Pflanzen für den Winterbalkon

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Jetzt, da sich das Laub zu verfärben und von den Bäumen zu fallen beginnt, nähert sich die Gartensaison ihrem Ende. Die Stauden ziehen sich in ihre Überwinterungsorgane zurück und auch die Gehölze schalten auf Winterbetrieb. Wen der Winterblues zu erfassen droht, sollte sich schleunigst Ideen zur Gestaltung von Balkon und Terrasse machen. Für beide Bereiche gibt es eine Vielzahl an Pflanzen, die auch in der grauen Jahreszeit die Sehnsucht nach Farbe stillen.

Ziergräser, Efeu, Purpurglöckchen, Christrose, Zierkohl, immergrüne Gehölze wie kleinwüchsige Fichten, Skimmien, Stechpalme oder Duftblüte: Es gibt eine grosse Bandbreite an Pflanzen, die bis tief in den Winter Farbtupfer ins Wintergrau bringen. Entweder dadurch, dass sie ihren Fruchtschmuck behalten oder als Immergrüne ihr Laub gar nicht verlieren. Eine weitere Gruppe produziert schon früh im Jahr – manchmal sogar noch im Dezember – erste Blüten. Zu ihnen zählen beispielsweise die Helleboren. Dass man sie auf Französisch «rose de Noël» (Winterrose) bezeichnet, ist also kein Zufall.

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Helleborus: Die Gattung der Nieswurze, Christ-, und Lenzrosen besitzt eine riesige Farben- und Formenpalette. Lesen Sie dazu auch unseren weiterführenden Beitrag.

 

Skimmien, Besenheide und Heidekraut
Klassische Winter-Farbkombinationen sind Arrangements in Braun, Rot und Grün, beispielsweise mit Skimmien. Als Kleinstrauch ist die japanische Blütenskimmie ganzjährig dekorativ und daher als immergrüner Winterschmuck sehr beliebt. Insbesondere, da sie bereits im Spätsommer ihre meist roten Blütenknospen bildet, die den Winter über die Pflanze schmücken.

skimmie-g02104aed0_1280_pixabayEs lohnt sich, sie in ein entsprechend knallbuntes Gefäss zu setzen, von dem sich das dunkelgrüne, glänzende Laub und die Blütenstände gut absetzen. Ähnliches gilt für die Besenheide (Calluna) und das Heidekraut (Erica), hierbei vor allem die Arten Erica darleyensis und Erica carnea. Beide eignen sich perfekt für die Kübelkultur, egal ob in Kombination mit anderen Pflanzen oder solo.

Silbergrau bringt Licht in dunkle Ecken
Für Lichtinseln an grauen Tagen sorgen mit dem Pflanzgefäss harmonierende Weiss-Silber- und Gelbtöne oder Arrangements aus Silber, Grün und Violett. Gerade in schattigen Balkonbereichen sind solche Gestaltungen aus hellen, kalten Farben am wirkungsvollsten. Umsetzen lassen sie sich mit Blattschmuckstauden wie dem Kreuzkraut (Senecio candicans ‘Angel Wings‘), das mit bis zu 20 Zentimeter langen, samtigen, silberweissen Blättern auftrumpft, kleinwüchsigen Koniferen wie der Kegelzypresse, Efeu, immergrünen Fetthennen und dem Silberkörbchen (Leucophyta) alias Stacheldrahtpflanze. Ein noch wenig bekannter Hingucker für den warmen Balkonplatz ist die Sternwurz (Orostachys iwarenge), die ähnlich wie Sedum zu den Dickblattgewächsen gehört. Aus ihren je nach Sorte blaugrünen oder rötlichen Blattrosetten bilden sich ab September schmale, lange «Zylinder» mit unzähligen beigen bis rosafarbenen Blütchen. Damit die Pflanze den Winter unbeschadet übersteht, muss sie vor Regen geschützt aufgestellt werden. Silberweisse Farbarrangements ergeben sich mit dem Wollziest, der Stacheldrahtpflanze, dem Currykraut oder dem Perlkörbchen.

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Auch Zierkohl eignet sich hervorragend als Winterschmuck.

 

Ziergräser nicht vergessen
Eine andere Staude, die sich wunderbar kombinieren lässt, ist das Purpurglöckchen mit seinem je nach Sorte hellgrün oder lila geaderten Laub. Es macht sich besonders gut mit Ziergräsern wie der Neuseeländischen Segge, kleinblättrigem Efeu und Stiefmütterchen. Ideal kombiniert sind Pflanzen dann, wenn unterschiedliche Wuchshöhen, Blattformen- und Grössen aufeinandertreffen. Allein von der Optik her darf die Wirkung von Ziergräsern daher nicht unterschätzt werden, denn Seggen, Reitgras, Lampenputzergras und Japanisches Blutgras bringen Rhythmik und Dynamik ins Pflanzengefäss.

Pflanz- und Pflegetipps
Im Winter stellen auch die zierenden Balkonpflanzen ihr Wachstum ein, daher dürfen sie im Gefäss eng beieinander platziert werden. Idealerweise bepflanzt man Töpfe und Kübel schon früh im Herbst, sodass den Pflanzen genug Zeit zum Anwurzeln bleibt. Sie zu düngen ist nicht nötig. Nur sie zu giessen darf man nicht vergessen, speziell an sonnigen, frostfreien Wintertagen – allerdings nur in kleinen Mengen, denn zu viel Nässe führt zu Wurzelfäulnis. Daher gilt bei der winterlichen Balkonbegrünung das Gleiche wie bei allen Topfpflanzen: Vor dem Giessen den Zeigefinger ins Substrat stecken, um herauszufinden, ob es wirklich trocken ist. Wer mag, kann den Winterschmuck mit Beginn des Frühlings im Garten auspflanzen.

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Über Judith Supper

IMG_9165_HPJudith Supper ist Fachjournalistin, Texterin und Mitinhaberin des Medienbüros Brizamedia, das seit seiner Gründung 2015 einen umfassenden Medienservice für die grüne Branche bietet. Seit bald zehn Jahren ist Judith Supper für Fachmedien im In- wie Ausland tätig, darunter auch die bedeutendsten Fachzeitschriften des deutschsprachigen Raums. 2011 ging sie mit „Pflegeleichte Gärten gestalten“ (Christian Verlag) unter die Buchautoren und war von 2011 bis 2014 als leitende Redaktorin für g’plus (Herausgegeben von JardinSuisse, Unternehmerverband Gärtner Schweiz) beschäftigt. Egal ob eine Reportage über Pflanzenzucht im Weltall, ein Messebericht von der Chelsea Flower Show oder Portrait eines Floristik-Unternehmens, ihr Anliegen ist es, komplexe Inhalte leserfreundlich aufarbeiten, dabei aber niemals die fachlichen Sachverhalte aus den Augen zu verlieren.

Ihre Haupt-Interessensgebiete liegen in den Bereichen:

  • Umwelt- und Naturschutz
  • Gartenpraxis: Zier-, Nutz- und Naschgarten
  • Nachhaltigkeit und Biodiversität
  • Gartenkultur

www.brizamedia.ch

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