Beerenobst vor Vögeln und Insekten schützen


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Im Naturgarten haben Vögel wie auch Insekten gleichermaßen ihre Berechtigung. Aber wenn sie sich über unsere Ernte hermachen, hört der Spaß auf. Zum Schutz vor Fressfeinden ist es sinnvoll Beerenobst – wie in meinem Beitrag Aroniabeeren und Weintrauben – einzunetzen. Das geht einfach und kann sogar dekorativ sein.

Aronia verhüllen
Damit unsere Gartenvögel – insbesondere Amseln – nicht die reifen Aroniabeeren-Sträucher abernten, hilft es diese einzunetzen. Dabei kann man junge Sträucher mit wenigen Fruchtdolden einzeln mit Organzasäckchen umhüllen. Das Material ist so fein, dass die Sonne noch hindurch scheinen kann, aber die Vögel nicht mehr an die Beeren kommen. Die Gaze- oder Organzasäckchen sind im Bastelgeschäft oder in größeren Mengen im Internet erhältlich. Alternativ eigenen sich für diesen Bedarf Mehrweg-Frischenetze, die inzwischen überall erhältlich sind. Sie haben den Vorteil, dass darunter mehr Dolden auf einmal Platz finden.

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DYI-Tipp: Die Gaze- oder Organzasäckchen lassen sich im Handumdrehen auch selbst herstellen: Einfach aus dem Stoff ein Beutelchen beliebiger Größe nähen und einen Tunnel für die Kordel zum Zuziehen lassen.

 

Größere Sträucher können mit Vogelschutznetzen umhüllt werden. Allerdings ist es hierbei wichtig, dass diese am Boden oder dem Stamm sehr gut befestigt werden und keine Schlupflöcher mehr bleiben. Denn sonst klettern die Vögel hinein, um innerhalb des Netzes auf Beutezug zu gehen. Das fatale daran ist, dass sie dann oft den Ausgang nicht mehr finden oder sich im Netz verfangen. Zudem sollte das Netz eine möglichst kleine Maschenweite haben, damit die Vögel die Beeren nicht einfach herauspicken können.

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Hat das Fruchtfleisch den Farbton der Schale angenommen, können die Aroniabeeren geerntet werden.

 

Aronia ernten
Der Schutz sollte kurz vor der Reifezeit der Früchte angebracht werden. Der ideale Erntezeitpunkt kann je nach Sorte, Witterungsbedingungen sowie der geographischen Lage stark variieren. Erste Anzeichen dafür sind, dass die Außenhaut der Beeren eine tiefdunkle Farbe bekommt. Was ungefähr zwischen Ende Juli und Mitte August der Fall ist. Doch das allein genügt nicht. Um also zu prüfen, ob die Apfelbeeren, wie sie auch genannt werden, richtig reif sind, pflückt man ein paar einzelne Beeren und schneidet sie mit einem scharfen Messer durch. Wenn das Fruchtfleisch innen noch grün bzw. hell ist und die Beeren bitter schmecken, sind sie noch nicht reif. Erst wenn das Fruchtfleisch auch in der Mitte eine weinrote Färbung angenommen und sich nahezu an den Farbton der Schale angenähert hat, ist der richtige Erntezeitpunkt erreicht. Dann sind auch alle guten Inhaltsstoffe ausgebildet, wegen denen wir dieses Wildobstgehölz in unseren Gärten kultivieren. Dazu gehören unter anderem Vitamin C, K und verschiedenen B-Vitamine sowie die Mineralstoffe Kalium, Calcium, Eisen, Zink und Mangan.

Trauben ins Tütchen
Wer freut sich nicht, wenn die Wein- oder Tafeltrauben im eigenen Garten wie gemalt aussehen? Doch sobald diese im Herbst allmählich anfangen zu reifen, locken sie allerlei hungrige Mäuler an. Denn die süßen Weinbeeren schmecken nicht nur uns, sondern auch den Vögeln und Wespen. Wenn die schwarz-gelben Insekten einzelne Beeren anfressen, kann das die Fäulnisbildung fördern. Zwar ist der Drucksprüher Wespi ein zuverlässiger Helfer zum Vertreiben der Insekten an der Kaffeetafel, aber in diesem Fall dann doch nicht das Mittel der Wahl. (lesen Sie auch unseren Beitrag “Wie Wespen von Weintrauben fernhalten”

Denn bei blauen Trauben ist auch die Kirschessigfliege ein Kandidat, den wir nicht in den Früchten haben wollen. Zum Schutz vor Vögeln und Insekten hilft auch hier das Eintüten der Trauben. Für einzelne Trauben eignen sich die oben erwähnten Gaze- oder Organzabeutel mit einer Größe von circa 20 x 30 cm. Falls nicht zu groß, können alternativ dafür auch wieder Mehrwegnetze für Obst und Gemüse verwendet werden.

Dank dieser Verhüllungstaktik bleibt einem mehr von der Ernte. Noch dazu sieht der Rebstock dekorativ aus, wenn er mit unterschiedlich gefärbten Gazebeuteln bestückt wird. Um Ausfälle durch Vogelfraß möglichst zu minimieren, müssen die Netze oder Beutel rechtzeitig an den Trauben angebracht werden. Das heißt, bevor diese ganz ausgereift sind. Wann das bei der eigenen Rebe der Fall ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sofern die Pflanze nicht komplett neu ist, hat man meist schon Erfahrungswerte aus den Vorjahren. Bei Neupflanzungen hilft ein Blick aufs Etikett.

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Über Christine Schonschek

Foto-Christine-Schonschek_klChristine Schonschek ist seit 2006 als freiberufliche Fachjournalistin für verschiedene Verlage und Online-Medien tätig. Sie beschäftigt sich dabei gerne nicht nur mit allem was grünt und blüht, sondern auch technische Themen machen ihr Freude. Sie schreibt sowohl für den Hobby- als auch auch für den Profigärtner. Wenn sie mal nicht für ein Interview unterwegs ist oder am Schreibtisch sitzt, um an einem der Beiträge zu schreiben, ist sie im eigenen Hausgarten oder Gewächshaus tätig und probiert auch gerne mal etwas Neues aus oder genießt beim Wandern die Natur.

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