Echte Gärtner erkennt man am Dreck unter den Nägeln – oder an den richtigen Gartengeräten. Die gibt es in Hülle und Fülle und mit geeigneten Geräten geht die Arbeit leicht von der Hand. Manche gehören zur Grundausstattung, auf andere kann man getrost verzichten.
Ohne Werkzeug keine Gartenarbeit: Jeder Gärtner kommt um eine Erstausstattung an Geräten nicht herum. Diese kann jeder dann ganz nach seinen persönlichen Erfahrungen und Wünschen im Laufe der Zeit erweitern.
Das allgemeine Gartenequipment
Schubkarre, Giesskanne und Gartenhandschuhe braucht jeder. Das sind natürlich keine hochtechnischen Geräte, aber stabil und gut verarbeitet sollten sie dennoch sein. Gute Schubkarren halten ein Leben lang, da lohnt sich durchaus der Kauf eines hochwertigen Modells mit verzinkter Metallmulde und durchgehend verschweissten Rohren. Gartenhandschuhe sollten vor allem griffig sein, damit sie in jeder Lage und auch in feuchtem Zustand ausreichend Halt bieten.
Ob Akku, Elektro oder Benzin – bei Rasenmähern entscheidet meist die Rasengrösse über das geeignete Model. Bis 300 qm sind leichte Akkumäher ideal, bis 500 qm Elektromäher und für grössere Flächen Benzinmäher. In Hanglagen wird man schnell einen Mäher mit Radantrieb zu schätzen wissen, da er Ihre Kräfte schont und Zeit spart.
Bei Gartenschläuchen gibt es keine Unterschiede? Und ob. Denn sehr preiswerte Modelle verknicken, verheddern und verdrehen sich leicht und man kämpft eher mit widerspenstigen Schlauchschlangen, als seinen Garten zu bewässern. Markenprodukte lohnen sich!
Die schwerste Disziplin: Der Boden
Umgraben, Buddeln, Pflanzlöcher ausheben: Bei der Bodenbearbeitung geht es richtig zur Sache, was robuste Spezialisten erfordert. Bei Spaten und Grabegabeln reicht der Stiel idealerweise bis zum Ellenbogen, ein zu kurzer Stiel zwingt einen in eine unbequeme „Büsserhaltung“, in der schon blosses Umgraben zu Rückenproblemen führt.
Spaten: Das wohl wichtigste Gerät ist der Spaten – und der muss nicht nur in steinigen oder lehmigen Böden so Einiges wegstecken, man hebelt mit ihm auch schon mal Steine, Pfosten oder schwere Pflanzen aus dem Boden. Eine Belastung, die schon so manch in die Jahre gekommener Stiel nicht überlebt hat. Blatt und Schaftansatz sollten aus einem Stück geschmiedet sein, eine breite Fußraste schont zudem beim Graben die Füße und Schuhe. Gute Spaten haben scharfe Blätter, mit denen sie leicht in den Boden eindringen und mühelos kleine Wurzeln durchtrennen.
Grabegabeln: Diese Gartengeräte sehen wie eine Mischung aus Spaten und Gabeln, damit können Sie Stauden und Gehölze sowie Knollen- und Wurzelgemüse aus der Erde hebeln, den Boden lockern oder schwere, steinige Böden umgraben. Die Zinken der Grabegabel lassen sich dabei viel leichter als ein Spatenblatt in den Boden drücken. Auch Wurzelunkräuter legen Sie mit der Grabegabel besser im Ganzen frei als mit dem Spaten, da die Wurzelballen intakt bleiben und nicht zerteilt werden. Für den Kauf gilt dasselbe wie bei Spaten: Die Gabeln und Schaft sollten aus einem Stück gefertigt und die Zinken aus Stahl sein.
Schaufeln Die Allrounder im Garten ist der Massenfrachter unter den Handgeräten. Schaufeln eignen sich zum Verteilen von Kompost, Kies oder Pflanzerde.
Handschaufel: Ein ideales Werkzeug zum Füllen von Stecklings- und Pflanztöpfen und zum Pflanzen von Stauden oder Sommerblumen im Beet. Dünnes Blech deutet auf schlechte Qualität hin und der Griff kann bei Belastung abbrechen. Schaufelblatt und Griff sollten entweder beide aus Metall sein und durchgehend sein oder es ist ein Metallschaft an stabilem Holz befestigt.
Grubber mit drei Zinken: Grubber sind die Nummer eins bei der Beetpflege und wühlen sich mit drei Zinken wurzelschonend durch verkrustete Erde. Dabei zerkrümeln sie den Boden und bekämpfen auch Unkräuter gleich mit, die man dann anschließend einfach aus dem lockeren Boden ziehen kann. Die Geräte sehen wie Minipflüge vom Bauern aus und heißen oft auch Kultivator.
Die Stiellänge ist wichtig. Machen Sie im Laden ein paar Trockenübungen: Müssen Sie den Oberkörper bei der Arbeit stark nach vorne beugen, ist der Stiel zu kurz und der Rücken bekommt es deutlich zu spüren.
Hacken haben dagegen scharfe Klingen und sollen nicht nur den Boden lockern, sondern auch Unkräuter aus dem Beet werfen. Zieh- und Bügelhacken schneiden Unkräuter dicht unter der Erde ab. Mit Ziehhacken arbeitet man sich im Rückwärtsgehen durchs Beet, während sogenannte Schuffel stossend bedient werden. Diese Geräte eignen sich besonders für Staudenbeete und eng stehende Reihen in Gemüsebeeten.
Tipp: Häufiges Grubbern oder Hacken macht nicht nur den Boden und den Unkräutern das Leben schwer, es spart auch Giessen, mindestens jedes zweite Mal. Denn durch Hacken kappen Sie haarfeine Röhrchen im Boden, die das Wasser aus tieferen Bodenschichten nach oben leiten, wo es ungenutzt verdunstet.
Rechen, Harken und Laubbesen: Geräte mit stabilen, manchmal scharfen Zinken an einem Querbalken aus Holz oder Metall werden regional unterschiedlich als Harke oder Rechen bezeichnet. Die Geräte verteilen nicht nur Humus oder Kompost und arbeiten sie in den Boden ein, sondern lockern den Boden auch und helfen beim Einebnen von Saatbeeten.
Laubbesen haben federnde Zinken und meist längere Stiele. Die Geräte fegen Laub oder Rasenschnitt zusammen. Wer Laubbesen auf Steinflächen einsetzen will, sollte Kunststoffmodell wählen. Deren Zinken verursachen kaum nervige Kratzgeräusche auf der Steinfläche.
Schneidige Typen mit scharfen Zähnen
Sägen, Garten- oder Astscheren gehören zur Gartengrundausstattung, man braucht sie so oft wie kaum ein anderes Werkzeug. Sie müssen besonders gut in der Hand liegen und leichtgängig arbeiten, damit Finger und Sehnen nicht schon nach dem dritten Zweig schmerzen und man die Lust verliert. An Garten- und Astscheren mit auswechselbaren Klingen haben Sie nahezu ein Leben lang Freude. Die Scheren sind aber in der Regel nicht unter 40 Euro zu haben.
Scheren und Sägen
Gartenscheren nimmt man für Stauden, Rosen und Zweige bis 2 cm Durchmesser. Für dickere Zweige nehmen Sie Astscheren, am besten solche mit Kräfte sparender Getriebeübersetzung. Denn diese sind echte Grossmäuler, die allerdings keine dummen Sprüche klopfen, sondern richtig zupacken und sich ohne Murren durch 5,5cm dicke Äste beissen.
Für Handsägen sind auch 15 cm dicke Äste kein Problem. Da die Sägen auf Zug arbeiten, bleiben sie in feuchtem Holz nicht stecken und hinterlassen absolut saubere Schnitte.
Gartenspritzen: Mit den Geräten werden Pflanzenschutz- sowie Reinigungsmittel ausgebracht. Die Geräte sollten eine große Einfüllöffnung haben, damit beim Befüllen nichts daneben geht.
Funktional und von guter Qualität sollten sie sein: Für Hobbygärtner ist eine 5 Liter Spritze wie die Garden Star 5 ideal. Der Inhalt reicht auch für grössere Flächen und die gefüllte Spritze ist dennoch gut tragbar. Ein kombinierter Pump- und Traggriff mit Sprührohr-Halterung, einen Tragegurt sowie ein Überdruckventil sollten Standard sein, Sprühschirme, Rohrverlängerung oder Sprühbalken machen bei hochwertigen Modellen die Spritze noch praktischer und vielseitiger einsetzbar.
Für Kübel- und Zimmerpflanzen sind 5 Liter Spritzen zu gross. Dort nehmen Sie Handsprüher wie den Foxy Plus oder den Super Star 1.25. Wichtig ist, dass die Geräte auch überkopf funktionieren, da man ja oft auch die Blattunterseiten spritzen muss.
Überprüfen Sie vor dem Spritzen die Geräte, denn nichts ist lästiger als Spritzbrühe, die einem wegen verstopfter Düsen oder lockerer Dichtungen am Ärmel herunter läuft. Beim Spritzen sollte der Druck möglichst konstant hoch sein, damit die Spritzbrühe zu einem feinem Nebel zerstäubt wird, der Blätter und Stängel gleichmäßig benetzt. Spritzen Sie mit dem Wind im Rücken!
Heckenschere
Wer eine Hecke hat oder eine plant, sollte sich gleich eine Heckenschere anschaffen. Bei kleinen Hecken, die nicht länger als 10 m lang und 2 m hoch sind, reichen meist Handscheren. Bei größeren Hecken erleichtern Akkuscheren die Arbeit, da diese leichter als Benzingeräte sind vor allem kein lästiges Kabel haben, das man bei der Arbeit gerne mal zerschneidet.