Hochbeet als Gemüselager im Winter

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Quelle: Lena Svensson auf Pixabay

Im Winter braucht das Hochbeet nicht ungenutzt herum zu stehen, sondern kann als Lager für Obst oder Gemüse verwendet werden. Dafür sollte das Hochbeet natürlich nicht zu klein sein, damit außen herum noch genug Erde bleibt. Darin kann man nämlich im Sinne der Nachhaltigkeit die eigene Ernte ganz ohne Strom aufbewahren. Bevor es richtige Kühl- und Gefrierschränke gab, war es üblich lagerfähige Früchte in Erdmieten zu überwintern.

Eine Erdmiete hat eine ähnliche Funktion wie ein Kühlschrank oder ein alter kalter Keller. Im modernen Wohnungsbau sind die Kellerräume heutzutage schlichtweg zu warm, um Obst und Gemüse darin optimal zu lagern. Also kann eine Erdmiete eine gute Möglichkeit sein einen Vorratsraum anzulegen. Und das Beste: man muss nicht anbauen, sondern kann einfach ein Hochbeet dafür nutzen. Alternativ kann auch einfach eine Box im Garten vergraben werden. Damit die Lagerung gut funktioniert, sollten folgende Punkte beachtet werden.

  1. Ungebetene Gäste abhalten
    Nichts ist ärgerlicher, als wenn die mühevoll gezogene Ernte von Mäusen oder anderen Nagetierchen angeknabbert wird. Deshalb sollte man unbedingt darauf achten, dass sich weder von unten noch von oben ungebetene Gäste an der eingelagerten Ernte bedienen können. Um die hungrigen Gäste davon abzuhalten, sollte die Box oder Kiste mit Kaninchendraht ausgelegt werden. Es sei denn, sie hat Löcher, die nicht größer sind als 2,5 Zentimeter. Tipp: Auch eine alte Wäschetrommel oder Gemüseboxen eignen sich perfekt als Gefäß zur Lagerung. Beide sollte mäusesicher (also mit Kaninchendraht) abgedeckt werden.
  2. Geeigneten Standort auswählen
    Ideal dafür die Erdmiete, die im Hochbeet angelegt werden kann, wäre ein Platz im Halbschatten.
  3. Staunässe vermeiden
    Wie auch im Kühlschrank sollte in der Erdmiete ein gutes Klima herrschen. Das heißt, das Hochbeet sollte gut wasserdurchlässig sein. Bei Staunässe besteht die Gefahr, dass die eingelagerten Früchte verfaulen oder schimmeln. In einer luftdurchlässigen Box lassen sich allerlei Gemüsesorten (vor allem Knollen- und Wurzelgemüse) gut lagern.
  4. Trotzdem feucht halten
    Anderseits darf es in der Erdmiete auch nicht zu trocken werden, weil sonst die Früchte schnell austrocknen und schrumpelig werden. Dass lässt sich verhindern, indem in die Box feuchter Spielsand eingefüllt wird.
  5. Füll- bzw. Isoliermaterial bereit halten
    Als Füllmaterial rund um die Box benötigt man zudem noch ein Gemisch aus Erde, Sand und Stroh.
  6. Obst und Gemüse trennen
    In einer Erdmiete können Lageräpfel und Lagerbirnen ebenso aufbewahrt werden wie verschiedene Wurzelgemüse (Möhren, Sellerie, Rote Bete, etc.). Allerdings sollte für Obst und Gemüse jeweils eine eigene Erdmiete oder zumindest Box angelegt werden. Nicht eingelagert werden sollten Fruchtgemüsesorten wie Tomaten, Gurken, Kürbis und Zucchini.

 

So wird es gemacht
Der Aufbau an sich ist recht einfach. In das Hochbeet wird lediglich ein Loch gegraben. Dieses sollte so tief sein, dass die Box, Wäschetrommel oder Gemüsekiste locker darin Platz findet und oben später noch mit einer Schicht Füll-/ Isoliermaterial abgedeckt werden kann. Möchte man Kartoffeln lagern, die ja bekanntlich keinen Frost vertragen, empfiehlt es sich, diese möglichst tief in die Erde einzugraben. Dafür wäre eine Tiefe von 60 bis 80 Zentimeter erforderlich. Am leichtesten stellt man die Box direkt ins Hochbeet. Dann muss man später nicht die schwere Kiste hineinheben. Dabei jedoch den Schutz von unten mit dem Kaninchendraht nicht vergessen. Bevor es mit dem Befüllen losgehen kann, gibt man in die Lagerkiste angefeuchteten Spielsand. Bitte keinen Bausand verwenden, da dieser zu viel Kalk enthält. Eingelagert werden ausschließlich unversehrte Früchte. Die Erde von der Ernte darf gerne am Gemüse verbleiben, aber Blätter mit der Hand oder mit einer sauberen Gartenschere entfernen. Am besten legt man die einzelnen Früchte so in die Kiste, dass sich nicht gegenseitig berühren. Die Zwischenräume füllt man mit dem feuchten Sand auf. Nun wird die Box noch mit dem Hasendraht abgedeckt. Den Raum rund um die Kiste locker mit dem Gemisch aus Erde und Stroh auffüllen. Um die Erdmiete im Hochbeet vor zu starkem Regen zu schützen, kann man sie zusätzlich noch mit einer Folie abdecken. Damit diese nicht weggeweht wird, gibt man nochmal eine dünne Schicht Erde darauf – fertig ist der energieautarke Lagerraum.

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Über Christine Schonschek

Foto-Christine-Schonschek_klChristine Schonschek ist seit 2006 als freiberufliche Fachjournalistin für verschiedene Verlage und Online-Medien tätig. Sie beschäftigt sich dabei gerne nicht nur mit allem was grünt und blüht, sondern auch technische Themen machen ihr Freude. Sie schreibt sowohl für den Hobby- als auch auch für den Profigärtner. Wenn sie mal nicht für ein Interview unterwegs ist oder am Schreibtisch sitzt, um an einem der Beiträge zu schreiben, ist sie im eigenen Hausgarten oder Gewächshaus tätig und probiert auch gerne mal etwas Neues aus oder genießt beim Wandern die Natur.

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