Ameisenplage im Gewächshaus

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Bild von flockine auf Pixabay


Kennen Sie das? Ameisen lassen sich im Nutzgarten oder im Gewächshaus nieder und breiten sich immer mehr aus? Um diese emsigen Plagegeister – Ameisen sind keine Schädlinge – loszuwerden, können verschiedene Methoden helfen. Bevor aber bestimmte Maßnahmen ergriffen werden, sollte man sich darüber im Klaren sein, welche Art von Ameisen sich breit gemacht hat.

Welche Ameisenarten im Garten vorkommen
Sehr oft in Gärten anzutreffen sind die heimischen Schwarzen Wegeameisen (Lasius niger), die auch Gartenameisen genannt werden. Sie haben äußerlich große Ähnlichkeiten mit der Wegeameise (Lasius neglectus). Diese ist frostunempfindlich und zählt zu den invasiven Arten. Die Gelbe Wiesenameise (Lasius flavus) hat einen bernsteinfarbenen Körper und gehört zu den in Europa am häufigsten verbreiteten Ameisenarten. Mitunter kann in waldnahen Gärten auch mal die Rote Waldameise (Formica rufa) vorkommen. Aber Achtung: Diese steht unter Artenschutz und darf nicht getötet werden.

Eigentlich ist eine Bekämpfung im Garten von Ameisen nicht unbedingt erforderlich, weil diese die Pflanzen an sich nicht direkt schädigen. Sie erweisen sich sogar als Gesundheitspolizei im Garten und sind damit sogar eher nützlich. Denn auf dem Speiseplan der Ameisen stehen tote Insekten sowie Schädlinge. Aber wenn sie überhandnehmen und Steine oder Pflanzen untergraben, kann es dann doch lästig und evtl. sogar gefährlich werden. Zudem halten sich bestimmte Ameisenarten Blattläuse, um deren Ausscheidungen – den Honigtau – zu ernten. Daher verteidigen die Ameisen die Blattläuse gegenüber deren Fressfeinden, wie Marienkäfer. Was dann wiederum die Pflanzengesundheit beeinträchtigt.

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Bild von Jerzy auf Pixabay: Ameisen halten sich Blattläuse, um diese zu “melken” und damit den süßen Honigtau zu erhalten

 

Methode Eins: Natürliche Gegenspieler fördern
In einem naturnah angelegten Garten sollte es ausreichend Gegenspieler geben, die sich über die proteinreiche Nahrungsquelle der Ameisennester freuen. Neben Spinnen, Käfern, Libellen, Kröten gehören verschiedene Vogelarten, wie Amseln und Spechte, zu den natürlichen Feinden der Ameisen. Finden diese Tiere genügend Unterschlupfmöglichkeiten im Garten, sollte eine allzu große Ameisenplage ausbleiben.

Methode Zwei: Umsiedeln
Im Gewächshaus haben es manche der oben genannten natürlichen Fressfeinde schwierig hineinzukommen. Daher kann es dort eher vorkommen, dass sich darin Ameisen niederlassen. Wenn die Nester noch nicht allzu groß sind, kann unter Umständen eine Umsiedlung für Abhilfe schaffen. Dazu wird ein größerer Blumentopf bzw. Tonkübel mit Ablaufloch mit Holzwolle befüllt und kopfüber über das Ameisennest gestülpt. Dann wartet man ein paar Tage bzw. wenige Wochen ab, bis das Volk komplett in den Topf mit der Holzwolle eingezogen ist. Wichtig ist, dass die Königin mitsamt ihren Arbeiterinnen das neue Domizil bezogen hat. Mitunter muss man ein wenig beobachten, ob die Arbeiterinnen ihre Puppen im Blumentopf abgelegt haben. Das Volk kann dann im Topf an einen anderen Ort gebracht werden, der mindestens 30 Meter entfernt liegt. Diese Methode habe ich im Gewächshaus ein paar Mal ausprobiert. Aber so ganz hat es leider nicht funktioniert. Also habe ich es daraufhin im letzten Sommer mit Methode 3,  versucht.

Mit dem AquaNemix ist das Ausbringen von Nematoden ganz einfach

 

Methode Drei: Vertreiben
SF-Nematoden (Steinernema feltiae) zählen zu den natürlichen Feinden der Ameisen. Wenn ihnen diese Fadenwürmer zu nahekommen, nehmen sie Reißaus. Diesen Umstand habe ich mir zunutze gemacht und mit dem AquaNemix SF-Nematoden gegen Ameisen ausgebracht. Sowohl die Bestellung als auch die Ausbringung der Nematoden verlief recht schnell. Die Steinernema feltiae sind bei uns heimisch. Es handelt sich dabei um 0,5 – 1 Millimeter große Fadenwürmer, die sich auf im Boden lebende Insekten spezialisiert haben. Beim Kontakt mit den Nematoden verlegen die Ameisen ihre Nester an einen unbehandelten Ort. Nematoden, so auch die Steinernema feltiae, wirken am besten, wenn die Bodentemperatur mindestens 12° C beträgt und 28° C nicht überschreitet. Die zu behandelnde Fläche sollte bei der Ausbringung feucht sein. Ideal ist die Anwendung daher nach einem Frühlingsregen morgens oder am späten Abend, wenn die Ameisen im Nest sind sowie bei bewölktem Himmel. Denn die Nematoden sind UV-empfindlich. Nach dem Erhalt der SF-Nematoden mit der Post sollten diese möglichst bald ausgebracht werden. Die Nützlinge können circa eine Woche im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Am Stellring wählt man “Ne” für die Ausbringung der Nematoden. Klares Wasser zum Befeuchten und Nachberegnen erhält man durch die Einstellung “0″

 

Mit dem AquaNemix gelingt die Ausbringung sehr einfach. Zunächst die Mischeinheit abschrauben, den Beutel mit den SF-Nematoden einfüllen, sauberes Wasser hinzugeben und gut umrühren, bis sich keine Klumpen mehr darin befinden. Dann die Mischeinheit aufschrauben, den Drehregler auf Ne (2% Nematoden) stellen und den Gartenschlauch anschließen. Die Ameisennester ordentlich damit gießen. Die Nematodenlösung komplett aufbrauchen – sie kann nämlich nicht aufbewahrt werden. Anschließend ist darauf zu achten, dass der Boden bis zu zwei Wochen nach der Behandlung immer feucht bleibt und nicht austrocknet. Mit dieser Methode habe ich es endlich geschafft und bin die lästigen Ameisen aus dem Gewächshaus losgeworden.

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Über Christine Schonschek

Foto-Christine-Schonschek_klChristine Schonschek ist seit 2006 als freiberufliche Fachjournalistin für verschiedene Verlage und Online-Medien tätig. Sie beschäftigt sich dabei gerne nicht nur mit allem was grünt und blüht, sondern auch technische Themen machen ihr Freude. Sie schreibt sowohl für den Hobby- als auch auch für den Profigärtner. Wenn sie mal nicht für ein Interview unterwegs ist oder am Schreibtisch sitzt, um an einem der Beiträge zu schreiben, ist sie im eigenen Hausgarten oder Gewächshaus tätig und probiert auch gerne mal etwas Neues aus oder genießt beim Wandern die Natur.

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