Seit Jahren bin ich froh, mit unterschiedlichen Bewässerungslösungen Unterstützung beim Gießen zu haben. So weiß ich meine Garten- und Gewächshauspflanzen gut versorgt. Hier verlasse ich mich sowohl auf selbst gebaute Hilfen wie Flaschenspender und simple Dochtbewässerung als auch auf fertige Lösungen.
Upcycling
Statt teure Bewässerungskugeln aus Glas zu kaufen, können Einweg-Glasflaschen als Wasserbehälter verwendet werden. Diese oder auch PET-Flaschen einfach mit Wasser befüllen, spezielle Tonkegel oder sogenannte Bewässerungs-Spikes aus Kunststoff aufstecken bzw. aufschrauben – fertig ist das oberirdische Wasserreservoir. Die Tonkegel vor dem Gebrauch in Wasser einlegen, damit sie sich vollsaugen können. Aber auch unterirdisch lassen sich Wasserspeicher anlegen. Das ist insbesondere in Kübeln und Hochbeeten ideal. Dafür kann zum Beispiel eine leicht perforierte PET-Flasche als Wassertank in die Erde eingraben werden. Beim Eingraben darauf achten, dass der Flaschenhals noch oben aus der Erde ragt. Dieser dient später als Einfülltrichter. Über die kleinen Löcher wird kontinuierlich Wasser an die Erde abgegeben.

Wasserspeicher fürs Hochbeet
Ollas sind Bewässerungshelfer, die sich einfach aus zwei unglasierten Blumentöpfen aus Ton nachbauen lassen. Dafür mit wetterfestem Klebstoff die Blumentöpfe aufeinander kleben, sodass eine bauchige Form entsteht. Anschließend auf das Loch des unteren Blumentopfs ein Stück Korken, Fliese oder ähnliches kleben, um es wasserdicht zu verschließen. Nach dem Aushärten des Klebers die Behälter zwischen den Pflanzen fast bis zur Oberkante in die Erde eingraben. Über das obere Loch randvoll mit Wasser befüllen. Zum leichteren Einfüllen kann ein alter Trichter aus der Küche hilfreich sein. Die Öffnung am besten abdecken, damit kein Schmutz oder Kleingetier in den Behälter gelangt. Der poröse Ton gibt das Wasser langsam an die Erde ab, aber nur dann, wenn es im Erdreich rundherum zu trocken ist. Je nach Art der Pflanzen und Wetterlage muss alle paar Tage der Tank nachgefüllt werden.

Geteilte PET-Flaschen
Für die Jungpflanzenanzucht oder auch für kleinere Pflanzen sind geteilte PET-Flaschen ideal. Die Flaschen so zerschneiden, dass der obere Teil umgedreht in den Flaschenboden gesteckt werden kann, aber noch etwas Abstand zwischen dem Flaschenhals und Flaschenboden bleibt. Denn der untere Teil dient als Wassertank und der obere ist für Wurzeln und Substrat vorgesehen. Um eine Verbindung zwischen dem Wasserreservoir unten und der Erde oben zu schaffen, benötigt man Stoffstreifen oder Textilkordeln. Diese vorher in Wasser einweichen. Sie sollten mindestens so lange sein, wie die beiden ineinander gesteckten Flaschenteile hoch sind. Damit die Kapillarwirkung funktioniert, eignen sich als Dochte Kordeln oder Stoffstreifen aus Baumwolle oder Glasfaser. Um zu verhindern, dass Erde von oben in den Wassertank rutscht, mit einem Bohrer oder einem erhitzten Nagel ein Loch in den Flaschendeckel bohren. Den durchfeuchteten Docht durchstecken, in den Wassertank hängen, Pflanzen mit feuchter Erde einsetzen, fertig!
Das gleiche Prinzip eignet sich auch für viele Balkonkästen, Pflanzkübel oder Übertöpfe. Zum Beispiel können Pflanztöpfe, die mit einem Abzugsloch versehen sind, in deutlich größere Übertöpfe gestellt werden. Der Übertopf selbst dient dann als Wassertank. Um Staunässe zu vermeiden, sollte der hineingestellte Pflanztopf nicht im Wasser stehen. Dazu einfach ein paar größere Steine unten in den großen Übertopf legen. Hierbei möglichst dicke Baumwolldochte verwenden. Das eine Ende des Dochts kommt in das Pflanzsubstrat der Kübelpflanze, das andere Ende sollte gut im Wassertank liegen.
Automatische Bewässerung
Für Zimmerpflanzen oder die Kübelpflanzen auf dem Balkon oder der Terrasse eignen sich Bewässerungslösungen, bei denen an Tonkegel Schläuche angeschlossen werden. Die Tonkegel vorab in einen Eimer mit Wasser legen, damit sie sich vollsaugen können. Danach auf jeden Tonkegel einen Deckel mit dem Schlauch aufstecken. Das Schlauchende in einen Eimer oder Kanister geben. Die Wasseroberfläche im Eimer oder Kanister sollte unterhalb der Deckel der Tonkegel sein.
Aber auch im Garten selbst, sei es im Hochbeet, Freiland oder Gewächshaus, brauchen die Pflanzen ausreichend Wasser. Seit Jahren vertraue ich auf Solarbewässerungen, wie etwa den Aquabloom von Gardena, den es inzwischen auch als L Variante mit bis zu 30 Tropfern gibt sowie der Option einen Feuchtigkeitssensor anzuschließen. Der Clou daran: Ich brauche weder einen Stromanschluss noch einen Gartenschlauch. Denn eine Regentonne reicht als Wasserspeicher dafür aus. Es gibt verschiedene Solarbewässerungslösungen, die mit einer praktischen Zeitschaltung versehen sind.
Sinnvolle Ergänzungen
Damit die Flora im Garten Trockenphasen besser überstehen kann, bieten manche Substrathersteller mittlerweile auch Pflanzerde mit Aqua-Depot-Effekt, Pflanzenkohle oder ähnlichem an. Aber auch Mulchmaterial als Verdunstungsschutz ist im Handel erhältlich.