Pflanzen blühen am Tag – klar. Alle Pflanzen? Nein! Manche erwachen erst abends zur leuchtenden Blüten- und betörenden Duftshow und sind damit perfekt für Berufstätige, die ihren Garten oder auch Balkon erst nach Feierabend geniessen können.
Zarter Duft und satte Blüten: Wenn Sie Nachtblüher an den Sitzplatz oder neben die Terrasse pflanzen, können Sie den Garten auch noch nach Feierabend bis in die Dunkelheit in vollen Zügen geniessen. Aber auch auf dem Balkon, denn die meisten dieser Pflanzen eignen sich auch für Kübel.
Wachsen die Pflanzen im Garten, ist der Weg dorthin am besten von Pflanzen mit silbrigem oder weissgrün gemustertem Laub gesäumt, das einem dann wie ein Leuchtband zu den Nachtblühern führt. Zu solchen Pflanzen gehören viele Funkiensorten (Hosta), Wollziest (Stachys byzantina), das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla ‘Jack Frost’) oder der Silbrige Gartenwermut (Artemisia absinthium ‘Lambrook Mist’).
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So gut wie alle Pflanzen, die sich erst abends so richtig in Schale oder Duftwolken werfen, haben weisse oder auf jeden Fall hell leuchtende Blüten, die das Mondlicht oder das Restlicht des Tages besonders gut reflektieren – so wirken die Pflanzen wie ein Leuchtturm auf hungrige Nachtfalter, die als Bestäuber angelockt werden sollen. Denn Bienen oder Schmetterlinge kommen dafür natürlich meist nicht infrage.
Übertreiben Sie es mit Duftpflanzen allerdings nicht, zwei oder drei Pflanzen reichen meist schon. Sonst ist der Sitzplatz an windstillen Abenden schnell in einen Schleier aus unterschiedlichsten, undefinierbaren Düften gehüllt.
Die besten Pflanzen mit Nachtblüten und zarten Düften
Wer hätte das gedacht: Eine der für viele Gartenbesitzer auf den ersten Blick langweiligsten Pflanzen hüllt sich nachts in zarte Duftwolken – Liguster (Ligustrum vulgare). Meistens pflanzt man Liguster als Hecke, die durch den regelmässigen Schnitt nicht blüht. Lässt man die Gehölze frei wachsen – neben einem Sitzplatz etwa – duften die Blüten besonders in der Nacht. So als hätte Mutter Natur der robusten Pflanze etwas Parfüm spendiert.
Auch das Geissblatt wie Lonicera caprifolium oder Lonicera brownii ‚Dropmore Scarlet’ gehören zu den Duftgehölzen, die sich abends in Sitzplatznähe besonders gut machen. ‚Dropmore Scarlet’ hat orangegelbe Blüten und einen honigsüssen Duft.
Zu den duften Stauden gehören:
- Phlox (Phlox amplifolia ‚David’): Sehr gute Fernwirkung bis in die späten Abendstunden.
- Seifenkraut (Saponaria officinalis ‚Rosea Plena’): Tagsüber eine Bienenweide, abends wie eine Parfümflasche für den Garten – mit betörendem, aber nicht aufdringlichem Duft.
- Nachtviole (Hesperis matronalis): Eine pflegeleichte, kurzlebige Staude, die ihren Bestand allerdings mit Selbstaussaat erhält.
Im Blumenkasten blühen und duften:
- Ziertabak (Nicotiana): Die 50 bis 80 cm hohen Pflanzen öffnen ihre Blüten nachts und verströmen je nach Sorte einen zarten, angenehmen Duft. Ziertabak ist einjährig und liebt sonnige Standorte.
- Vanilleblume (Heliotropium): Die beliebten Sommerblumen duften nachts noch intensiver als tagsüber nach Vanille.
- Nachtphlox (Zaluzianskya capensis): Die weissen Blüten dieser zweijährigen Pflanzen leuchten bis weit in den Abend hinein. Der Name irritiert, da Nachtphlox nicht mit dem Phlox verwandt ist, sondern zu den Braunwurzgewächsen gehört. Nachtphlox soll an Marzipanduft erinnern, für andere riechen die Blüten allerdings eher nach Pferdeweide.