Pflanzen sind geduldig. Eine von Sternrusstau befallene Rose stirbt nicht sofort ab. Aber sie leidet. Mehltau an Gurken führt nicht zu einem kompletten Ernteausfall. Doch er kann ihn drastisch reduzieren. Daher gilt, die entsprechenden Vorkehrungen zu treffen.
In den Themenkreis „Pflanzengesundheit“ spielen viele Faktoren hinein, denn er ist zahlreichen Einflüssen unterworfen. Ungeeignete Sorten, falscher Standort, ungenügende Pflegemassnahmen, unausgewogene Dünger- und Kompostgaben, falsche Partnerschaften im Beet: Überall drohen Fehler. Um sie zu vermeiden, braucht es ein gewisses Mass an Sachkenntnis. Und Toleranz. Denn oft sind wir Menschen schlicht zu ungeduldig. „Oh je, eine Laus!“, heisst es dann panisch, und sofort wird das gesamte chemische Arsenal aufgefahren. Dabei brauchen die Gegenspieler der Laus – die Marienkäfer, die Florfliegen – einfach ein wenig Zeit, um auf den Befall durch ihr Lieblings-Appetithäppchen zu reagieren.
Vorbeugen und heilen
Bei der Bekämpfung von Krankheiten wird zwischen vorbeugenden und heilenden Massnahmen unterschieden. Hierbei spielt die Hygiene eine wichtige Rolle, insbesondere bei Bakteriosen und Virosen. Diese zwei Schaderreger sind nicht direkt zu bekämpfen. Doch auch die Dichte und der Art der Bepflanzung ist ein Faktor, denn je enger die Pflanzen stehen, desto eher werden sie befallen. Und je weniger variantenreich die Bepflanzung ist, desto härter wirkt sich der Schaden aus.
Sanfte Massnahmen …
Klar ist: Je gesünder die Pflanze, desto weniger anfällig ist sie. Wichtig ist die regelmässige Untersuchung auf Befall. Entdecken Sie dabei nur wenige Blattläuse, kann es reichen, sie mit dem Finger abzustreifen oder mit einem starken Wasserstrahl abzubrausen. Vorbeugend wird in erster Linie gegen pilzliche Schaderreger gespritzt. Hierbei darf nie vergessen werden, auch die Blattunterseiten zu behandeln. Kleine und handliche Druckspeichergeräte, wie sie Birchmeier mit dem Super Star oder dem Rose Star im Sortiment hat, sind da bestens geeignet: Ihr verstellbarer Düsenkopf garantiert, dass auch die entferntesten Blattwinkel erreicht werden. Der Zweck einer prophylaktischen Spritzung liegt darin, vorhandene oder anfliegende Pilzsporen an der Blattoberfläche zu vernichten. Vorbeugend können Produkte aus dem Handel gespritzt werden, aber auch selbst hergestellte, zum Beispiel auf Basis von Rainfarn, Schachtelhalm, Schafgarbe oder Zwiebeln.
…und solche für den Notfall
Doch wenn die Blattläuse erst einmal zwischen Rosen und Salatreihen Party feiern, hilft das tolerante Vorbeugen nicht mehr. Sobald ein erster Befall mit Sternrusstau oder Mehltau entdeckt wird, müssen die befallenen Pflanzteile abgeschnitten und im Hausmüll entsorgt werden. Dies gilt auch für von Mehltau befallene Stachelbeeren. Hier ist es wichtig, die Triebe bis in Holz hinein abzuschneiden, und zwar inklusive befallener Früchte. Auch zu Boden gefallenes Laub muss aufgesammelt und vernichtet werden. Bleibt es liegen, ist es ein Herd für Neuinfektionen. Ebenfalls übers Laub verbreitet sich die Krautfäule an Tomaten, insbesondere bei feuchter Witterung. Auch hier sind ein breiter Pflanzabstand sowie das Entfernen der untersten Blätter wichtige vorbeugende Massnahmen.
Biogarten-Tipp
Katzenminze zwischen Stauden gesetzt lockt Florfliegen an. Knoblauch, der zwischen Rosen und Erdbeeren gesetzt wurde, beugt Pilzerkrankungen vor. Und Tagetes und Ringelblumen verscheuchen Wurzelälchen. Umfassende Wirkung hat Lavendel: Mit seinem ätherischen Duft verjagt er Ameisen, Läuse und Motten.