Satt grünes Laub und leuchtende Blüten: Pfingstrosen ziehen schon von Weitem alle Blicke auf sich und werden mit den Jahren immer schöner. Sowohl Stauden- als auch Strauchpfingstrosen sind robust und pflegeleicht, sie werden aber ganz unterschiedlich gepflanzt.
Stauden- und Strauchpfingstrosen
Pfingstrosen (Paeonia) unterscheidet man in zwei Gruppen: Bis zu 120 Zentimeter hohe Stauden- oder Bauernpfingstrosen (Paeonia lactiflora und Paeonia officinalis) und die bis zu zwei Meter hohen Strauchpfingstrosen (Paeonia suffruticosa). Beide Arten blühen von Ende April bis Anfang Juni mit grossen, schalenförmigen Blüten in Weiß, Rot, Rosa und Pink, bei Strauchpfingstrosen gibt es auch gelbe Sorten. Es gibt gefüllte und einfache Sorten.
Strauchpfingstrosen treiben im Frühjahr aus den Knospen am Strauch aus, während Staudenpfingstrosen im Winter gar nicht sichtbar sind und jedes Jahr aus ihren fleischigen Wurzeln austreiben.

Perfekt ist ein lehmiger, nahrhafter, aber nicht nasser Boden in voller Sonne. Lehmige Böden dürfen nicht zu viel organisches Material enthalten, das fördert bei feuchtem Wetter Pilze. Etwas Blähton oder grober Sand sorgt für die nötige Drainage. Sandböden bekommen dagegen schon beim Pflanzen eine satte Portion Pflanzerde mit ins Pflanzloch.
Versorgen Sie die Pflanzen im Frühling daher nur mit etwas Kompost und arbeiten nach der Blüte organisch-mineralischen Dünger ein.
Der Boden darf vor allem für Staudenpfingstrosen nicht sauer sein. Kalken Sie den Boden im Frühjahr, wenn der pH-Wert unter 6,5 bis 7 rutscht. Strauchpfingstrosen wachsen bei pH-Werten zwischen 5,5 und 7,5 am besten.

Pfingstrosen pflanzen
Pflanzen im Topf kann man ganzjährig pflanzen, die Containerware wird auch am häufigsten angeboten. Wurzelnackte Pflanzen gibt es zwischen Ende August und Oktober, die von den Züchtern in der Regel mit der Post verschickt werden. Planen Sie pro Pflanze mindestens eine Fläche von 60 x 60 bei Stauden- und 80 x 80 bei Strauchpfingstrosen ein. Seien Sie auch beim Pflanzloch grosszügig – 50 Zentimeter Durchmesser und zwei Spaten tief sollte es schon sein. Bei Lehm kommt noch eine gut zehn Zentimeter dicke Drainage aus Sand, Blähton oder Kies dazu.

Hier bin ich und hier bleibe ich
Das vielleicht einzige Manko der Pfingstrosen ist ihre Bodenständigkeit, die Pflanzen sind echte Umzugsmuffel und verweigern nach einem Standortwechsel oft jahrelang die Blüte. Alte, sehr grosse Pflanzen kann man aber dennoch teilen und damit verjüngen und vermehren. Graben Sie den Wurzelstock vorsichtig aus und zerschneiden ihn in mehrere Teile. Bei Bauernpfingstrosen treiben alle intakten Wurzelstücke aus sogenannten schlafenden Augen aus, während Strauchpfingstrosen nur aus den rötlichen, schon angelegten Knospen wachsen. Davon muss jedes Wurzelstück mindestens drei haben. Pflanzen Sie nur so tief, dass die Knospen gerade so mit Erde bedeckt sind.

Stabiler Halt
Sorten mit sehr grossen Blüten fallen bei Wind und Regen häufig wie Mikadostäbchen auseinander und sind daher für eine Stütze dankbar. Staudenstützen aus Metall oder Plastik gibt es natürlich zu kaufen – es geht aber auch preiswerter.

Stecken Sie die Staudenstützen so wie auch die Staudenringe aus dem Handel vor oder während des Pflanzenaustriebes in die Erde. So kann die Pflanze gleich hindurch wachsen und muss und später nicht Trieb für Trieb hindurch gesteckt werden, wobei die Stängel gerne mal umknicken. Bereits auseinandergefallene Pflanzen können Sie mit einem Spanngummi und zwei oder drei Bambusstangen wieder in Form bringen. Die Stangen rings um die Pflanze in den Boden stecken und Spanngummi herum legen. Das Gummi ist im Nu angebracht, die Stangen verhindern, dass die Stängel zu sehr zusammengedrückt werden.
Partner im Beet
Niemand ist gerne alleine, auch Pfingstrosen nicht. Wählen Sie die Beetbegleiter am besten so, dass sie vor, während und noch nach den Pfingstrosen blühen oder diese mit besonders schönem Laub unterstützen. Das können zum Beispiel Lupinen (Lupinus), Salbei (Salvia nemorosa), Storchschnabel (Geranium) und Mohn (Papaver). Mohn ist auch nach der Blüte mit seinen dicken Fruchtständen noch ein Blickfang im Staudenbeet. Nach der Päonienblüte legen sich dann Taglilien (Hemerocallis) und der hohe Phlox (Phlox paniculata) ins Zeug. Bodendeckende Stauden wie Purpurglöckchen (Heuchera) und Frauenmantel (Achillea mollis) wachsen gerne zu Füssen der Pfingstrosen. Durch ihren hohen Wuchs setzt man Pfingstrosen im Beet eher etwas nach hinten oder als Blickfang zwischen die niedrigen Stauden.
