Die Tage werden länger, die Sonnenstrahlen wärmer, Krokusse und Winterlinge sind bald schon verblüht und uns juckt es ganz furchtbar in den Fingern … uns, den bekennenden Veranda-Junkies. Mit gutem Grund, denn wo lässt es sich schon schöner gärtnern als im eigenen Outdoor-Wohnzimmer?
Für die Pflanzen sind Balkon und Terrasse allerdings Extremstandorte. Wenig Platz, viel Sonne; Wasser oft nur in homöopathischen Mengen … kein Wunder, dass manche Pflanze schon im Mai die Flinte ins Korn wirft und die Blätter hängen lässt. Um das zu verhindern, gilt es, vier Bereiche zu berücksichtigen: Gefäss, Substrat, Düngung und Bewässerung.
Je grösser, desto besser
Zunächst also das Gefäss. Hier gibt es eine einfache und logische Faustregel: Je grösser, desto besser für die Pflanze. Es muss unbedingt einen Wasserabzug haben, der nicht verstopfen darf. Daher sollte beim Bepflanzen eine Schicht Blähton zuunterst in den Topf gegeben werden, die mit einem Vlies abgedeckt wird. Es verhindert, dass sich Blähton und Substrat vermischen.
Erde gut, alles gut
Der zweite Grundsatz hat mit dem Substrat zu tun. Je hochwertiger, desto grösser der Aha-Effekt. Gute, ausgewiesen terrassentaugliche Substrate für grosse Behälter verschlämmen nicht, sondern bleiben dauerhaft formstabil. Für kleinere Balkonkisten kann spezielle Geranienerde gekauft werden. Petunien und Geranien haben einen hohen Nährstoffbedarf; in der Anfangszeit versorgt sie das Substrat mit ausreichend Nahrung, doch nach ca. 6 Wochen muss nachgedüngt werden. Aber nicht mit dem Düngen übertreiben: Zu viel Nährstoffe, vor allem Stickstoff, lassen die Pflanzen zu schnell wachsen und anfälliger für Krankheits- und Schädlingsbefall werden.
Tröpfchen für Tröpfchen
Der letzte Punkt betrifft das Wässern. Die Pflanzen dürfen niemals komplett austrocknen, aber auch nicht dauerhaft im Wasser stehen. Wer an heissen Sommertagen nicht ständig giessen will, dem ist ein Gefäss mit integriertem Wasserspeicher angeraten. Noch eleganter ist eine automatische Bewässerung. Sie versorgt die Pflanzkübel über sogenannte Spagetti-Schläuche Tröpfchen für Tröpfchen mit Wasser.
Organischer Dünger aus dem Haushalt: Von A(quarienwasser) bis Z(ehennagel)
Jeden Tag fallen in unseren Haushalten Materialien an, die sich als organischer Dünger eignen. Kaffeesatz ist stickstoffreich und bewirkt ein kräftiges, gesundes Pflanzenwachstum – und hält Ameisen fern. Ähnliche Inhaltsstoffe haben aufgekochte Teeblätter, vor allem von schwarzem und grünem Tee. Als Giesswasser geeignet ist Aquarienwasser, Restwasser vom Kartoffel- oder Eierkochen, sogar abgestandenes Bier. Selbst einen Ersatz für Hornspäne gibt es: abgeschnittene Finger- und Fussnägel. Allerdings wird die anfallende Menge kaum ausreichen, die Pflanzen mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen …