Engelstrompeten, Geranien, Kräuter und vieles mehr verschönern nun in gelb, rot, grün und vielen anderen Farben unsere Balkone. Die stetig steigenden Temperaturen kurbeln ihr Wachstum an, was sie bereitwillig tuen – doch nur, solange genug Nahrung da ist. Im Gegensatz zu den Gartenpflanzen, deren Wurzeln sich frei nach allen Seiten bewegen können, ist das Volumen ihrer Pflanzkübel beschränkt. Sind die im Substrat vorhandenen Nährstoffe wie Phosphor, Stickstoff und Magnesium verbraucht, muss man nachdüngen – das ist meist nach vier bis acht Wochen der Fall. Geschieht das nicht, war’s das mit Blütenpracht und Erntesegen.
Dünger für Topf- und Kübelpflanzen gibt es in verschiedenen Formen, zum Beispiel als Granulat, als Düngestäbchen oder -kegel oder flüssig. Vorausschauende Gärtner haben ihren Pflanzen zu Saisonbeginn den entsprechenden Langzeitdünger in Kugel- oder Kegelform gegeben. Das stellt die Pflanzen für circa drei Monate glücklich. Nach Ablauf dieser Zeit muss nachgedüngt werden – wahlweise erneut mit Langzeit- oder mit Flüssigdünger. Wer die Langzeit-Düngergabe im April vergessen hat, der sollte unverzüglich nach der Flüssigdüngerflasche greifen. Flüssigdünger hat den grossen Vorteil, dass die Nährstoffe sofort pflanzenverfügbar sind und die Pflanzen umgehend davon zehren können. Gerade in der Hauptwachstumszeit von Juni bis August ist das immens wichtig.
Dünger No-Gos
Je nach Nährstoffbedarf der jeweiligen Pflanzenart wird der Flüssigdünger ein- bis zweimal wöchentlich ins Giesswasser gegeben. Richten Sie sich bei der Dosierung genau nach den Angaben auf der Packungsanleitung und dosieren Sie im Zweifelsfall lieber etwas niedriger. Für die Pflanzen ist eine Überdüngung ebenso schädlich wie zu wenig Nahrung. Grundsätzlich sollte man abends düngen, nie bei praller Hitze. Vermeiden Sie es unbedingt, den Flüssigdünger direkt auf den trockenen Wurzelballen zu geben, davon verbrennen die Wurzeln. Geben Sie ihn stattdessen in eine halbvolle Giesskanne und füllen sie diese bis zum Rand auf. So vermischen sich die Flüssigkeiten schön gleichmässig.
Oder verwenden Sie einfach das Düngermischgerät Aquamix. Damit bringen Sie das Flüssigdüngerkonzentrat bequem und immer in der richtigen Dosierung aus.
Von nichts kommt nichts
Braucht es jedes Pflänzlein sein eigenes Düngerfläschlein, oder gilt die einfache Regel, «einer für alle»? Das kommt darauf an. Manchmal reicht ein mineralisch-organischer Volldünger, dessen Dosierung angepasst wird. In anderen Fällen sollte man ein zusätzliches Nährstoffdepot zur Verfügung stellen. Pflanzen mit sehr hohem Nährstoffbedarf, beispielswiese Engelstrompeten, Wandelröschen, Oleander und Solanum, erhalten wöchentlich einen kräftigen Nährstoffcocktail. Gleiches gilt für Tomaten. Wie die Engelstrompeten, gehören sie zu den Nachtschattengewächsen und haben einen besonders hohen Kalium, Phosphor- und Stickstoffbedarf. Ein spezieller Tomatendünger garantiert, dass die Pflanze die essentiellen Elemente zur Verfügung hat. Vorbeugend gegen Blütenendfäule – ein physiologisches Symptom, das auf eine gestörte Calcium-Versorgung hindeutet – kann Calciumchloridhaltiger Blattdünger gespritzt werden, sobald die ersten (grünen) Früchte die Grösse einer Walnuss haben.
Spezialfälle
Auch Geranien, Surfinien oder Petunien gehören zu den sehr nährstoffbedürftigen Pflanzen. Zeigen sich Mangelerscheinungen, z.B. gelbe Blätter (Chlorose) oder kümmerliche Blüten, kann mit einem Volldünger mit speziellen Eisenverbindungen entgegengewirkt werden. Er fördert den Blütenansatz und lässt die Blütenfarben kräftig leuchten. Zitrusgewächse und Palmen wiederrum benötigen eine erhöhte Versorgung mit Magnesium, damit die Blätter schön grün bleiben.
Ein Spezialfall sind Hortensien. Sie haben «saure» Vorlieben, was Substrat und Dünger anbelangt. Damit sie sich gut entwickeln, werden sie bis August im zwei-Wochen-Rhythmus mit speziellem Hortensiendünger versorgt.
Auch Balkonkräuter haben unterschiedliche Bedürfnisse. Weinraute, Oregano, Thymian, Rosmarin, Salbei, Thymian oder Kresse mögen es nicht so üppig, Schnittlauch, Basilikum, Liebstöckel und Minzen hingegen haben einen hohen Nährstoffbedarf. Düngegaben sollten entsprechend angepasst werden, damit der Erntesegen bis in den Herbst hinein garantiert ist.