Dahlien und Canna überwintern

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Fertig bunt: Bald wird sich der Herbst mit seinen knalligen Farben verabschiedet haben. Damit ist höchste Zeit, letzte frostempfindliche Pflanzen aus dem Garten in ihr Winterquartier zu bringen. Damit sie im nächsten Jahr wieder kräftig blühen, benötigen Sommerklassiker wie Dahlien und Canna ein frostfreies Winterlager. Dorthin kommt aber nicht die ganzen Pflanze, sondern nur deren Rhizome beziehungsweise Knollen.

Cannas (Canna indica) sind lebhafte Stauden, die kräftige Blätter und auffällige Blüten in Rot-, Orange-, Gelb- und Rosatönen hervorbringen. Sie sind wertvolle Pflanzen für Container und Rabatten, eignen sich aber im Sommer auch gut für kühle Wintergärten. Ihre Blütezeit ist von Juni bis Oktober; bis zum Saisonende können sie mannshoch sein. Gepflanzt werden sie im März und April. Aber jetzt, Ende Oktober, wenn die Tage kürzer und die Nächte kühler werden, ist die Zeit gekommen, die frostempfindlichen Rhizome aus dem Boden holen.

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Canna aufs Winterlager vorbereiten
Das geeignetste Werkzeug dafür ist die Grabgabel. Am besten wird weiträumig um die Pflanze herum abgestochen, so dass man die fleischigen Rhizome nicht beschädigt. Sobald sie freiliegen, werden die Stiele 5 bis 10 cm von der Basis entfernt abgeschnitten. Die Stängel kann man kompostieren. Loser Schmutz und altes Erdreich, das noch an den Rhizomen klebt, kommen vorsichtig weg. Anschliessend werden die Wurzelstöcke in einen Karton gelegt. Nach ein paar Tagen, wenn die Rhizome abgetrocknet sind, werden sie mit einer leicht feuchten Schicht Sand oder Vermiculit abgedeckt. Die Basis der Pflanze – die Stelle, welche die Stängel mit den Wurzeln verbunden – sollte gerade noch herausschauen. Den Winter über werden die Behälter frostfrei an einem dunklen Ort, zum Beispiel im Keller oder der Garage, bei 6 bis 10 Grad gelagert. Damit die Rhizome nicht austrocknen, sollte man den Sand bzw. die Kokosfasern ab und an mit einer Sprühflasche wie der Foxy Plus besprühen. Aber nur leicht: die Feuchtigkeit darf nicht zu tief in die Abdeckung eindringen.

Wie kommen Dahlien am besten über den Winter?
Auch Dahlien sind beliebte Spätsommerblüher. Und ganz wie die Canna, sind die Wurzelknollen nicht frostfest. Daher gilt auch hier: ausgraben und frostfrei überwintern.

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©Flickr_F. D. Richards

 

Dahlien kommen dann ins Winterlager, wenn das Laub durch den ersten Frost zum Welken gebracht wurde. Die alten Blütenstiele werden 5 bis 15 cm von der Basis entfernt abgeschnitten. Mit der Gabel kommen die Pflanzen aus dem Boden – Achtung, die Knollen hierbei weder beschädigen, anschneiden noch quetschen. Das kann zu Fäulnisbildung bei der Lagerung führen. Mit der Hand wird noch verbliebenes Erdreich von den Knollen entfernt. Faulige Stellen sollte man mit einem scharfen Messer abschneiden und die Schnittstellen Holzkohlepulver bestreuen. Wer mehrere Dahlien hat, die er in der neuen Saison farb- oder formgeordnet wieder auspflanzen möchte, sollte die jeweiligen Pflanzen mit einem Etikett kennzeichnen. Die Knollen bleiben nun für einige Zeit an einem kühlen Ort, so dass feuchte Erde abtrocknen kann. Als letztes werden sie in flache Schalen oder mit Zeitungspapier ausgekleidete Holzkisten eingegraben, die mit isolierendem Material wie einem Sand-Kompost-Mix gefüllt sind. Die alten Stiele sollten noch herausschauen.

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©Flickr_F. D. Richards

 

An einem kühlen, aber frostfreien Ort – zum Beispiel der Garage – können die Knollen nun bei 5° C bis zur nächsten Saison gelagert werden. Während wirklich kalter Zeiten legen Sie etwas Fleece oder Zeitungspapier über die Schale, um zusätzlichen Schutz zu bieten. Überprüfen Sie sie gelegentlich auf Anzeichen von Fäulnis; was ungesund erscheint, sollte rasch entfernt werden. Von Mitte April bis Mai dürfen die schönen Sommerblüher dann wieder ins Freiland oder in ein Pflanzgefäss. In Gegenden, die Spätfrost-gefährdet sind, wartet man damit am besten bis nach den Eisheiligen.

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Über Judith Supper

IMG_9165_HPJudith Supper ist Fachjournalistin, Texterin und Mitinhaberin des Medienbüros Brizamedia, das seit seiner Gründung 2015 einen umfassenden Medienservice für die grüne Branche bietet. Seit bald zehn Jahren ist Judith Supper für Fachmedien im In- wie Ausland tätig, darunter auch die bedeutendsten Fachzeitschriften des deutschsprachigen Raums. 2011 ging sie mit „Pflegeleichte Gärten gestalten“ (Christian Verlag) unter die Buchautoren und war von 2011 bis 2014 als leitende Redaktorin für g’plus (Herausgegeben von JardinSuisse, Unternehmerverband Gärtner Schweiz) beschäftigt. Egal ob eine Reportage über Pflanzenzucht im Weltall, ein Messebericht von der Chelsea Flower Show oder Portrait eines Floristik-Unternehmens, ihr Anliegen ist es, komplexe Inhalte leserfreundlich aufarbeiten, dabei aber niemals die fachlichen Sachverhalte aus den Augen zu verlieren.

Ihre Haupt-Interessensgebiete liegen in den Bereichen:

  • Umwelt- und Naturschutz
  • Gartenpraxis: Zier-, Nutz- und Naschgarten
  • Nachhaltigkeit und Biodiversität
  • Gartenkultur

www.brizamedia.ch

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