Praktische Aussaathilfen – Was brauche ich wirklich?

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Egal ob es um die Vorkultur von leckeren Gemüsepflanzen oder um hübsche Sommerblumen geht, jetzt beginnt allmählich die Zeit für die Aussaat. Dafür gibt es allerlei Hilfsmittel und Werkzeuge, die uns Hobbygärtnern die Arbeit erleichtern. Sehr viele davon nutze ich selbst. Hier habe ich ein paar Tipps zusammengestellt, welche Tools für die Aussaat hilfreich sind.

Erden & Substrate
Die für die Keimung notwendigen Nährstoffe sind bereits im Samenkorn vorhanden. Also benötigt man neben dem Saatgut für die Anzucht eine schwach gedüngte, besonders feinkrümelige Aussaat- oder Kräutererde. Optimal geeignet sind dafür beispielsweise Kokospads – auch Kokosquelltabs genannt – beziehungsweise Kokos-Presssubstrat. Diese so genannten Quellerden nehmen bei der Lagerung wenig Platz ein und sind, da sie ja kein Wasser enthalten, auch superleicht. So kann man ein Vielfaches an Anzuchterde in den Einkaufswagen packen, ohne schwer schleppen zu müssen. Alternativ kann man auch torffreie Aussaat- & Kräutererde ( www.torffrei.info/produkt-datenbank-torffreie-erden/anzucht-und-kraeutererde) verwenden.

Ganz ehrlich, wenn es draußen noch eisig ist, mag ich lieber drinnen arbeiten. Und damit die Arbeitsplatte in der Küche sauber bleibt, lege ich eine Pflanzmatte unter.

Pflanztöpfe selber machen
Werden keine Kokos-Quell-Tabs, sondern lose Anzuchterde verwendet, dann sind Pflanztöpfe unverzichtbar. Aus normalem Zeitungspapier lassen sich mit Hilfe einer Papiertopfpresse eine beliebige Menge an Pflanztöpfchen selbst herstellen. Diese sind zudem wesentlich nachhaltiger als die aus Plastik. Das Papier zersetzt sich innerhalb von kurzer Zeit und braucht nicht entsorgt zu werden. Sowohl bei Kokospads und als auch bei Papiertöpfchen ist das Austopfen beim späteren Einpflanzen ins (Hoch)beet nicht erforderlich.

Zimmergewächshäuser von Mini bis Maxi
Zimmergewächshäuser – bestehend aus hochwertigem Kunststoff – können viele Jahre wieder verwendet werden. Trotzdem sind inzwischen nachhaltige Materialien, wie etwa FSC-zertifiziertes Kiefernholz, im Trend. Im Bereich er Zimmergewächshäuser gibt es eine große Vielfalt. Das fängt an bei sehr kleinen Exemplaren, in die vielleicht sechs Kokospads passen, bis hin zum Zimmergewächshaus im XXL-Format, in dem ein ganzes Arsenal an Jungpflanzen aufgehen kann. Eines haben sie alle gemeinsam: eine transparente Haube, die zum Teil mit Lüftungsöffnungen versehen ist. Bei manchen Modellen ist die Haube sogar extra hoch, damit die Jungpflanzen noch länger darin Platz haben. Und es gibt sogar Zimmergewächshäuser mit zugehörigem Lüfter.

Licht & Wärme
Um genügend Photosynthese betreiben zu können, benötigen Sämlinge in der Regel etwa zwölf Stunden Licht. In unseren Breiten ist das allerdings erst Mitte März möglich. Wer also schon früh mit der Aussaat anfängt, sollte den Anzuchtkasten mit energiesparenden LEDs versehen. Entsprechende Pflanzenleuchten sind im Handel erhältlich. Einige bieten mit einem Mix aus weißem, rotem und blauem Licht genau das Spektrum, welches die Pflanzen zur Photosynthese benötigen. Andere LED-Pflanzenlampen haben zwar nur weißes Licht, dafür aber eine entsprechend hohe Beleuchtungsstärke. Ideal sind Leuchtmittel mit einem integrierten Zeitschaltuhr. Je nach Modell des Zimmergewächshauses gibt es als Zubehör passende Pflanzenlampen. Mitunter gibt es auch Anzucht-Sets, in denen die Beleuchtung im Lieferumfang bereits enthalten ist. Manche Pflanzen bevorzugen höhere Temperaturen zum Keimen. Dafür sind Heizmatten ideal. Diese sind bei bestimmten Anzucht-Sets ebenfalls schon mit dabei.

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Ein Sägerät leistet gute Dienste, um Saatbänder mit selbst geerntetem Saatgut zu bestücken.

 

Pikierstäbe, Stecketiketten & mehr
Saatbänder oder -scheiben gibt es zwar auch im Handel einsatzfertig zu kaufen, aber um selbst geerntetes oder spezielles Saatgut zu nutzen, muss man diese Saathilfen selbst herstellen. Ein manuelles Sägerät ist dafür ein sehr wertvolles Tool.

Ein nützliches Hilfsmittel für die Aussaat kann auch ein Andrückbrett, oder auch Anpressplatte oder Stempel genannt, sein. Dabei handelt es sich um ein kleines Holzbrettchen mit einem Griff auf der Oberseite. Damit wird die Anzuchterde im Pflanzkasten angedrückt, um so den Kontakt der Samen mit der feuchten Erde zu verbessern. Idealerweise hat es solche Abmessungen, dass es gut in die jeweilige Anzuchtschale passt. Bei wenigen Töpfchen kann man diese Arbeit auch einfach mit den Fingern erledigen.

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Sprühgeräte wie der Recyclution verhindern durch sanftes Besprühen, dass die Sämlinge aus der Erde ausgespült werden.

Weitere Artikel, die bei der Anzucht helfen, sind Pikierstäbe und Stecketiketten. Übrigens, für letztere lassen sich Einwegbesteck oder auch Zahnbürsten – am besten jeweils aus Holz – recyceln. Der Pikierstab kommt beim Vereinzeln der aufgelaufenen Sämlinge zum Einsatz. Verfügt der Pikierstab über eine Skala kann er schon bei der Aussaat helfen, um das Samenkorn in die richtige Tiefe zu schieben oder die Mulde dafür entsprechend tief in die Erde einzustechen. Abgerundete Spitzen schonen die Wurzeln beim Pikieren. Was das Gießen betrifft, sind Handsprüher mit feiner Sprühdüse optimal für die empfindlichen Sämlinge geeignet.

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Über Christine Schonschek

Foto-Christine-Schonschek_klChristine Schonschek ist seit 2006 als freiberufliche Fachjournalistin für verschiedene Verlage und Online-Medien tätig. Sie beschäftigt sich dabei gerne nicht nur mit allem was grünt und blüht, sondern auch technische Themen machen ihr Freude. Sie schreibt sowohl für den Hobby- als auch auch für den Profigärtner. Wenn sie mal nicht für ein Interview unterwegs ist oder am Schreibtisch sitzt, um an einem der Beiträge zu schreiben, ist sie im eigenen Hausgarten oder Gewächshaus tätig und probiert auch gerne mal etwas Neues aus oder genießt beim Wandern die Natur.

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