Ob Pflanzen, Erde, Werkzeuge oder Gartenabfälle – Tragen, Schleppen und Transportieren gehört fast zu den alltäglichen Arbeiten im Garten. Mit diesen Tipps und den richtigen Geräten geht’s leicht von der Hand.
Schubkarren kennt jeder, achten Sie beim Kauf auf gute Verarbeitung. Modelle mit klapprigen Gestellen oder Rahmen werden nicht lange halten. Aber auch andere Geräte und Gegenstände übernehmen ohne zu murren Transportaufgaben im Garten.
Schubkarre – der Lastenesel
Kein Garten ohne Schubkarre. Diese bewegt in ihrer grossen Mulde aus Metallblech oder Kunststoff auch grosse und schwere Lasten durch den Garten, die Sie alleine nicht tragen könnten. Dank stabiler Hebelgriffe und dem Schwenkrad können Sie die Ladung leicht entleeren und die Mulde dafür auskippen. Prüfen Sie vor dem Transport schwerer Dinge den Luftdruck im Reifen und pumpen bei Bedarf nach, wofür Sie eine Hand- oder Fusspumpe mit einem Autoventil-Anschluss brauchen. Ein schlapper Reifen wirkt wie eine Bremse und erhöht den Rollwiderstand deutlich. Es gibt auch Modelle mit Vollgummireifen, die sich allerdings oft nur für befestigte Pflasterflächen eignen und Unebenheiten nicht so gerne mögen. Für den Transport über Treppen sind Schubkarren ungeeignet und unhandlich, da fällt die Ladung gerne mal vorne raus.
Das Fassungsvermögen der Mulde liegt meist zwischen 80 und 100 Litern, manchmal auch 140 Liter. Für leichte Güter ein echter Vorteil, bei schweren Gütern bringt ein hohes Ladevolumen nichts, da sich die Karre dann einfach nicht mehr richtig schieben lässt. Wählen Sie die Schubkarre nicht zu breit, sie muss auch gut durch eine Gartentür passen.
Aber auch bei den vermeintlich simplen Geräten gibt es unterschiedliche Modelle mit jeweiligen Vor- und Nachteilen:
1. Schubkarre mit Einzelrad
Das Standardmodell hat weit vorne ein luftgefülltes Rad, das ausreichend gross beziehungsweise breit sein sollte, um Bodenunebenheiten oder lockeren Boden problemlos zu passieren. Hebt man die Karre samt Ladung an, verlagert sich deren Schwerpunkt weiter nach vorne zum Rad und das Schieben geht leichter.
Sie brauchen bei üblichen Schubkarren mit Einzelrad immer zusätzliche Armkraft zum Balancieren der Last. Daher lässt sich eine schwer beladene Karre auch nur schieben, nicht ziehen. Beim Ziehen sieht man nicht, wenn die Karre in Schieflage gerät und kann nicht gegensteuern.
Dafür ist das Standardmodell auf engstem Raum extrem wendig und lässt sich punktgenau und in mehrere Richtungen auskippen. Ob nach rechts, links oder direkt nach vorne – der Inhalt landet genau dort, wo er soll.
2. Schubkarren mit zwei Rädern
Diese oft richtig stabilen Karren heissen auch Muldenkipper und lassen sich nur nach vorne hin auskippen, dafür zum Transport aber auch ziehen. Durch das zweite Rad kann so eine Karre nicht umkippen und das Gewicht der Ladung wird gut verteilt. Das lästige und bei schweren Sachen anstrengende Ausbalancieren der Ladung entfällt damit. Eine Zweiradkarre ist aber weniger wendig als eine einfache Schubkarre und braucht mehr Platz, damit beide Räder auf einem Weg oder zwischen Pflanzen fahren können. Ein grosser Vorteil für körperlich schwächere Gärtner: Sie müssen die Last zum Schieben nicht gross anheben, sie ruht fast vollständig auf den beiden mittig angeordneten Rädern, sodass Sie die Karre nur schieben müssen.
3. Faltbare Schubkarren aus Segeltuch
Rasenschnitt, Herbstlaub oder Staudenschnitt: Diese robusten Leichtgewichte mit Polyestergewebe übernehmen leichtere Transportarbeiten und lassen sich anschliessend zusammenklappen und bequem verstauen. Die Karren gibt es mit tiefer oder länglicher Ladewanne. Modelle mit länglicher Ladewanne haben kein Gestell zum Absetzen der Karre, sodass man sich jedes Mal sehr tief bücken muss, um die Karre anzuheben.
Sackkarren
Die zweirädrigen Karren schleppen sperrige Gegenstände oder Kübelpflanzen und lassen sich auch eine Treppe hochziehen. Das ist allerdings ganz schön anstrengend. Das Gute ist, dass man die Gegenstände zum Beladen nicht anheben muss, sondern die Karre mit ihrer schmalen Ladefläche voran einfach darunter schieben kann.
Achten Sie bei Sackkarren auf die Reifen. Für den Garten sollten es luftgefüllte Reifen sein, sodass die Karre auch geländegängig ist. Die Karren mit den kleinen schmalen Reifen mögen für Einkäufe, Getränkekisten oder Pflasterflächen gut sein, im Garten sinken sie in weicher Erde ein und die Karre bleibt stecken.
Transportwagen
Diese vierrädrigen Karren sind die moderne Version des klassischen Bollerwagens und eignen sich für alle Transporte im Garten. Da die Ladefläche eben ist und es auch beim Transport bleibt, sind die Wagen für alles ideal, dass beim Transport aufrecht stehen bleiben soll.
Mit ihren luftgefüllten Reifen sind die Wagen leichtgängig und kommen auch im unebenen Gelände bestens zurecht. Die Wagen meistern mit ihrer schwenkbaren Vorderachse auch enge Kurve, ohne zu kippen. Transportwagen haben eine recht tiefe Ladekante, sodass man muss die Ladung nicht so hochwuchten muss. Es gibt Modelle mit Ladewanne zum Kippen oder mit einem Korb aus Drahtgeflecht, der meist mit einer Plane ausgekleidet werden kann. Metallgitterwagen verhindern, dass sich Schmutz, Wasser und Schmutz in der Box ansammeln kann. Speziell die Modelle mit Metallgitter lassen sich meist in flache Pritschenwagen verwandeln und sind dann noch vielseitiger.
Einige Modelle kann man auch als Anhänger hinter einen Rasentraktor hängen. Der Transport ist im Vergleich zur Schubkarre weniger anstrengend und es lassen sich schwerere Gegenstände deutlich einfacher befördern. Die Ladung lässt sich aber nicht so schnell ausleeren und ein Transportwagen ist weniger wendig. Wegen der vier Räder kann ein Transportwagen am Hang wegrollen und sollte dort gesichert werden.
Weitere Transportmöglichkeiten im Garten
Ob gekauft oder DIY: Für leichte Transportaufgaben gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.
Mülltonnen: Jeder hat eine, aber kaum einer denkt beim Thema Transport an sie: Mülltonnen sind – in sauberem Zustand – perfekte XXL-Caddys für den Garten.
Gartentrolleys: Sind im Prinzip stabile Kunststoffwannen auf Rädern und für Herbstlaub oder leichten Staudenschnitt sehr praktisch. Zum bequemen Transport zieht man einen Trolley hinter sich her. Leider haben viele Modelle derart kleine oder recht dicht beisammenstehende Räder, dass diese in lockerem Boden stecken bleiben oder der Trolley leicht umkippen kann. Achten Sie darauf, dass die Räder möglichst weit aussen angebracht sind.
Gummi-Eimer: Für Kleinkram sind die robusten, flexiblen Eimer super und lassen sich sogar als Giesskanne verwenden. Einfach den Eimer etwas zusammendrücken, schon haben Sie eine Tülle zum Ausgiessen.
Planen und Laken: Gewebeplanen und sogar alte Bettlaken übernehmen leichte Transportarbeiten. Bettlaken legen Sie zum Beispiel vor dem Heckenschnitt unter die Hecke oder den zu schneidenden Baum. So fallen die Schnittreste gleich aufs Laken und sie können diese zum Kompost ziehen. Gewebeplanen halten noch mehr aus und lassen sich samt schwerer Ladung durch den Garten ziehen, auch über Beton. Bis die Plane soweit durchscheuert, dass sie unbrauchbar wird, dauert es lange. Es gibt Griffe für die metallverstärkten Ösen der Planen, sodass sie sich leichter ziehen lassen. Alternativ ziehen Sie eine dicke Schnur durch die Ösen und binden daraus einen dickeren Griff.
Kübelpflanzenroller: Für Kübelpflanzen gibt es spezielle Transportroller, die wie Sackkarren mit Greifarmen oder Feststellgriffen aussehen und unter dem Begriff “Pot Mover” zu kaufen sind. Wenn die Räder gross genug, sind die Dinger absolut praktisch und eine durchaus lohnende Anschaffung, wenn man viele Kübelpflanzen hat.
Kinder-Roller: Ausgediente Kinderroller müssen keineswegs zum Sperrmüll. Die Roller eignen sich noch bestens als Transporter im Garten. Sperrige Ladung sichern Sie einfach mit Spanngurten gegen seitliches Abrutschen.