Vorbeugung ist im Teich die beste Massnahme gegen Schädlinge. Aber wenn Läuse und Käfer Probleme machen, sind diese Tipps und Tricks gefragt. Denn Spritzmittel kommen nicht infrage – die Teichbewohner sind viel zu sensibel.
Läuse und Raupen
Blattläuse oder Raupen befallen zwar relativ selten Wasserpflanzen, dennoch sind auch die Stängel von Rohrkolben, Tannenwedeln und Schwertlilien nicht vor ihnen sicher. Die beste Waffe gegen die Schädlinge ist ein scharfer Wasserstrahl, mit dem Sie die Insekten ins Wasser befördern. Dort gehen sie unter oder es machen sich Molche und andere Tiere darüber her. Noch effektiver sind Meisennistkästen im Garten – die Vögel lieben Läuse-Snacks und verfüttern sie auch an ihren Nachwuchs.
Achtung auch in Teichnähe
Wasserorganismen reagieren generell sehr empfindlich, natürlich auch die im Gartenteich. Pflanzenschutzmittel dürfen daher nicht am Teich eingesetzt werden. Und auch nicht in Teichnähe, wenn die Spritzbrühe mit dem Wind ins Wasser gelangen oder Regenwasser den Wirkstoff in den Teich spülen könnte. Halten Sie mindestens einen Meter Abstand zum Teich ein. Manche Mittel sind sogar direkt fischgiftig, was am entsprechenden Gefahrensymbol auf der Packung zu erkennen ist. Nicht umsonst hat der Gesetzgeber Gewässer in der Landschaft mit Abstandsauflagen für Spritzmittel geschützt. Im Garten sollten Sie daher vor der Anwendung von Spritzmitteln unbedingt die Gebrauchsanleitung lesen.
Schicken Sie Seerosenblattkäfer auf Tauchstation
Schmale Frassgänge auf der Blattoberfläche sind ein eindeutiges Anzeichen, dass sich Seerosenblattkäfer und deren Larven über die Pflanzen hermachen. Man sieht die schmalen Käfer und die schwarzen, irgendwie schleimig aussehenden Larven auch höchstpersönlich, wenn sie auf den Seerosenblättern ihre Frassgänge fräsen. Die Blattunterseiten lassen die Tiere dagegen in Ruhe, die Blätter sollen schliesslich nicht untergehen und die Käfer ertrinken. Und genau das ist bei leichtem Befall auch gleich die Bekämpfungsmethode – spritzen Sie die Viecher einfach ins Wasser.
Um die Käfer bei Massenbefall loszuwerden, legen Sie ein Stück Maschendraht oder Ähnliches auf die Seerose, dessen Gewicht die Blätter unter Wasser drückt. Reicht das noch nicht, legen Sie noch einen Stein auf den Draht. Denn alle Blätter müssen komplett getaucht werden. Lassen Sie den Draht mindestens fünf bis sechs Tage auf der Seerose. Die Blätter überstehen das, die Larven des Seerosenblattkäfers nicht.
Aber: Solange die Blätter auf Tauchstation sind, flüchten sich einige Käfer auf die Nachbarpflanzen und warten dort einfach ab, bis die Seerosen wieder auftauchen. Kontrollieren Sie daher auch die Blätter umgebender Pflanzen und spritzen möglicherweise dort hockende Käfer ab. Es reicht, wenn Sie dabei die ungefähr auf Wasserhöhe befindlichen Blätter kontrollieren.
Algen & Co.
Algen sind das Hauptproblem im Teich. Wärme und dann noch zu viele Nährstoffe im Wasser, schon sind die Algen zur Stelle. Feine Schwebealgen trüben das Wasser, die watteartigen Kissen der Fadenalgen treiben dagegen auf dem Wasser, wickeln sich zwischen Pflanzen fest und können einen Gartenteich regelrecht ersticken. In grossen Teichen mit mehr als einem Meter Wassertiefe sind Algen allerdings eher eine lästige Kinderkrankheit, die nach einigen Jahren – bei ausgewogener Bepflanzung und ohne Fische –von selbst verschwindet. Es stellt sich mit den Jahren ein Gleichgewicht zwischen Wachstum und Abbau von Pflanzenresten ein, das sogenannte biologische Gleichgewicht.
Bei kleinen Teichen ohne Umwälzpumpe, Filter oder Bachlauf und dann womöglich noch mit hohem Fischbesatz stellt sich so ein Gleichgewicht nicht so gut ein, Algen werden immer ein Thema sein. Das kommt auch daher, dass man verdunstetes Wasser im Sommer meist mit Leitungswasser auffüllt. Mit kalkhaltigem Leitungswasser, das für den Teich nicht gerade ideal ist.
Abhilfe schaffen Springbrunnen oder Bachläufe zur Sauerstoffanreicherung und chemische Algenmittel. Die sind im Gegensatz zu Pflanzenschutzmitteln für die Teichbewohner verträglich.
Spezialisten fürs Grobe
Kescher sind zum Algenfischen unverzichtbar, ebenso gegen Herbstlaub oder sonstige Pflanzenreste. Bei Fadenalgen zwischen Schwertlilien oder anderen Pflanzen müssen sie aber passen – sie lassen sich einfach nicht zwischen den eng stehenden Stängeln hindurch manövrieren. Als Helfer springen simple Toilettenbürsten ein, deren begrenzte Reichweite Sie mit einem Stock oder Besenstiel und einigen breiten Kabelbindern deutlich verlängern können.
Die Borsten der Bürsten sind hart genug, um Algen auch aus dichtem Pflanzengewirr aus dem Wasser zu ziehen – aber weich genug, um die Pflanzen nicht zu beschädigen.
Mit den Bürsten können Sie auch die normalerweise schwer erreichbaren Teichpumpen oder Steine im Wasser vom anhaftendem Algenmatsch oder grünen Belägen befreien, ohne dazu die Sachen extra aus dem Teich holen zu müssen. Die Reinigung ist natürlich äusserlich, an den Filterschwamm kommt man nur in Handarbeit. Zum Reinigen der Bürste zupfen Sie grobe Algen ab oder spritzen die Bürste mit einem scharfen Wasserstrahl ab.
Lebendige Klärwerke – klares Wasser durch Unterwasserpflanzen
Unterwasserpflanzen wie Laichkraut oder Tausendblatt reichern das Teichwasser mit Sauerstoff an, bieten Molchen und Fröschen Versteckmöglichkeiten und ärgern gleichzeitig die Algen, indem sie ihnen die Nährstoffe vor der Nase wegschnappen. Frei im Wasser schwimmende Pflanzen wie Froschbiss, Wassernuss oder Krebsscheren erfüllen denselben Zweck – und bilden sogar noch leuchtend weisse Blüten. Dennoch kann aber vor allem in flachen Teichen ein Algenmittel nötig sein, da sich das Wasser sehr schnell aufheizt.