Ein Erfahrungsbericht von der eigenen Anzucht:
Tomaten selber aus Samen anzuziehen macht mir einfach Spaß. Obwohl es mittlerweile viele gute Sorten als Jungpflanzen zu kaufen gibt, finde ich es immer wieder spannend.
Auch wenn es mich spätestens Anfang März in den Fingern juckt, versuche ich cool zu bleiben und die Saatguttüten von Tomaten in der Box zu lassen. Denn jedes Mal, wenn ich das mediterrane Gemüse vor Mitte/Ende März ausgesät habe, wuchsen meine kleinen Pflanzen zu langen, staksigen Geschöpfen heran.
Da ich in meinem Schrebergarten nur eine überschaubare Anzahl Tomaten anbaue, säe ich ihre Samen nicht in große Kisten mit Anzuchterde aus, sondern nehme für die Aussaat kleine Quelltabletten aus Kokos. Sie enthalten genau wie Anzuchterden wenig bis gar keine Nährstoffe und haben dieselbe lockere Struktur. Zudem finde ich sie sehr praktisch. Denn das getrocknete Substrat quillt innerhalb von wenigen Minuten einfach in einer Schale zu kleinen Anzuchttöpfen auf – und meine Küche bleibt dabei erdkrümelfrei!
Für die Aussaat lege ich jeweils einen Samen in die Vertiefung in der Mitte der Kokosquelltöpfchen. Da ich gut darin bin, verschiedene Tomaten durcheinander zu würfeln, setze ich die drei Sorten gruppiert und mit Namenschildern versehen in die Schale.
Die letzten Jahre habe ich meine Tomaten auf einer hellen Fensterbank in einem Zimmergewächshaus angezogen. Unter seinem Dach kann ich die Luftfeuchtigkeit hochhalten, zudem ist der Nachwuchs dort gegen Zugluft und Temperaturschwankungen geschützt. Dieses Jahr steht das Gewächshaus aber nicht auf der Fensterbank. Denn ich habe es mit einer Anzuchtleuchte ausgestattet. Und ich war sehr gespannt wie sich die Sämlinge unter ihrem Lichteinfluss entwickeln.
Bislang tickte jedes kleine Körnchen anders. Während einige Samenkörner bereits nach ein paar Tagen durchstarteten, ließen sich die anderen mehr oder weniger Zeit. Und manche regen sich überhaupt nicht. Wie gut, dass niemand gesehen hat wie oft ich meinen Nachwuchs liebevoll beäugte
Dieses Jahr aber sind alle gleichmäßig aufgelaufen und es gab keinen Ausfall. Das hat mich wirklich sehr gefreut. Diesen Erfolg habe ich wohl auch der Anzuchtleuchte zu verdanken.
Sobald die ersten Laubblätter gut zu sehen sind, werde ich den Nachwuchs in größere Jiffy-Töpfe umsetzen. Sie haben einige Vorteile gegenüber Tontöpfen. Die Tomatenpflanzen können ihre offenporigen Topfwände aus torffreiem Kokos-Zellulose-Gemisch leicht durchwurzeln. Folglich müssen die Jungpflanzen nicht ausgetopft werden und das Material der Töpfe wird im Boden rückstandslos abgebaut.