Immergrün oder laubabwerfend – welche Hecke ist die Richtige für mich?

Hecken, immergrün, laufabwerfend, Tuja

Bekanntlich sind Gabionen mit Steinen gefüllte Drahtkörbe, die man früher vor allem zur Böschungsbefestigung einsetzte. Heute nutzt man sie vermehrt auch als Mauer, Zaun oder Sichtschutz. Natürlich sind sie praktisch. Was sonst ist bei einem Mindestmass an Pflege ewig haltbar? Doch andererseits: Errichten wir nicht schon genug Mauern? Warum den Garten nicht ganz traditionell mit einem grünen Saum aus Heckenpflanzen umfassen?

Hier nämlich lässt sich tief in die lebendige Vielfalt aus Formen, Farben und Düften eintauchen. Immergrün oder laubabwerfend, blühend oder als Vogelschutzgehölz, blickdicht oder lichtdurchlässig – die Varianten sind vielfältig. Wir brauchen nicht noch mehr Mauern: Wir brauchen Hecken!

Schnitthecken: immergrün oder laubabwerfend?
Bei der Entscheidung, was für ein Heckentyp es denn sein soll, ist die erste Frage: Wieviel Platz steht denn zur Verfügung? Als nächstes: Wie sind die Boden- und Lichtbedingungen? Dann: Soll die Hecke einfrieden oder ein Gestaltungselement sein? Bei den Schnitthecken gilt zwischen immergrünen (z.B. Thuja, Scheinzypresse, Eibe) und laubabwerfenden (z.B. Hain- oder Rotbuche, Cornelkirsche, Liguster) zu wählen. Auch hier können sich die Geister scheiden. Folgende Kriterien müssen Sie berücksichtigen:

  • Immergrüne Hecken bieten das ganze Jahr hindurch Sichtschutz, doch sie sind statisch: Den Jahreszeitenwandel von der Knospe bis zum Herbstblatt erlebt man nicht.
  • Da immergrüne Gehölze auch im Winter viel Feuchtigkeit verdunsten, ihre Wurzeln aber an frostigen Tagen kein Wasser ziehen können, verdursten sie leicht. Das heisst: Gegossen werden muss auch im Winter.
  • Immergrüne Gehölze reagieren empfindlicher auf Umweltgifte als laubabwerfende. Gerade Thujen quittieren Streusalz mit braunen Flecken und abgestorbenen Triebspitzen.
  • Formhecken aus Thuja oder Scheinzypresse müssen mindestens einmal jährlich geschnitten werden. Wer aus Versehen zu tief schneidet, verursacht ein Loch, das erst nach einer gefühlten Ewigkeit wieder zuwächst. Wird im Gegensatz zu wenig geschnitten, geht die Hecke bald so sehr in die Breite, dass sie kaum noch zu kontrollieren ist.

Frei wachsend mit viel Vielfalt
Schnitthecken – sowohl immergrüne als auch laubabwerfende – zeigen sich mit relativ wenig Platz zufrieden. Das macht sie ideal für kleine Gärten. Für grössere Anlagen sind frei wachsende Hecken die bessere Wahl. Dies nicht nur, weil sie wenig Pflege benötigen. Mit einheimischen Sträuchern bestückt, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt. So leben von den Früchten der heimischen Vogelkirsche insgesamt 48 Vogelarten, während die Beeren des Kirschlorbeers selbst für Vögel reine Dekoration sind. In Sachen Pflege reicht ein gezielter Schnitt nach der Blüte oder ein Verjüngungsschnitt alle zwei bis drei Jahre aus.

Ab Spätsommer wird gepflanzt
Die Pflanzen können sowohl wurzelnackt, als Ballenware oder im Container vom Fachhandel bezogen werden. Idealer Pflanzzeitpunkt ist der Herbst. Die Triebe der wurzelnackten Sträucher werden um 2/3 gekürzt, beschädigte oder abgeknickte Wurzeln um etwa 1/3. Wird Ballenware gekauft, muss kräftig geschaufelt werden, denn die ausgehobene Pflanzgrube sollte etwa doppelt so gross wie der Ballen sein. Nach erfolgtem Einsetzen das Erdreich gut andrücken – aber nicht verdichten! – und mit Kompost abdecken. Ein circa 5 cm hoher Erdwall als Giessrand sorgt dafür, dass Giesswasser langsam versickern kann, wodurch sich noch vorhandene Hohlräume schliessen. Sind die Pflanzen grösser als einen halben Meter, sollten Sie einen Pfahl in die Erde schlagen und einzelne starke Äste daran festbinden. Dann lockern sich die Wurzeln bei windigen Verhältnissen nicht.

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Über Judith Supper

IMG_9165_HPJudith Supper ist Fachjournalistin, Texterin und Mitinhaberin des Medienbüros Brizamedia, das seit seiner Gründung 2015 einen umfassenden Medienservice für die grüne Branche bietet. Seit bald zehn Jahren ist Judith Supper für Fachmedien im In- wie Ausland tätig, darunter auch die bedeutendsten Fachzeitschriften des deutschsprachigen Raums. 2011 ging sie mit „Pflegeleichte Gärten gestalten“ (Christian Verlag) unter die Buchautoren und war von 2011 bis 2014 als leitende Redaktorin für g’plus (Herausgegeben von JardinSuisse, Unternehmerverband Gärtner Schweiz) beschäftigt. Egal ob eine Reportage über Pflanzenzucht im Weltall, ein Messebericht von der Chelsea Flower Show oder Portrait eines Floristik-Unternehmens, ihr Anliegen ist es, komplexe Inhalte leserfreundlich aufarbeiten, dabei aber niemals die fachlichen Sachverhalte aus den Augen zu verlieren.

Ihre Haupt-Interessensgebiete liegen in den Bereichen:

  • Umwelt- und Naturschutz
  • Gartenpraxis: Zier-, Nutz- und Naschgarten
  • Nachhaltigkeit und Biodiversität
  • Gartenkultur

www.brizamedia.ch

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