Unser Gewächshaus im Garten macht mir wirklich sehr viel Freude! Damit das auch lange so bleibt muss es natürlich regelmäßig gereinigt werden. Dazu gehört aber weit mehr als nur die Fenster zu putzen. Und ganz ehrlich, putzen gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Doch ich weiß mich durchaus zu motivieren, steigert diese Aufgabe doch ganz erheblich meine Vorfreude auf das kommende Gartenjahr. Und ganz ehrlich mit der entsprechenden technischen Unterstützung macht es dann gleich doppelt Spaß
Frostfrei und nicht zu sonnig
Warum der Frühjahrsputz im Gewächshaus notwendig ist, lässt sich folgendermaßen begründen: Mit der Zeit können sich im Boden Pilzsporen breit gemacht haben. Auf den Scheiben ist Grünbelag und am Boden Moos deutlich zu erkennen. Die Ursachen für dieses Wachstum von Pilzsporen, Grünbelag und Moos liegen meist daran: Im Winter wird das Gewächshaus nur selten bis gar nicht gelüftet, weil ja während der Frostperiode die automatischen Fensteröffner – sofern vorhanden – ausgebaut sind. Und auch die geringen Sonnenstunden sowie die feucht-kalte Witterung tragen ihr Scherflein dazu bei. All das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch den Ernteerfolg negativ beeinflussen. Wer also schon früh aussäen möchte, muss das Gewächshaus rechtzeitig sauber machen. Im Februar kann das an einem frostfreien und bewölkten Tag geschehen. Denn genau wie beim normalen Fensterputzen sollte auch die Reinigung der Gewächshausscheiben weder bei strahlendem Sonnenschein noch bei Minusgraden erfolgen. In beiden Fällen können Schlieren und unschöne Flecken auftreten.
Sanft und gründlich
Bei der Art der Reinigung kommt es natürlich auf das Material der Scheiben an. Je nach Modell können diese aus Echtglas oder auch aus Doppelstegplatten bestehen. Von der Verwendung eines Hochdruckreinigers ist eher abzuraten, mit der Ausnahme wenn der Hersteller des Gewächshauses dies ausdrücklich als Reinigungsmöglichkeit empfiehlt. Insgesamt lautet das Motto „Sanft und gründlich“. Sanft bedeutet in diesem Fall möglichst auf die Verwendung von Reinigungsmitteln zu verzichten oder diese nur äußerst sparsam einzusetzen. Um die Echtglasscheiben zu reinigen kann aber doch verdünnt Essig oder Essigreiniger ins Putzwasser gegeben werden. Für die Reinigung von Doppelstegplatten kann ein wenig Neutralseife (schwach pH-neutrale Reinigungslösung) hinzugegeben werden. Bei der Menge des Putzmittels sollte man wirklich sparsam sein. Dabei geht es zum einen darum, dass der Boden dadurch nicht verunreinigt wird. Und zum anderen kann ein zu viel an Putzmitteln auch schlecht für die Scheiben und Dichtungen sein. Schließlich sollen weder die Scheiben blind werden noch die Dichtungen einschrumpfen. Letzteres hätte Undichtigkeiten und damit lockere Scheiben zur Folge und das soll ja nicht passieren. Geputzt wird dann von innen nach außen.
Reinigungsutensilien
An sich reichen eigentlich Eimer, Bürste und Lappen beziehungsweise ein Fensterwischer als Werkzeuge aus. Um auch leichter an schlecht zugängliche Stellen zu gelangen, wie beispielsweise den Dachfirst, kann der Birchmeier Sprüher Garden Star zum Einsatz kommen. In jedem Fall muss dieser nach der Benutzung unbedingt gereinigt werden, damit die Dichtungen intakt bleiben. Allerdings sollte man wissen, dass bei Nutzung einer Essiglösung die Messingdüse des Sprühers grün-scharz wird. Das ist aber keine Schädigung, sondern nur eine Verfärbung. Ganz ohne Verfärbung funktioniert eine schwach pH-neutrale Reinigungslösung, wie etwa Neutral Reiniger oder Schmierseife. Aber auch danach muss der Sprüher anschließend gründlich gereinigt werden. Eine Alternative dazu kann eine spezielle Reinigungsbürste mit rotierenden Borsten sein. Sie wird an den Gartenschlauch angeschlossen und die Borsten drehen sich durch den Wasserdruck. Für welche der beiden Arten der Reinigung man sich auch entscheidet, wichtig ist, dass die Scheiben gründlich sauber werden, damit das Sonnenlicht später ungehindert auf die neuen Aussaaten und Jungpflanzen scheinen kann.
Erde austauschen…
Zum Frühjahrsputz gehört aber nicht nur die Reinigung der Scheiben, sondern auch das Auffrischen der Erde. Diese laugt mit der Zeit aus und braucht wieder neue Kraft für die kommende Saison. Sie sollte alle paar Jahre ganz oder teilweise ausgetauscht werden. Das macht man allerdings besser bevor die Scheiben innen geputzt werden. Dazu wird die oberste Erdschicht abgetragen. Diese kann entweder durch eine fertig gemischte Gewächshauserde ersetzt werden. Oder man verwendet eine eigene Mischung aus reifem Kompost mit guter Pflanzerde. Wenn der eigene Kompost noch nicht reif, zu wenig oder gar nicht vorhanden ist, ist des Gärtners Gold auch in städtischen Kompostierungsanlagen oder im Bau- bzw. Gartenmarkt erhältlich. Dadurch wird ein hoher Humusgehalt erzielt. Von ihm wiederum hängt die Fruchtbarkeit des Bodens ab. Weitere Infos zum Bodenaustausch gibt es hier.
Neben dem Austausch gibt es noch andere Methoden, um den Boden zu verbessern. So kann etwa nicht zu frischen Stalldung oder Gründünger eingearbeitet werden. Allerdings wird Gründünger in der Regel bereits nach einer Frühernte bis Ende Juli eingesät, im Herbst niedergetreten oder gewalzt und dann untergegraben. Eine weitere Alternative um die Nährstoffversorgung im Boden zu verbessern, wäre fein gesiebten Grünschnittkompost unterzugraben.
…oder verbessern
Zusätzlich können noch viele andere natürliche Mittel in den Boden eingearbeitet werden um diesen zu verbessern. Dazu können unter anderem Effektive Mikroorganismen (EM), Bokashi, Trichoderma (ein in der Erde enthaltener, natürlicher Pilz), Terra Preta-Erde oder -Granulat, Hornspäne, Hornmehl, Steinmehl oder Urgesteinsmehl zum Einsatz kommen. EM sind häufig in flüssiger Form zu haben und können, verdünnt mit Wasser per Gießkanne oder mit dem gründlich gereinigten Birchmeier Garden Star auf der Erde im Gewächshaus gleichmäßig aufgesprüht werden.
Mittel zur Bodenverbesserung in Granulatform lassen sich ohne Buckeln mit dem Granomax 5 im Nu verteilen. Vor allem in einem größeren Gewächshaus leistet diese Streuhelfer dafür gute Dienste. In jedem Fall sollte aber zum Schutz der Scheiben der Granomax im Gewächhaus sehr vorsichtig verwendet werden. Pulverförmige Mittel lassen sich in kleinen Mengen ausbringen mit dem handlichen Pulverzerstäuber Bobby 0.5 oder in größeren Mengen mit dem professionellen Pulverzerstäuber DR 5. Das Tragen einer Atemschutzmaske ist dabei selbstverständlich. Für eine gute Wasserhaltekraft benötigt die Erde einen gewissen Anteil an Feucht-Ton oder anderen Wasser speichernden Elementen. Dafür war lange Zeit Torf das Mittel der Wahl. Aus ökologischen Aspekten wird darauf im Wesentlichen komplett verzichtet und stattdessen Schafwollpellets, Gartenperlite, Blähton, naturbelassenes Lava- oder Bimsgranulat oder ähnliches unter die Erde gemischt.
Weitere Maßnahmen zur Pflege und Wartung
Manche Gewächshäuser haben anstatt eines Grundgerüstes aus Metall Profile aus Holz. Diese benötigen nach dem Putzen eine entsprechende Pflege mit ökologischen Holzschutzmitteln. Das sollte regelmäßig gemacht werden, damit dieses Naturmaterial dem Wind und Wetter trotzt und nicht morsch oder modrig wird. Bei älteren Gewächshäusern werden auch die Dichtungen eingefettet. Das ist mitunter bei neueren Modellen nicht nötig oder gar nicht möglich, weil die Dichtungen oft sehr hochwertig und zum Teil gar nicht zugänglich sind. Eine kurze Rückfrage beim Hersteller kann hier für Klärung sorgen. In regelmäßigen Abständen sollten zudem auch Schrauben, Muttern, Bolzen usw. geprüft und ggf. nachgezogen bzw. geschmiert werden. Bis zu den Eisheiligen können Vorrichtungen zum Frostschutz gebraucht werden – also Heizungen (auch stromlose) Vliese und Isolierungen. Diese sind jedoch nicht nötig, wenn bis Mitte Mai nur frostfeste Kulturen im Gewächshaus angebaut werden. Bei Gewächshäusern mit automatischen Fensterhebern werden diese erst nach der Frostperiode wieder eingebaut.