Kunststoff oder Terrakotta, schwarz oder braun, hoch und schmal oder doch lieber breit? Neben dem ganz persönlichen Geschmack entscheiden auch ganz praktische Gründe über die Auswahl des Pflanzkübels – angefangen von der Farbe.
Ob Kübel- oder Balkonpflanzen – so unterschiedlich diese auch sein mögen, sie alle wachsen in Pflanzerde in Kübeln oder Pflanzkästen, deren Angebotsvielfalt einen im Gartencenter vor die Qual der Wahl stellt.
Möchten Sie einen Kübel direkt bepflanzen, sollte er unbedingt einen Wasserablauf haben, da sonst schon nach dem ersten Regenschauer das Wasser darin steht und die Pflanzen eingehen. Klassische Übertöpfe wie bei Zimmerpflanzen sind daher für Balkon- oder Kübelpflanzen unter freiem Himmel ungeeignet.
Die unterschiedlichen Materialien haben jeweils eigene Eigenschaften, die Sie vor dem Kauf berücksichtigen sollten:
Kübel und Kästen aus Kunststoff
Das sind die preiswerten Klassiker – leicht, pflegeleicht und auch nach Jahren noch einfach zu reinigen. Neben den einfachen, schon jahrzehntelang bewährten und immer noch beliebten Kübeln gibt es inzwischen auch Modelle in Stein- oder Terrakotta-Optik, die sich selbst aus der Nähe nicht von den Originalen unterscheiden. Ausserdem werden Kunststofftöpfe in poppigen Farben oder als Flechtwerk immer beliebter. Für den Balkon gibt es sogar Kunststofftöpfe, die man einfach auf das Balkongeländer stecken kann. Ohne Zusatzbefestigung und für jedes gängige Geländer geeignet. Kunststoffkästen können ganzjährig draussen bleiben, je nach Dicke des Materials werden sie aber bei Frost spröde und überwintern daher am besten im Schuppen oder im Keller. Wer die schlichte Optik klassischer Kunststofftöpfe nicht mag, stellt sie in entsprechende Übertöpfe aus anderen Materialien, die dann natürlich ein Wasserabzugsloch haben müssen.
Bevorzugen Sie auf Südbalkonen helle Kübel, schwarze heizen sich in der Sonne oft so stark auf, dass die Pflanzenwurzeln schaden nehmen.
Metall-Pflanzgefässe
Solche Töpfe eignen sich als Übertopf, oft aber auch zur Direktbepflanzung. Das Metall ist witterungsbeständig und ein idealer Blickfang für moderne Garten. Meist sind solche Kübel aus Zinkblech, manche auch aus Edelstahl. Zinkblech korrodiert bei direkter Bepflanzung allerdings im Laufe der Jahre. Wichtig: Metall wird generell bei direkter Sonneneinstrahlung heiss und kann dadurch Pflanzenwurzeln schädigen. Die Pflanzen sollten die Kübel also möglichst wie ein Sonnenschirm bedecken, wenn sie an einem sonnigen Standort stehen.
Ton und Terrakotta
Das natürliche Material steht für südländisches Flair schlechthin und passt in Gärten aller Art. Terrakotta ist robust, aber sehr schwer und daher kaum für Balkongitter geeignet und je nach Grösse – oft nicht mal für Balkone. Denn grosse Kübel bringen samt Erde und Pflanzen ganz schön was auf die Waage. Im Garten, auf Terrassen, Mauern oder Ständern machen Terrakottakübel natürlich eine tolle Figur.
Eigentlich ist Terrakotta frostfest, es gibt aber unterschiedliche Herstellungsverfahren. Achten Sie daher beim Kauf auf das entsprechende Symbol mit der stilisierten Schneeflocke.
Tonkübel sollten lieber frostfrei überwintern, da platzt sonst gerne mal was von ab. Weder Ton noch Terrakotta heizen sich in der Sonne auf und sind wasser- und luftdurchlässig. Gut für das Pflanzenwachstum, Sie müssen aber mehr giessen und besonders bei Ton weisse Beläge durch Kalk oder Dünger in Kauf nehmen.
Holz für Kübel
Holz wirkt sehr edel und warm, eignet sich aber nur als Übertopf mit entsprechendem Wasserablauf. Wenn Sie die Kübel direkt bepflanzen, faulen Sie durch den direktem Erdkontakt recht schnell. Wenn Sie einen Holzkübel mit Folie auskleiden, ist das Holz zwar geschützt, der Kübel hat aber keinen Wasserablauf und kann nur unter einem Überdach stehen.
Wasserspeicher für die ganz Durstigen
Morgens ordentlich gegossen, am Nachmittag schon wieder schlapp: Vor allem Pflanzen mit weichen Blättern oder auf Südbalkonen sind richtige Schluckspechte und wollen an heissen Tagen sogar zweimal Wasser. Wer dazu keine Lust hat, achtet bei Kübelpflanzen auf eine ausreichende Topfgrösse und rückt die Pflanzen vor einer Hitzeperiode lieber gleich mehr in den Schatten. Für Balkonpflanzen haben sich Wasserspeicherkästen bewährt, deren eingebauter Wassertank die Giessintervalle auf mehrere Tage verlängert – die Pflanzen werden zu Selbstversorgern (lesen Sie dazu auch unseren Blog-Beitrag).
Aufgefüllt werden solche Kästen meist über einen Einfüllstutzen. Für Berufstätige sind diese Kästen fast die einzige Möglichkeit für blühende Pflanzen auf dem Balkon. Ganz wichtig: Ein Wasserspeicherkasten muss in den ersten zwei bis drei Wochen nach dem Bepflanzen ganz normal gegossen werden. Der Selbstversorgertrick funktioniert erst, wenn die Pflanzen die Erde gut durchwurzelt haben und überhaupt an den Wasserspeicher rankommen.