Jetzt die Extraportion Frühling pflanzen!

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Tulpen, Narzissen und Krokusse: Eines ist sicher, der Frühling gehört den Zwiebelpflanzen! Denn mit ihren Blüten stellen sie so manch anderen Frühlingsblüher in den Schatten. Ab Ende September kommen die Zwiebeln in den Boden, die Pflanztiefe richtet sich dabei nach der Zwiebelgrösse.

Zwiebelpflanzen blühen mit Power und leuchtenden Farben. Besonders in Tulpen lodert noch das Feuer des Orients. Kein Wunder, denn Sultans Gärten waren einst ihre Heimat, bevor die Holländer sie entdeckten, zur Modeblume erkoren und die Zwiebeln zu horrenden Preisen verkauften.
Aber auch Krokusse stehen den Tulpen in puncto Leuchtkraft in nichts nach und lassen sich sogar im Rasen pflanzen, wo sie im Laufe der Jahre grosse Bestände bilden.

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Krokusse sind mit ihren laternenartigen Blüten für viele der Inbegriff von Frühling. Sie fühlen sich im Beet, aber auch im Rasen wohl.

 

Lagern Sie Blumenzwiebeln bis zur Pflanzung dunkel und trocken. Es gilt: Die grössten Zwiebeln bringen auch die grössten Blüten hervor. Der Zwiebelumfang dekorativer Tulpensorten sollte also mindestens 11 cm betragen, der von Wildtulpen 6 cm. Prüfen Sie per Daumendruck, ob der Zwiebelboden auch schön fest ist.

Blütenfeuerwerk bis in den Juni
Für eine möglichst lange Blüte der Zwiebelblumen kombinieren Sie nicht nur unterschiedliche Arten, sondern auch mehrere Sorten. So können Sie eine durchgehende Blüte von März bis in den Mai erreichen.
Für alle Zwiebelblumen ist ein lockerer, durchlässiger Boden ohne Staunässe wichtig. Denn darauf reagieren Zwiebelblumen generell beleidigt. Setzen Sie die Blumenzwiebeln gut doppelt so tief in die Erde, wie sie hoch sind. Arrangieren Sie Zwiebeln einer Sorte in Gruppen, das ergibt im Frühjahr ein schöneres Bild.
Verbessern Sie schwere Böden mit einer ordentlichen Portion Sand, den Sie mit ins Pflanzloch geben. Reifer Kompost eignet sich ebenfalls bestens.
Tipp: Kennzeichnen Sie die Pflanzstellen mit einem Ring aus hellen Kieselsteinen. So wissen Sie später genau, wo sich Zwiebeln im Boden befinden.

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Ab Ende September hat man im Gartencenter die Qual der Wahl, die Zwiebeln sind aber heiss begehrt. Also rechtzeitig zuschlagen.

 

Die meisten Zwiebelblumen lieben sonnige oder halbschattige Plätze. Aber auch an schattigen Plätzen brauchen Sie auf die üppige Blütenpracht nicht zu verzichten, wenn Sie dort Blausternchen, Märzenbecher, Schachbrettblumen oder Bärlauch pflanzen.

Die beste Pflanzzeit ist im Oktober. Aber auch später ist die Pflanzung noch möglich, sogar im Dezember. Allerdings nicht bei Frost.
Sie können Sie ruhig zu Schnäppchen greifen, wenn die Gartencenter reduzierte Zwiebeln anbieten. Solche Zwiebeln sollten auf jeden Fall fest sein. Kurze Austriebe oder kurze, weisse Wurzelansätze schaden nicht.
Ist es schon später im Dezember, kommen die Zwiebeln in Blumentöpfe. Die Pflanztiefe ist dabei nicht so entscheidend, die Zwiebeln sollen bis zur Wurzelbildung vier Wochen lang bei 10°C stehen und dann erst im Garten eingegraben werden.

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Beim Kauf drauf achten: Tulpenzwiebeln sollen unbeschädigt und vor allem schön fest sein. Weiche Druckstellen oder Verfärbungen deuten auf schlechte Qualität hin.


Starke Partner für Zwiebelpflanzen
Im Team sind sie unschlagbar: Kombinieren Sie Tulpen mit zweijährigen Blumen wie Vergissmeinnicht. Stecken Sie zunächst die Blumenzwiebeln ins Beet, am besten in Gruppen von 3-5 Zwiebeln. Markieren Sie die Stellen mit Holzstäbchen und pflanzen die zweijährigen Blumen in die Lücken.
Als Kombination eignen sich Ton in Ton Pflanzungen oder bewusste Kontraste. Bei der Auswahl der Arten und Sorten müssen Sie neben der Blütenfarbe vor allem die Blütezeiten beachten. Die sollten etwa gleich sein, sich zumindest überschneiden. Wer jetzt keine Zweijährigen bekommt, kann sie auch im Frühjahr pflanzen. Dann sollten Sie aber so lange warten, bis die Tulpenblätter spriessen, damit man beim Pflanzen die Zwiebeln nicht verletzt.

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Tulpen lassen sich perfekt mit Vergissmeinnicht kombinieren. Ganz nebenbei werden dadurch Unkräuter unterdrückt.

 

Wild gewordene Zwiebelblumen
Pflanzen wie Anemonen, Blausternchen, Krokusse, Scilla und Schneeglöckchen lassen sich ganz einfach verwildern und wachsen dann im Rasen ebenso wie an kahlen Stellen unter Bäumen zu dichten Blütenteppichen heran. Beim Rasenmähen muss man während dieser Zeit natürlich einen Bogen um die Pflanzen machen.

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Blausternchen bilden im Laufe der Jahre grosse Bestände und lassen sich gut mit Forsythien kombinieren.

 

An Plätzen unter Sträuchern und Bäumen lockern Sie den Boden mit einem Spaten oder einer Grabegabel auf und entfernen das möglicherweise dort wachsende Unkraut.
Nur mit der hohen Stückzahl erreichen Sie die gewünschte Farbwirkung, weshalb Sie Sie die Zwiebeln in Gruppen zu 20-30 Zwiebeln setzen. Am besten werfen Sie die Zwiebeln aus und setzen sie dort, wo sie hinfallen. Das gibt eine natürlich wirkende Verteilung. Fühlen sich die Pflanzen am Standort wohl, verbreiten sie sich jedes Jahr ein Stück mehr aus.

Grössere Zwiebeln wie Narzissen werden in Tuffs von 2-3 Stück gepflanzt. Vergessen Sie nicht, jede Gruppe zu etikettieren. So wissen Sie am Schluss, wo was liegt und was Sie zusammengestellt haben.

Im Rasen gehen Sie anders vor. Stechen Sie für Krokusse z.B. ein 40 x 40 cm grosses Rasenstück mit dem Spaten ab Sie und klappen den Rasen wie einen Teppich zurück. Stecken Sie die Zwiebeln in die lockere Erde und klappen den Rasen wieder zurück. Lehmigen Boden vermischen Sie noch mit Sand.

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Krokusse fühlen sich auch im Rasen wohl. Dazu werden sie gruppenweise gepflanzt.

 

Ungeduldige können Zwiebeln auch mit einem Akkubohrer pflanzen, in den man einen Küchenquirl als Bohrer einspannt. Dieser ist erstaunlich erdgängig, sogar bei lehmigem Boden.

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Zack, zack, zack und zack…. schon sind Pflanzlöcher für Krokusse im Rasen. Bei Lehmboden kommt noch etwas Sand hinein.

 

Keine Chance für Wühlmäuse
Sie sind clever und haben Heisshunger auf Zwiebeln. Sind Wühlmäuse im Garten, verschwinden vor allem Tulpenzwiebeln oft auf Nimmerwiedersehen. Narzissen sollen Wühlmäuse abschrecken, machen es aber keinesfalls zuverlässig.
Um die Zwiebeln zu schützen, setzen Sie diese in gefährdeten Gärten gleich in mäusesichere Körbe, die Sie aus Volierendraht selber machen können.

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1. Schneiden Sie ein Drahtstück aus. Die Grösse richtet sich nach der Anzahl der zu pflanzenden Zwiebeln.

 

 

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2. Um einen Korb zu formen, wird der Draht viermal an gegenüberliegenden Stellen eingeschnitten.

 

 

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3. Die Schnitttiefe entspricht der jeweiligen Pflanztiefe der Zwiebeln plus ein paar Zentimeter für das Sandbett bzw. für lockere Erde.

 

 

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4. Die Seiten hochklappen

 

 

 

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und entweder mit Draht oder Kabelbindern fixieren.

 

 

 

6draht5. Den Korb im Beet eingraben und bei Lehmboden Sand einfüllen.

 

 

 

Zwiebelpflanzen auch für den Balkon und die Terrasse
Auf Zwiebelblumen brauchen Sie auch auf dem Balkon nicht zu verzichten. Prinzipiell eignen sich alle Gefässe mit ausreichender Höhe, sie müssen nur ein ausreichend grosses Wasserabzugsloch haben, denn bei Staunässe faulen die Zwiebeln im Boden extrem schnell.
Im Pflanzkübel können Sie die Zwiebeln ruhig dichter als im Garten zusammenpflanzen und auch unterschiedliche Pflanzenarten miteinander. Dafür werden die Pflanzkübel schichtweise bepflanzt, die Zwiebeln mit der grössten Pflanztiefe kommen zuerst hinein. Damit Sie die nächste Lage Zwiebeln nicht direkt über die anderen setzen, markieren Sie die Pflanzstellen jeweils mit Holzstäben.

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Holzstäbe markieren die Positionen der Zwiebeln im Topf. So können Sie sicher sein, dass keine Zwiebel einer anderen im Weg ist.

 

Giessen Sie regelmässig und entfernen abgeblühte Stile. Im Winter decken Sie den Kübel zu oder stellen ihn in einen frostfreien Raum. Die Temperatur darf dort nicht über 10 °C steigen, sonst wird die Blütenbildung der Zwiebeln behindert.

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Über Thomas Hess

hess-ganzThomas Heß arbeitet seit über 15 Jahren als freier Redakteur und Fotograf für Garten-, Natur- und Wohnthemen für diverse Magazine, Buchverlage und Fachfirmen.
Wächst nicht, gibt’s nicht! Denn als Journalist, gelernter Gärtner und Gartenbauingenieur treffen Fachkompetenz und Erfahrung auf die Freude am Gärtnern, am Handwerken und am Experimentieren. Ob Schläuche als Pflanztopf oder alte Flaschen als Windlicht – oft sind es ganz einfache, unkonventionelle Lösungen und Ideen, die dem Hobbygärtner die Arbeit erleichtern oder die Gärten verschönern.
Lieblingsthemen sind alles rund um die Gartenpraxis, Gartentechnik, Gartenteich und natürlich die Fotos dazu, die direkt in der Praxis entstehen. Da darf dann schon mal ein Fleckchen auf der Hose oder Erde an den Fingern sein!

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