Hochbeet auffüllen – so geht’s richtig

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Die Erde im Hochbeet sackt mit der Zeit immer wieder ab, vor allem wenn es mit Kompost-Material befüllt wurde. Da ist völlig normal und deutet daraufhin, dass der Kompost arbeitet, sprich sich allmählich zersetzt und damit für eine gute Nährstoffversorgung und Wärmeentwicklung sorgt. Aus diesem Grund muss ein Hochbeet regelmäßig wieder aufgefüllt werden. Außerdem wäre ohne das Auffüllen die gewünschte ergonomische Nutzung nicht mehr möglich, weil man sich sonst zu stark hineinbücken müsste.

Zum Auffüllen gibt es verschiedene Möglichkeiten, am einfachsten geht es mit Hochbeet- oder Gewächshauserde. Allerdings benötigt man bei großen Hochbeeten viele Säcke davon, um die erforderliche Pflanzschicht zu erneuern. Stattdessen lässt sich ein Hochbeet im Herbst und Winter auch als eine Art Kompost nutzen. Dadurch ergibt sich eine Win-Win-Situation: Gartenabfälle, wie Heckenschnitt, Laub, Rasenschnitt, etc. brauchen nicht zum Recyclinghof gebracht zu werden, sondern dienen vielmehr als optimales Füllmaterial für das Hochbeet.

Klassisches Warmbeet
Wird ein Hochbeet im klassischen Stil angelegt, spricht man auch von einem Warmbeet. Es eignet sich zum Beispiel für die Anzucht von Tomaten, Gurken oder Paprika, also für Pflanzen, die eine zusätzliche Bodenwärme benötigen. Die Befüllung erfolgt in diesen fünf Schichten: Ganz unten am Boden sollte ein Wühlmausgitter nicht fehlen.

  • Schicht 1: Als unterste Schicht gibt man auf das Wühlmausgitter grobe Gehölzabschnitte, wie Äste und Zweige. Sie darf gerne 20 bis 30 cm hoch sein, dient als Drainage und sorgt für eine gute Durchlüftung.
  • Schicht 2: Es folgt feines Häckselgut (z.B. aus Zweigen, Laub…). Diese rund 15 bis 20 cm hohe Schicht soll eine Barriere bilden und die darüberliegenden Schichten daran hindern durchzurutschen.
  • Schicht 3: Die nächste Schicht besteht aus grobem Kompost und oder verrottetem Stallmist. Sie sorgt zum einen für Verrottungswärme und zum anderen für Nährstoffe. Auch diese darf wie die unterste Schicht 20 bis 30 cm hoch sein.
  • Schicht 4: Darüber kommt reifer Kompost in das Hochbeet, der nochmals viele Nährstoffe liefert.
  • Schicht 5: Die oberste Schicht besteht aus einer guten Gewächshaus-, Pflanz- oder Hochbeeterde.

Um die Wasserspeicherfähigkeit im Hochbeet zu verbessern, kann zwischen Schicht 3 und 4 noch eine Lage aus naturbelassender Schafschurwolle eingefüllt werden. Daneben gibt es von verschiedenen Herstellern unterschiedliche Produkte, die als Wasserspeicher, bzw. natürlicher Langzeitspeicher, dienen. Ein solches Material kann entweder einfach mit in das Pflanzloch gegeben oder leicht in der obersten Schicht eingearbeitet werden.

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Blattsenf eignet sich für die Aussaat im September und wächst gut im Kaltbeet.

 

Weniger sackendes Kaltbeet
Man kann das Hochbeet aber auch als sogenanntes Kaltbeet anlegen. Dieses Beet nutzt die Sonneneinstrahlung ohne zusätzlich Wärme zu erzeugen. Besonders Wintergemüse wie Feldsalat, Spinat, Portulak etc. lässt sich darin anbauen (Lesen Sie dazu auch den Beitrag „Gemüse im Herbst“). Für die Befüllung wird einiges an Schottersteinen benötigt. Am besten eignet sich Lava, Bims oder ähnlich poröses Gestein. Damit wird das Hochbeet etwa bis zu Hälfte befüllt. Diese Schicht sorgt nicht nur für eine gute Belüftung von unten, sondern dient gleichermaßen als Drainage und Wasserspeicher. Wichtig ist, diese Geröllschicht mit einem reißfesten Gartenvlies, einer Kokosmatte oder einem wasserdurchlässigen Bändchengewebe abzudecken, um ein Absacken des Pflanzsubstrats zwischen die Schottersteine zu verhindern. Auf das Textil kommen dann wie die oben beim Warmbeet beschriebenen Schichten 4 und 5. Um auch im Kaltbeet eine gewisse Wärmeentwicklung zu erzielen, kann ebenfalls grober Kompost oder Stallmist unter den reifen Kompost gemischt werden.

Mulchschicht und andere Abdeckungen
Egal ob das Hochbeet nach dem Befüllen über die kalten Monate bepflanzt wird oder nicht. In jedem Fall sollte die Pflanzerde mit einer Mulchschicht meist aus Kompostfaser bedeckt werden. Zum einen dient sie zur Regulierung der Temperatur. So werden die Pflanzen bzw. der Boden vor allzu viel Frost geschützt. Die Mulchschicht ist aber auch ein Verdunstungsschutz und hemmt das Auflaufen von Wildkräutern.

 

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Über Christine Schonschek

Foto-Christine-Schonschek_klChristine Schonschek ist seit 2006 als freiberufliche Fachjournalistin für verschiedene Verlage und Online-Medien tätig. Sie beschäftigt sich dabei gerne nicht nur mit allem was grünt und blüht, sondern auch technische Themen machen ihr Freude. Sie schreibt sowohl für den Hobby- als auch auch für den Profigärtner. Wenn sie mal nicht für ein Interview unterwegs ist oder am Schreibtisch sitzt, um an einem der Beiträge zu schreiben, ist sie im eigenen Hausgarten oder Gewächshaus tätig und probiert auch gerne mal etwas Neues aus oder genießt beim Wandern die Natur.

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