Ob hartnäckige Pilzkrankheiten oder Insekten – Spritzmittel werden damit fertig, aber zum Schutz von Umwelt und Anwender sollte man die Mittel unbedingt richtig aussuchen und vorsichtig anwenden. Es gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig.
Am besten treten Schädlinge natürlich erst gar nicht auf. Die Auswahl resistenter Sorten, Kulturschutznetze, die Förderung von Nützlingen sowie eine gute Pflanzen- und Bodenpflege kann den Schädlingsbefall in vielen Fällen von vornherein abmildern oder sogar verhindern. Aber wenn saugende und beissende Insekten oder schädliche Pilze überhand nehmen, hilft nur noch spritzen. Das sollte immer nur der letzte Ausweg sein, denn speziell Insektizide sind meist “Hau-Drauf”-Präparate und können nicht zwischen Freund und Feind unterscheiden. Greifen Sie möglichst zu „nützlingsschonenden“ Mitteln, die Bienen verschonen und auch andere Nützlinge soweit in Ruhe lassen, dass deren Population nicht beeinträchtigt wird.
Chemische Mittel lassen sich leicht mit einer Gartenspritze wie der Garden Star 5 ausbringen und wirken sofort. Jedes Mittel ist auf spezielle Zielgruppen fixiert: Insektizide gegen Insekten, Fungizide gegen Pilze, Akarizide gegen Milben und Herbizide gegen Unkräuter. Bei Insektiziden unterscheidet man sogar noch zwischen saugenden (z.B. Blattläuse) und beissenden Insekten wie Käfer oder Raupen.
Vorbeugend spritzen
Gegen Pilze wie Rost oder Sternrusstau kann man vorbeugend spritzen, sodass Sporen gar nicht erst keimen. Aber nicht willkürlich, sondern nur, wenn die Pflanzen erfahrungsgemäss befallen werden und eine feucht-warme Witterung vorherrscht. Denn die ist für die meisten Pilzsporen Grundvoraussetzung zum Keimen. Eine Ausnahme ist der Mehltau: Dessen Sporen sind von Hause aus feucht genug, sodass der Pilz die Pflanzen auch bei trockenem, warmen Wetter befällt. Sind die Pflanzen durch Trockenheit ohnehin geschwächt, hat der Mehltau leichtes Spiel.
Herbizide sind oft aggressiv
Bei Herbiziden gibt es Totalherbizide, die ausnahmslos alles Grüne wegputzen, und selektive Herbizide, die zwischen ein- und zweikeimblättrigen Unkräutern unterscheiden (für Rasenflächen). Für alle gilt: Der Einsatz auf Wegen und anderen befestigten Flächen in verboten. Da ist das Pflanzenschutzgesetz eindeutig geregelt und macht für Privatanwender auch keine Ausnahme.
Begrenzte Packungsgrösse
Die Packungsgrösse ist auf maximal 500 ml beschränkt, damit es keine oder möglichst wenig Restmengen gibt. Nur Profianwender bekommen grössere Packungen.
Mittel gibt es generell als anwendungsfertig (AF) oder als Konzentrat zum Anmischen. Anwendungsfertige Mittel haben einen Spritzkopf und werden direkt aus der Flasche gespritzt. Für Konzentrate braucht man ein Sprühgerät und muss selber mischen. Dafür kann man dann aber auch weitaus mehr Pflanzen behandeln als mit einem AF-Produkt, das auf wenige Pflanzen ausgelegt ist.
Bei Pflanzenschutzmitteln steht auf der Packung übrigens kein Haltbarkeitsdatum, sondern das Herstellungsdatum. Ein Mittel mit „2017“ ist also nicht abgelaufen. Restmengen in der Spritze sollte man vermeiden, zu gross ist die Gefahr, dass man nach Wochen nicht mehr weiss, was in der Spritze ist. Zudem sind angesetzte Mittel im Gerät auch nur gut vier Wochen haltbar. Konzentrate halten sich zehn Jahre, sofern sie keinen Frost abbekommen. AF-Produkte sind gut zwei Jahre lang wirksam.
Eine gefahrlose Anwendung ist nur mit den Packungshinweisen und der exakten Aufwandmenge gegeben. Diese Menge hat auch die beste Wirkung und wird in Prozent angegeben, was sich leicht auf die nötigen Milliliter an Spritzmittel umrechnen lässt: Rechnen Sie die Prozentzahl x 10 x der Literzahl an Brühe, die Sie haben wollen. Bei 0,3 %tiger Menge und einer 5 Liter Spritze brauchen Sie 0,3 x 10 x 5, also 15 ml Spritzmittel.
Schutz von innen
Systemische Mittel schützen die Pflanzen von innen – wochenlang. Da helfen den Schädlingen auch keine noch so ausgeklügelten Verstecke! Der Clou: Der Wirkstoff wird mit dem Saftstrom in jeden Winkel der Pflanze transportiert. Es gibt die Mittel als Granulat, das auf die Erde gestreut oder gespritzt wird, oder als Stäbchen, die einfach in die Erde gesteckt werden.
Wichtig: Viele Spritzmittel können bei wiederholter Anwendung innerhalb weniger Wochen Resistenzen verursachen und wirken dann nicht mehr. Daher steht in der Gebrauchsanweisung immer, wie oft man das Mittel maximal in welcher Zeit anwenden sollte. Daran sollte man sich unbedingt halten. Treten die Schädlinge dann immer noch auf, können Sie nur noch mit einem anderen Wirkstoff spritzen. Resistenzen sind vor allem bei systemischen Mitteln zu befürchten, da die Mittelkonzentration in den Neuaustrieben der Pflanze stark verdünnt wird und unter Umständen nicht mehr ausreichend wirkt. Die Schädlinge gewöhnen sich daran.
Zugelassene Mittel müssen wirken
Bio wirkt nicht? Und ob. Die Meinung hält sich leider immer noch hartnäckig. Aber auch die unter dem Bio-Label verkauften oder für den biologischen Pflanzenbau zugelassenen Mittel müssen wirken. Denn jedes Mittel wird vom Hersteller ausgiebig getestet und muss sich vor dem Verkauf das O.K. vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) holen. Das Zulassungsdreieck auf den Verpackungen ist eine Wirkungsgarantie für das zugelassene Einsatzgebiet.