Rosen für die Saison vorbereiten

Rosenblüte, Roses forever, Plan´n relax 8_1200

Wenn die Natur hier und dort ihre ersten Frühlingsboten schickt, erwacht auch in uns die Lust, wieder draußen zu gärtnern. Vor allem unsere Rosen – sie gehören zu den Lieblingsblumen der Deutschen – danken uns die Fürsorge später mit prachtvoller Blüte.

Doch wann fangen wir an? Die harten Fröste sollten vorbei sein, auch wenn noch der ein oder andere Nachtfrost einfallen kann. Auf die verbreitete Regel, mit der Forsythienblüte käme der richtige Zeitpunkt für den Frühjahrsschnitt an Rosen, möchte ich mich nicht verlassen: Meist zeigt uns die Rose selbst durch ihre schwellenden oder schon aufspringenden Knospen, dass auch sie startbereit ist. Einer gut eingewachsenen Pflanze macht ein kleiner Nachtfrost wenig aus, selbst wenn der erste zarte Austrieb mit braun-schwarzen oder auch gerollten trockenen Blättern der Kälte zum Opfer fällt. Wir entfernen das Erfrorene oder Vertrocknete bis in Zonen mit frischem Mark. Die Rose treibt willig nach. Nur bei langen Frostperioden oder extremen Tieftemperaturen verzögert sich ihr Austrieb, wenn wir sie zu früh geschnitten haben.

Die Bodenarbeiten
Zum Winterschutz haben wir unsere Rosen angehäufelt. Diese Schicht aus Erde, Laub, Reisig oder vielleicht ein Schutzvlies entfernen wir spätestens, wenn unsere Rose so um die 15 Zentimeter ausgetrieben ist. Das geht in einem sonnigen Frühjahr ziemlich schnell: Gestern sahen wir noch Knospen, nach einem Sonnen-warmen Tag strecken sich bereits die ersten Blättchen!

Rosen mit Tulpen als Vorkultur_1200
Tulpen als Frühjahrsblüher sind gute Begleiter von Rosen, die ihnen nicht die Blüteshow stehlen

 

Wir entfernen altes Laub, weil es Krankheiten und Schädlinge beherbergen könnte. Moos zwischen den Rosentrieben zupfen wir ebenso aus wie erste unerwünschte Wildkräuter, die um die Rose hervorlugen.
Sofern der Boden um die Rose kahl ist, werden wir ihn nach dem Schnitt vorsichtig lockern. Besser wäre es natürlich, unsere Rose hat Begleitpflanzen. Ideal sind beispielsweise Tulpen: Sie schützen die Rose vor zu starker Frühjahrssonne, sind aber selbst wieder eingezogen, wenn die Rose ihre Hochzeit hat. Aber auch andere niedrige Einjährige oder Stauden, die gleiche Bodenansprüche haben und in ihrer Textur und Farbe die Wirkung einer Rose unterstreichen, sind gute Partner: Geranium oder Salvien, Blaukissen oder Schleifenblume, Ehrenpreis oder Thymian ergänzen ein Beet perfekt.

Mulchen
Wo keine Pflanze den Boden bedeckt, empfiehlt es sich zu mulchen. Sollten wir kein geeignetes Mulchmaterial, wie Kompost, Rasenschnitt oder Stroh haben, kaufen wir es. In einer fünf bis acht Zentimeter dicken Schicht hält Mulch den Boden locker und krümelig, schützt sowohl vor Nässe als auch vor Austrocknung und dämmt Wildkrautwuchs. Außerdem fördert Mulch den Luftaustausch des Bodens und vermindert die Auswaschung von Nährstoffen, was insgesamt das Bodenleben in den höheren Bodenschichten fördert. Unsere Mulchschicht zersetzt sich allmählich, und wir vermischen ihre Reste vorsichtig mit der Gartenerde.

Der Rosenstandort
Eine Rose entfaltet ihre ganze Pracht, wenn es ihr in unserem Garten gefällt: Sie liebt die Sonne, mag aber weder stehende Hitze noch Zugluft. Ein wenig Wind ist gut, denn so trocknet das Rosenlaub zügig ab und bietet Pilzkrankheiten keine Angriffsfläche. Obwohl die Rose sehr tief wurzelt, sollte der Standort nicht zu trocken sein. Bestenfalls hat unser Garten einen lehmig-sandigen Boden mit hohem Humusanteil. Dann passt auch der pH-Wert. Solche Böden halten das Wasser, gleichzeitig drainieren sie gut. Meist sehen sie bereits kurz unter der Erdkrume leicht feucht aus. Ist Gießen erforderlich, achten wir darauf, unsere Rose nicht in Staunässe zu ertränken. Ist es sehr heiß – was ja leider nun immer öfters der Fall ist – müssen wir wohl häufiger zur Gießkanne greifen. Übrigens: Wächst unsere Rose in einem Kübel, so erhöht sich unsere Gießfrequenz! Überschüssiges Wasser sollten wir abgießen. Gelblich fleckige Blätter weisen uns auf ein Zuviel an Wasser hin, faulende Wurzeln entdecken wir aber wahrscheinlich erst viel zu spät.

Die Schnittmaßnahmen
Wenn wir es genau genommen haben, haben wir die meisten unserer Rosen bereits im Herbst geschnitten. Für unsere einmal blühenden Rosen ist der Schnitt nach der Blüte im Spätsommer oder Herbst der einzige, sonst setzen sie schlecht Blüten an. Hingegen haben wir unsere Beetrosen wohl nur gestutzt. Unter anderem vermeiden wir durch diese Maßnahme, dass die Rosenzweige unter einer Schneelast unkontrolliert brechen. Der eigentliche Pflegeschnitt folgt jetzt im Frühjahr. Und der ist wichtig, denn sonst vergreisen Rosen im Laufe der Jahre und verlieren ihre Blühfreudigkeit. Im Prinzip entfernen wir bei allen Rosentypen alte, abgestorbene sowie schwache Zweige und erhalten so die Gesundheit unserer Rose. Außerdem achten wir darauf, dass sich nichts überlappt und geben der Rose eine lockere luftige Form. Dabei gehen wir ruhig mutig vor, denn eine gesunde Rose reagiert willig mit neuem Austrieb. Das Schnittgut sammeln wir ein und entsorgen es, damit es keine Eintrittsflächen für Schädlinge oder Krankheiten bietet. Mehr Informationen zum Rosenschnitt gibt es hier.

Da es eine Eigenschaft der Rosen ist, auf Schnitt mit starkem Wachstum zu reagieren, nehmen wir unsere schwachwüchsigen Sorten stärker zurück als die starkwüchsigen Sorten.
Und unter den verschiedenen Rosentypen sind es die so genannten Beetrosen, die den stärksten Schnitt bekommen: Schwachwüchsige kürzen wir auf zwei bis drei Augen ein, starkwüchsige auf fünf Augen.
Der Schnitt wird 5 mm über einem nach außen wachsenden Auge und schräg von ihm weg ausgeführt. So kann Regenwasser ablaufen. Im Sommer ist es dann nur noch nötig, Verblühtes auszuputzen, um den Wiederaustrieb und die Blüte zu fördern. Es sei denn, wir möchten Hagebutten im Herbst…

Auf jeden Fall müssen wir alle Wildtriebe sorgsam entfernen. Sie können ganzjährig auftreten. Wir erkennen Wildtriebe daran, dass sie meist dünner und heller belaubt, aber sehr wüchsig sind und unterhalb der Veredlungsstelle entspringen. Noch vor etwa 30 Jahren trieben die sich gut bewurzelnden Unterlagen leicht und viel aus, ihre Triebe hatten häufig sieben Blätter. Das hat die Züchtung mittlerweile gut in den Griff bekommen und Unterschiede zwischen Unterlage und Edelreis sind nicht immer eindeutig. Wenn wir Wildtriebe entdecken, legen wir die Wurzelunterlage frei und ritzen ihre Rinde an, um stärkere unbeabsichtigte Verletzungen zu vermeiden. Dann können wir den unerwünschten Trieb nach unten biegen und mit einem Ruck gegen die Wuchsrichtung herausreißen. Wichtig ist, dass kein Astansatz oder Zapfen stehenbleibt, der zu neuer Konkurrenz für unsere Sorte heranwachsen kann.

Birchmeier Spruehtechnik
Für die Rosenpflege eignen sich Drucksprühgeräte sehr gut, wie der Rose Star. Das Geniale: Er sprüht in jeder Position! Also auch über Kopf! Ideal, um damit unsere Rosen rundherum zu benetzen. Mit ihrer 26 cm langen biegsamen Verlängerung kommen wir mühelos zwischen die Zweige und erreichen auch die Blattunterseiten gut. Die Messingdüse des Rose Stars lässt sich nach Bedarf regulieren, vom Strahl bis zum feinen Nebel.

 

Düngung und Pflanzenstärkung
Nach dem Schnitt im Frühjahr ist ein guter Zeitraum, unsere Rose mit neuen Nährstoffen zu versorgen. Der organische Dünger, den wir ihr im Herbst beispielsweise mit Kompost gegeben haben, hat sich nun zersetzt und ist pflanzenverfügbar. Mit Hornspänen verschaffen wir ihr über längere Zeit eine weitere gleichmäßig fließende Nährstoffquelle, hauptsächlich von Stickstoff. Die Rose braucht jetzt in ihrer Hauptwachstumsphase besonders viele Nährstoffe, die wir mit einem schneller wirkenden Dünger zuführen und ergänzen können. Im Handel gibt es Rosendünger mit ausgewogenen Inhaltsstoffen. Eine Bodenuntersuchung macht uns sicher, ob eventuell ein Spurenelement fehlt, das wir gezielt verabreichen könnten. Wasserlösliche mineralische Dünger wirken schnell und direkt, so dass wir uns bei der Dosierung genau an die Anweisung halten. Die körnigen Formen streuen wir aus und harken sie ein. Flüssige Dünger bringen wir mit dem Gießwasser aus. Sehr reichblühende „hungrige“ Sorten können wir bis zu ihrer Hauptblütezeit mehrmals düngen. Kalium- und Phosphorbetonte Dünger unterstützen Rosen im Sommer in der Blütenbildung. Eine Extraportion Kalium fördert den Aufbau von Reservestoffen und die Frosthärte. Danach sind Düngegaben – vor allem Stickstoff – ungünstig, weil die Rosen sonst bis zum Winter ihr Triebwachstum nicht mehr ausreichend abschließen.

Eine wohlgenährte, aber nicht überdüngte Rose ist weniger empfindlich gegenüber Pilzbefall, beispielsweise Mehltau oder Rost. Wenn wir unseren Rosenpflanzen auf ganzer Linie etwas Gutes tun möchten, verwenden wir Pflanzenstärkungsmittel. Wie der Name schon sagt, machen sie die gesamte Pflanze fit, indem sie ihre Vitalität stärken, ihr Wurzelwachstum fördern, ihre Regenerationsfähigkeit anregen, ihre Blühfreudigkeit erhöhen und sie vor Stress und Pilzerkrankungen schützen. Ein Pflanzenstärkungsmittel ersetzt keineswegs einen Dünger, aber es erleichtert die Aufnahme seiner Nährstoffe.

Die Literatur empfiehlt, Rosen einer Frühjahrskur zu unterziehen und sie beispielsweise hauchfein mit Gesteinsmehl zu bestäuben, mit einer Lavendelölmischung, mit Knoblauchtee oder Moosextrakt zu behandeln.

Aquamix anschließen
Wenn wir Pflanzenstärkungsmittel auf einem großen Rosenbeet ausbringen möchten, ist der Aquamix von Birchmeier ein bequemer Helfer: Das Düngermischgerät schließen wir direkt ans Ende unseres Wasserschlauchs an. Über sein Dosiersystem mischt er für uns das Pflanzenstärkungsmittel oder den Flüssigdünger im richtigen Verhältnis ins Gießwasser.


Kontrolle auf Schädlinge
Neben den oben genannten Pilzkrankheiten, werden Rosen gern von Läusen, Zikaden, Spinnmilben oder Raupen befallen – und sobald sie auftreten, rasch in großer Zahl! Wenn wir gleich beim Austrieb unserer Rosen beginnen, sie gründlich zu kontrollieren, können wir frühzeitig einschreiten: Bei erstem Pilzbefall genügt es vielleicht, die betroffenen Blätter zu entfernen. Oder wir schneiden den Trieb ab. Sobald die ersten Schädlinge auftreten, sammeln wir sie ab oder zerdrücken sie direkt. Später können wir die Schädlinge möglicherweise mit einem scharfen Wasserstrahl abschwemmen – und entfernen! Aber bei starkem Befall – vielfach aufgrund ungünstiger Witterung – kommen wir wohl nicht drumherum, unsere Rosen zu behandeln. Eine Brühe aus Ackerschachtelhalm hilft – richtig angesetzt und ausgebracht – gegen Mehltau, Rost und vorbeugend gegen die Rosenzikade. Aber es ist durchaus sinnvoll, rechtzeitig eine Spritzung mit einem der zugelassenen Pflanzenschutzmittel durchzuführen, als zu lange zu warten und der Plage nicht mehr Herr zu werden. Auch beim Pflanzenschutz gibt es inzwischen verträgliche Mittel, die gezielt wirken.

 

Beiträge

Über Ute Roggendorf

Ute Roggendorf_1200Ute Roggendorf freut sich, ihre beiden großen Leidenschaften, das Gärtnern und das Schreiben, beruflich kombinieren zu können.
In einer Einzelhandelsgärtnerei kümmert sie sich um das Wohl von Pflanzen und Kundschaft. In der Freizeit zieht sie auf dem eigenen Feldstück Gemüse für die heimische Küche.
Ebenso fasziniert ist sie vom Spiel mit Worten. Deshalb hat die Gartenbauingenieurin mit Gärtnerlehre auch den Journalismus zu ihrem Beruf gemacht. Seitdem war sie in verschiedenerlei Verlagen der gärtnerischen Fachpresse beschäftigt. Als Redakteurin weiß sie zudem, wie man eine Zeitung macht.
Inzwischen recherchiert, textet und fotografiert sie freischaffend auch für andere Auftraggeber.
Außerdem ist sie Onlineredakteurin und betreut die Textversionen eines E-Commerce-Unternehmens. Dabei achtet sie darauf, dass alle Angebote gut im Internet zu finden sind. Und sie kann dort ganz viel Hintergrundwissen aus dem Handel in die Ratgeber und Blogs einfließen lassen.

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