Ob Beetrosen, Edelrosen oder Bodendecker – wer neue Rosen möchte, hat die Wahl zwischen Containerware und sogenannten wurzelnackten Pflanzen. Je nach Angebotsform werden diese entweder im Herbst, im Frühjahr oder auch ganzjährig gepflanzt. Damit die Rosen sicher anwachsen, kommt es auf die richtige Pflanzung an.
Wurzelnackte Rosen:
Diese Rosen kommen direkt vom Feld, werden ohne Erde und Laub geliefert und wurden schon in der Baumschule stark zurückgeschnitten. Wurzelnackte Rosen können im Herbst oder Frühjahr gepflanzt werden, solange der Boden noch nicht oder nicht mehr gefroren ist.
- Vorteile: preiswert und daher ideal für grössere Stückzahlen. Wegen des geringeren Gewichts auch weniger Versandkosten bei Online-Bestellung.
- Nachteile: nur zwischen Oktober und April erhältlich
Pflanzanleitung:
1. Kürzen Sie alle Triebe mit einer scharfen Gartenschere ein: Bei Herbstpflanzungen auf gut 20 cm, im Frühjahr etwas tiefer. An jedem Trieb sollten jedoch mindestens fünf Knospen verbleiben. Die Wurzeln kürzen Sie nur um einen Zentimeter, Abgestorbenes oder Eingeknicktes kommt ganz weg.
2. Die kompletten Pflanzen für vier bis fünf Stunden in einem randvollen Wassereimer oder einen Maurerkübel wässern.
3. Das Pflanzloch ausheben und den Grund auflockern. Das Loch sollte so gross sein, dass alle Wurzeln ohne sich zu Biegen hineinpassen und zwischen Wurzeln und Erdreich ringsum noch etwa eine Handbreit Platz bleibt. Das entspricht in der Regel einer Tiefe von gut 40 cm.
4. Die Veredelungsstelle, also der dicke Knoten zwischen den Trieben und den Wurzeln, sollte nach dem Pflanzen gut fünf Zentimeter unter der Erde sein. Ein quer über das Pflanzloch gelegter Stab oder auch der Stiel der Grabegabel ist dafür eine gute Orientierungshilfe. Damit die Wurzeln den Boden beim Pflanzen nicht berühren, halten Sie die Rose zunächst mit frei schwebenden Wurzeln in das Pflanzloch und füllen lockere Erde ein, bis die Rose Halt hat. Dann füllen Sie das Pflanzloch komplett mit dem Aushub auf, dem Sie bei sehr sandigem oder tonhaltigem Boden noch etwas Rosenerde oder (gut abgelagerten) Kompost beimischen. Dünger ist nicht nötig.
5. Die Erde vorsichtig antreten und gut Wässern, damit die Wurzeln sicheren Bodenkontakt bekommen. Ein kleiner Erdwall rund um die Rose verhindert das Abfliessen des Giesswassers.
6. Zum Schluss werden die Rosen mit lockerer Erde angehäufelt, bis nur noch die Trieb-Enden einige zentimeterweit herausragen. So sind die Pflanzen vor Frost und Trockenheit geschützt. Sobald die Rosen austreiben, wird die Erde wieder entfernt.
Containerrosen
Rosen im Pflanzcontainer haben einen festen, gut durchwurzelten Erdballen und können ganzjährig werden, sogar in voller Blüte.
- Vorteile: sofort fertige Pflanzen im Beet. Ganzjährig verfügbar. Die Sortenauswahl fällt leichter, da man Blatt und Blüten live sieht und sich vom Duft überzeugen kann.
- Nachteile: verglichen mit wurzelnackten Rosen teuer.
Pflanzanleitung:
1. Der Erdballen sollte beim Pflanzen durchnässt sein. Tauchen Sie den Topf solange unter Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Löst sich die Pflanze schlecht aus dem Topf, hilft ein Klaps auf den Topfboden. Wenn sich noch ein Etikett an der Pflanze befindet, nehmen Sie es ab, da es sonst in den Trieb einwachsen kann.
2. Das Pflanzloch sollte doppelt so breit und tief wie der Erdballen sein. Den Grund der Grube mit dem Spaten oder der Grabegabel lockern, bei lehmigem Boden zusätzlich auch die Seitenwände.
3. Im Container befindet sich die Veredlungsstelle oft über der Erde, diese sollte nach dem Einpflanzen aber gut fünf Zentimeter unter der Erde sein. Es macht nichts, wenn dabei die unteren Blätter der Rose mit Erde bedeckt werden.
4. Die Rose ins Pflanzloch stellen und mit Erde auffüllen. Ist der Gartenboden sehr lehmig und wird bei Trockenheit hart wie Beton, vermischen Sie den Aushub zu einem Drittel mit guter Pflanzerde. Sonst haben die Wurzeln oftmals keine Lust, den lockeren, weichen Erdballen zu verlassen und in den Gartenboden zu wachsen.
5. Die Erde andrücken und gründlich angiessen. Ein kleiner Erdwall verhindert das Abfliessen des Giesswassers.
Tipp: Pflanz-Abstände:
- Edelrosen: 40 cm
- Beetrosen: gut 35 cm
- Kletter- und Strauchrosen: 120 cm
- Historische Rosen: je nach Endhöhe 150 bis 200 cm
- Bodendeckerrosen: 50 cm, das sind vier Pflanzen pro Quadratmeter
Info: ADR-Rosen
Mehltau, Rosenrost oder Sternrusstau – viele Pilzkrankheiten haben es auf Rosen abgesehen und werden durch einen engen Stand, die Witterung und auch sortentypischer Empfindlichkeit begünstigt.Wer neue Rosen pflanzt, sollte gleich widerstandsfähige Sorten mit dem ADR-Label wählen. Das ist eine Art TÜV für Rosen – und wohl der härteste der Welt. Die Sorten müssen sich an verschiedenen Standorten drei Jahre lang bewähren und dabei nicht nur eine gute Figur machen, sondern auch ohne Gift auskommen. Das schaffen nur die Besten der Besten! Das bedeutet aber nicht, dass diese Rosen an ungünstigen Standorten völlig von Pilzen verschont bleiben, sie stecken dann einen Befall aber besser weg.