Ob Oleander, Agapanthus oder Engelstrompete – mit diesen Tipps vermeiden Sie die Haupt-Pflegefehler der beliebten Kübelpflanzen und können Jahr für Jahr aufs Neue eine üppige Blütenpracht und gesunde Pflanzen geniessen.
1. Engelstrompete (Brugmansia)
Engelstrompeten lieben Wärme und sonnige bis halbschattige Standorte – ohne pralle Mittagssonne. Die Pflanzen wachsen sehr schnell und begeistern mit riesigen Blüten, die abends verführerisch duften.
Fehler: Zu kleine Töpfe
Engelstrompeten wachsen oft in viel zu kleinen Töpfen und fallen bei Wind nicht nur schnell um, sondern müssen an heissen Tagen zweimal oder noch häufiger gegossen werden. Schliesslich ist die Erde der einzige Wasserspeicher für die Wurzeln. Topfen Sie Engelstrompeten daher jährlich in grössere Töpfe um oder senken sie im Garten ein. Das beschwert die Pflanzen und gibt ihnen mehr Wasserspeicher für heisse Tage. Da es irgendwann keine grösseren Töpfe mehr gibt oder diese einfach zu schwer werden, verkleinern Sie den Wurzelballen vor dem Umtopfen mit einem scharfen Messer um fast die Hälfte, sodass die Pflanze wieder in den bisherigen Topf passt.
Fehler: Zu wenig düngen
Engelstrompeten sind echte Düngerfresser und bekommen mit dem Giesswasser wöchentlich flüssigen Volldünger nach Herstellerangaben. Düngt man zu wenig, werden die Blätter hellgrün und die unteren Blätter gelb. Stellen Sie das Düngen ab Anfang August ein, damit die Triebe noch vor dem Winter ausreifen können und nicht zu weich ins Winterquartier gehen.
Fehler: Im Herbst zu stark schneiden
Engelstrompeten sind schnittverträglich und stecken Rückschnitte jederzeit problemlos weg. Zu gross gewordene Pflanzen lassen sich im Herbst zurückschneiden, damit sie ins Winterquartier passen. Die Pflanzen blühen allerdings nur am oberen Drittel eines Triebes. Und zwar dort, wo die Blatthälften asymmetrisch werden und die eine Blattfläche länger ist als die andere. Schneidet man zu tief, verzögert sich die Blüte nächstes Jahr deutlich.
Mehr Tipps zur Pflege von Engelstrompete
2. Schmucklilien (Agapanthus)
Die Pflanzen begeistern im Juni und Juli mit grossen Blütenkugeln in Blau oder Weiß. Agapanthus stammt aus dem südlichen Afrika und ist wie die meisten Kübelpflanzen nicht winterhart.
Fehler: Zu warmes Winterquartier
Um im Sommer zu blühen, brauchen Schmucklilie ein kühles Winterquartier mit Temperaturen zwischen fünf bis zehn Grad Celsius. Gerne auch schön hell, aber auch eine dunklere Überwinterung funktioniert. In dem Fall verlieren die Pflanzen allerdings Blätter. Stehen die Pflanzen zu warm, bleibt die Blüte aus.
Fehler: Zu viel Dünger
Bleibt die Blüte aus, kann das an zu gut gemeinten Düngergaben liegen. Denn mit zu vielen Nährstoffen vollgestopfte Pflanzen werden blühfaul und bilden nur reichlich Blattmasse, aber keine Blüten. Wenn doch Blüten erscheinen, sind deren Stängel so weich, dass sie bei Wind schnell umknicken. Es genügt, wenn Sie alle 4 Wochen etwas Flüssigdünger ins Giesswasser mischen.
Fehler: Zu oft umtopfen
Schmucklilien blühen in beengten Verhältnissen am besten. Warten Sie daher mit dem Umtopfen ruhig, bis die Wurzeln die ganze Pflanze aus dem Topf schieben und sich der Topf unter dem Wurzeldruck regelrecht verbiegt. Die Pflanzen lassen sich im Zuge des Umtopfens übrigens auch gleich teilen. Dann muss man allerdings für ein Jahr auf Blüten verzichten.
3. Oleander (Nerium oleander)
Oleander kennen die meisten aus Urlauben in Mittelmeerländern, die robusten Pflanzen wachsen in leicht lehmiger Kübelpflanzenerde auch bestens in Pflanzkübeln in voller Sonne auf der Terrasse.
Fehler: Unregelmässiges Giessen
Oleander mag im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen kalkhaltiges Giesswasser. Daher ist Leitungswasser für ihn genau richtig. Oleander möchte eine gleichmässige Bodenfeuchtigkeit. Auf einen häufigen Wechsel zwischen Giessen und Ballentrockenheit reagieren die Pflanzen – immer etwas zeitverzögert nach einigen Wochen – mit der Bildung leuchtend gelber Blätter. Diese erscheinen besonders im unteren Bereich der Pflanze und fallen im satten Grün der restlichen Blätter sofort ins Auge. Nach einiger Zeit fallen die Blätter ab und der Oleander steht im unteren Bereich recht nackt da.
Lassen Sie im Sommer immer Wasser im Untersetzer stehen, dann ist die gleichmässige Wasserversorgung an heissen Tagen gewährleistet.
Fehler: Starker Rückschnitt
Auch wenn Oleander schnittverträglich ist, bleibt die Blüte nach einem Rückschnitt erst mal ein Jahr lang aus. Denn die Pflanzen blühen überwiegend an den zweijährigen Trieben und es dauert, bis diese nachgewachsen sind. Wer einen zu grossen Oleander stutzen möchte, verteilt den Rückschnitt am besten auf zwei Jahre. Auf diese Weise blühen immer einige Triebe. Da Oleandersaft giftig ist, sollten Sie beim Schneiden Handschuhe tragen.