Macrosiphum rosae)
Die wohl bekanntesten Schädlinge an Rosen. Die bis vier Millimeter großen Tierchen machen sich gerne massenhaft auf Rosen aller Art breit und saugen an deren Triebspitzen, Knospen und unter jungen Blättern entlang der Blattadern. Oft sieht man zwischen den Läusen kleine weissliche Stippen – keine Läuse, sondern abgestreifte Häute grösser gewordener Läuse.
Beim Saugen scheiden Läuse klebrigen Honigtau aus, auf denen sich in der Folge oft schwarze Russtaupilze ansiedeln. Läuse auf einzelnen Rosen können Sie mit einem Tuch abwischen oder sie mit dem Gartenschlauch von der Rose schiessen. Auf den Boden gefallene Läuse finden den Weg nicht mehr zur Rose zurück. Wenn sich die Schädlinge bei warmem Wetter explosionsartig vermehren, helfen bienenfreundliche Mittel. Und genau dabei spielt der Rose Star mit seiner biegsamen Sprühlanze seine Trümpfe aus – der 1,25 Liter fassende Sprüher erreicht damit mühelos auch die Blattunterseiten, wo sich die Läuse am liebsten tummeln.
Um gar nicht erst spritzen zu müssen, fördern Sie vorbeugend Nützlinge wie Florfliegen, Marienkäfer, Vögel oder Ohrwürmer.
2. Rosenzikaden (Edwardsiana rosae)
Die grünlichen Schädlinge werden oft mit Blattläusen verwechselt und sehen auch wie lange Versionen von Läusen aus. Zikaden saugen unter den Blättern entlang der Blattadern und bewegen sich im Gegensatz zu den absolut trägen Läusen bei Annäherung hektisch, schnell und seitwärts. Auf der Blattoberseite machen Rosenzikaden mit unzähligen winzigen, weiss-gelblichen Flecken auf sich aufmerksam, die sich über das ganze Blatt ausdehnen – die Stellen der Einstichlöcher der Saugrüssel. Stark befallene Blätter sind meist so geschädigt, sodass die Rosen sie abwerfen. Fördern Sie wie auch bei den Blattläusen Nützlinge im Garten, eine chemische Bekämpfung ist meist nicht nötig.
3. Rosenblattrollwespe (Blennocampa pusilla)
Obwohl das Schadbild sehr auffällig ist, richten die Insekten kaum größere Schäden an. Zwischen Mai und September rollen sich die Blätter einzelner Zweige entlang der Blattrippe nach unten ein. Rosenblattrollwespen legen ihre Eier auf die Blattränder. Die bald darauf schlüpfenden Larven beissen in die Blätter, die sich daraufhin einrollen. Die Larven verpuppen sich schliesslich unter der schützenden Blattrolle. Es reicht, wenn Sie stark befallene Blätter oder Triebe abschneiden. Bei jährlich auftretendem Befall können Sie gegen Ende Mai mit einem Insektizid spritzen und die Behandlung zehn Tage später wiederholen.
Insektizide oder auch Fungizide gegen nachfolgende Pilzkrankheiten können auch mit der Flora Jet ausgebracht werden. Mit dem Handgerät können bis zu 20 bar Arbeitsdruck erzeugt werden. Seine spezielle Formgebung erleichtert die Behandlung unter den Blättern.
Die häufigsten Pilzkrankheiten an Rosen
Wenn Sie neue Rosen pflanzen, achten Sie auf robuste und resistente Sorten wie die ADR-Rosen. Denn wenn die Rosen gar nicht befallen werden, müssen Sie auch nicht spritzen.
1. Rosenrost (Phragmidium mucronatum)
Der Pilzliebt feuchtes Wetter und ist zum Keimen auf feuchte Blätter angewiesen. Rosenrost ist auffällig und unverwechselbar: Auf den Blattoberseiten sieht man zahlreiche leuchtend gelb-orange bis fast rötliche Flecken. Diese haben dunkle Ränder und vereinen sich bei starkem Befall zu grösseren Flecken. Die winzigen Sporenlager auf den Blattunterseiten stehen deutlich hervor und sondern massenhaft gelbliche, später dunklere bis fast schwarze Pilzsporen aus, die der Wind auf weitere Rosenblätter pustet. Bei starkem Befall fallen die Blätter ab. Bei wiederholt starkem Befall können die Pflanzen nach einigen Jahren eingehen. Die Sporen überwintern auf den Blättern, weshalb Sie Falllaub gründlich aufsammeln und im Hausmüll entsorgen sollten. Spritzen Sie zum Bekämpfen ab Ende April im Abstand von sieben bis zehn Tagen mit einem zugelassenen Fungizid. Die meisten davon wirken auch gleichzeitig gegen Sternrusstau.
Wichtig: Pilze bilden recht schnell Resistenzen gegen Spritzmittel. Wechseln Sie daher bei einer wochenlangen Behandlung unbedingt ab und zu den Wirkstoff, nicht nur das Mittel. Den Namen vom Wirkstoff finden Sie auf der Verpackung, achten Sie auf unterschiedliche Endungen, denn Mittel einer Wirkstoffgruppe haben identische Namensendungen (Lesen Sie dazu unseren weiterführenden Beitrag)
2. Sternrusstau (Diplocarpon rosae)
Gelbe bis schwarze, ineinander übergehende Blattflecken mit ausgefranstem, strahlenförmigem Rand – Sternrusstau ist eine sehr hartnäckige, jährlich wieder kommende Rosenkrankheit. Befallene Pflanzen verlieren schon im Sommer ihre Blätter, was die Rosen extrem schwächt. Die Blätter fallen bei Wind oder der kleinsten Berührung ab. Sternrusstau breitet sich bei feucht-kühler Witterung rasend schnell aus.
Sammeln Sie das Falllaub sorgfältig auf, da die Pilzsporen darauf überwintern. Im Frühjahr hält eine Mulchschicht auf dem Rosenbeet verbliebene Sporen unter Verschluss. Wenn die Rosen im Vorjahr stark befallen waren, sollten Sie schon vorbeugend beim Blattaustrieb spritzen.
3. Mehltau (echter und falscher)
Bei Mehltau gibt es den Echten Mehltau (Sphaerotheca pannosa var. rosae) und den Falschem Mehltau (Peronospora sparsa), der von unterschiedlichen Pilzen verursacht wird. Falscher Mehltau vermehrt sich bei feucht-kühlem Wetter, während die Sporen vom Echten Mehltau von Hause aus Wasser enthalten, sodass sie auch bei Trockenheit und Hitze bestens keimen. Aber trotzdem liebt der Echte Mehltau schwül-warmes Wetter.
Falscher Mehltau verursacht auf den Blattunterseiten einen hellgrauen bis braunen, samtigen Pilzrasen und oberseits dunkelrötliche, manchmal braune Flecken. Diese können auch die Stängel befallen.
Echter Mehltau macht sich auf den Blattoberseiten, Knospen und jungen Stängeln als typischer, schimmelartiger Pilzrasen bemerkbar, durch den befallene Pflanzenteile wie mit Mehl bepudert aussehen.
Beide Pilze haben es mit Stickstoff überfressenen Rosen besonders leicht. Bei starkem Befall helfen nur Fungizide mit chemischen Wirkstoffen, bei schwachem Befall noch Schwefelpräparate.