Kompostieren – die besten Tipps und Tricks

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Kompost ist der Tausendsassa schlechthin: Er ist Nahrung für Regenwürmer und Mikroorganismen, ohne die im Boden gar nichts läuft. Er düngt und ist als Dauerhumus die reinste Verwöhnkur für alle Böden – leichte Böden können mit einer satten Kompostfüllung das Wasser besser halten, Lehmböden werden lockerer. Damit guter Kompost und kein stinkiger Abfall entsteht, sind diese Punkte besonders wichtig.

1. Richtiger Standort
Trockenheit und faule Mikroorganismen: Pralle Sonne ist für den Kompost generell tabu. Er liebt einen halbschattigen oder schattigen Platz, den Sie mit der Schubkarre gut erreichen können. Eine feste, aber unbedingt luftdurchlässige Umrandung hält sämtliche Zutaten beisammen, sodass weder Wind noch Starkregen diese durcheinanderwirbeln. Wichtig ist direkter Kontakt zum gewachsenen Boden, sonst kann der Kompost auf Regenwürmer und andere Nützlinge lange warten und eigentliches Sickerwasser wird zu Stauwasser. Und das hasst jeder Kompost. Legen Sie den Boden der Miete allerdings lückenlos mit engmaschigem Draht gegen Mäuse aus.

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Die Kompostmiete sollte im Schatten stehen. Ideal sind zwei Behälter, einer wird befüllt und in einem rottet der Kompost vor sich hin.

 

2. Der Zutatenmix macht’s
Kompost ist zwar ein totaler Vielfrass, verdaut aber längst nicht alles. Bekömmlich sind organische Abfälle wie Grasschnitt, Laub, Staudenstängel, Küchenabfälle, reine Holzasche, Kaffee-Reste, Teebeutel oder Holzhäcksel. Denn Äste und Zweige dürfen nur zerkleinert auf die Kompostmiete. Mikroorganismen, Regenwürmer und noch eine ganze Reihe anderer Helfer bauen das organische Material nach und nach zu Humus um. Bei zu groben Ästen, gerbsäurehaltigem Eichenlaub, Thujazweigen bekommen sie allerdings Verdauungsprobleme. Fleisch, Knochen und gekochte Essenreste? Kann man machen, wenn man unbedingt Ratten anlocken will. Von Pilzen befallene Pflanzen haben im Kompost ebenso wenig zu suchen wie Wurzelunkräuter, gespritzte Obstschalen oder bunte Zeitschriften.

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Trockene und nasse Materialien nach Möglichkeit abwechselnd zum Kompost geben.

 

3. Gute Schichtarbeit
Ein wilder Abfallhaufen aus willkürlich auf den Haufen geworfener Zutaten erzeugt bloss einen muffigen Matschhaufen oder die Zutaten verrotten erst gar nicht oder sehr langsam. Wenn nach dem Rasenmähen riesige Grasberge überbleiben, mischen Sie diese mit Holzhäcksel oder zerrissenem Zeitungspapier. Mühsam und irgendwie lästig, für die Rotte aber essenziell und der Grasschnitt matscht in Regenperioden nicht zusammen.

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Werden die richtigen Zutaten kompostiert, ist Kompost nach einem Jahr fertig.

 

Da man natürlich nicht ständig irgendwelche Zweige abschneidet, können Sie die Häcksel von den Schnittaktionen im Herbst oder Frühjahr bequem ist einem (trocken stehendem) Sack sammeln und sie nach und nach beimischen. Auch wenn man es intuitiv macht, entleeren Sie Kaffeefilter oder Kartoffelschalen nicht immer wieder an derselben Stelle im Kompost, das hemmt die Rotte.

4. Den Kompost giessen
An heissen Tagen sollten Sie nicht nur Ihre Pflanzen giessen, sondern auch die Kompostmiete. So bleiben Bodenorganismen bei Laune und die Rotte in Gang. Moderduft weist auf Fäulnis hin, dann staut sich irgendwo Wasser. Krabbeln dagegen hordenweise Ameisen im Kompost herum, sollten Sie mehr bewässern.

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Nicht vergessen – Kompost braucht an heissen und trockenen Tagen Wasser.

 

5. Achtung, Unkraut
Im März auf den Beeten verteilt, schon spriessen nach kurzer Zeit Vogelmiere, Franzosenkraut und andere Unkräuter. Das ist der einzige wirkliche Nachteil vom Kompost – er ist oft ein Unkrautverteiler, denn die Rotte wird selten so warm, dass Unkrautsamen abgetötet werden. Daher sollten Sie Samenunkräuter wie Franzosenkraut ausschliesslich vor der Blüte kompostieren und Wurzelunkräuter wie Quecken und Giersch lieber im Biomüll entsorgen. Anfliegende Unkrautsamen lassen sich in offenen Kompostmieten kaum ausschliessen, das geht nur in Schnellkompostern oder mit einem Vlies als Komposthaube. Arbeiten Sie den Kompost daher möglichst ein und verteilen ihn nicht nur oberflächlich, sonst keimen die Samen rasch. Alternativ lagern Sie den Kompost für ein, zwei Wochen zwischen und lassen ihn keimen, jäten das Unkraut und verteilen den Kompost erst dann.

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Kommt leider oft vor: Schon nach kurzer Zeit spriesst es im Kompost.

 

Kompost ausbringen
Kompost wird auf Sand im Frühling gut 5 cm (bei Lehm 2 cm) dick verteilt und leicht eingearbeitet, bei der Anlage neuer Beete gräbt man ihn unter und bei Neupflanzungen mischt man den Bodenaushub mit Kompost. Bei Gehölzen, vielen Gräsern und schwach zehrenden Stauden kann Kompost den ganzen Jahresbedarf an Nährstoffen decken.

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Kompost ist wertvoller Humuslieferant in jedem Garten.

 

Sonst hat Kompost als Dünger ein Manko – er lässt sich nicht wie Handelsdünger dosieren und sein Nährstoffgehalt bleibt unbekannt. Daher sollten Sie hungrige – also schnell wachsende – Pflanzen im Sommer noch gezielt mit Flüssigdünger nachdüngen.

Kompost vor dem Ausbringen sieben
Nach gut einem Jahr ist der Kompost in offenen Mieten fertig, in Thermokompostern auch schon früher.Bevor Kompost den Boden verbessern darf, muss er sich erst mal einer Grundreinigung unterziehen, wofür Sie ihn schaufelweise durch ein schräg aufgestelltes Drahtgitter mit engen Maschen werfen, z.B. Hasendraht. Dieser fischt Steine, Ast- und Holzstückchen und andere grobe Verunreinigungen aus dem Kompost. Stellen Sie ein Sieb über der Schubkarre auf, sodass der Kompost gleich in diese reinfällt.

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Vor dem Ausbringen sollten Sie Kompost durchsieben.

 

Kompost zum Giessen
Viel Stickstoff und Kalium – selbst angesetzte Brennnessel-Jauche aus vergorenen Blättern ist ein super Nährstofflieferant. Aber auch ein recht stinkiger! Einen ähnlichen hat Kompostwasser – wenn auch je nach Ausgangsmaterial schwächeren Effekt. Geben Sie ein, zwei Schaufeln reifen Kompost in einen Eimer, füllen ihn mit Wasser und lassen ihn ein bis zwei Tage stehen. Die löslichen und damit schnell verfügbaren Nährsalze werden ausgewaschen und voilà – zu kostenlosem Flüssigdünger.

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Kompostwasser ist ideal zum wöchentlichen Nachdüngen.

 

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Über Thomas Hess

hess-ganzThomas Heß arbeitet seit über 15 Jahren als freier Redakteur und Fotograf für Garten-, Natur- und Wohnthemen für diverse Magazine, Buchverlage und Fachfirmen.
Wächst nicht, gibt’s nicht! Denn als Journalist, gelernter Gärtner und Gartenbauingenieur treffen Fachkompetenz und Erfahrung auf die Freude am Gärtnern, am Handwerken und am Experimentieren. Ob Schläuche als Pflanztopf oder alte Flaschen als Windlicht – oft sind es ganz einfache, unkonventionelle Lösungen und Ideen, die dem Hobbygärtner die Arbeit erleichtern oder die Gärten verschönern.
Lieblingsthemen sind alles rund um die Gartenpraxis, Gartentechnik, Gartenteich und natürlich die Fotos dazu, die direkt in der Praxis entstehen. Da darf dann schon mal ein Fleckchen auf der Hose oder Erde an den Fingern sein!

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