Selbst im naturnahen Garten sind nicht alle Beikräuter erwünscht, zumindest nicht überall. Löwenzahn, Brennnesseln, Giersch & Co dürfen im Öko-Garten zwar an bestimmten Stellen wachsen – aber nicht im Obst-, Gemüse- und Ziergarten. Doch wie lassen sich diese unerwünschten Wildkräuter dort unterdrücken? Welche alternativen Herbizide sind für den privaten Gebrauch überhaupt erlaubt? Und wie und wo können sie angewendet werden?
Um möglichst keine – auch keine alternativen – Herbizide einsetzen zu müssen, können im Garten folgende Maßnahmen helfen:
- Möglichst früh unerwünscht aufgehende Wildkräuter jäten.
- Konkurrenzstarke Bodendecker gegen Unkraut anpflanzen.
- Den Boden mit einer organischen Mulch-Schicht oder einem Unkrautvlies (möglichst aus kompostierbarem Material) abdecken.
Auf versiegelten Flächen darf Folgendes zur Herbizidbeseitigung angewendet werden:
- Thermische Methoden, wie Abflämmen oder mit Geräten Heißwasser oder Heißschaum ausbringen
- Mechanisches Entfernen, zum Beispiel mit dem Besen, Fugenkraztzer, Drahtbürste, etc.
- Sprühen von bestimmten genehmigten Mitteln.

Natürliche Mittel
An die Stelle von chemischen Unkrautvernichtungsmitteln sind für den Einsatz im Privatgarten alternative Herbizide auf Basis von Essigsäure oder Pelargonsäure getreten. Die als Bio-Herbizid bezeichnete Pelargonsäure ist ein Wirkstoff, der aus Rapsöl gewonnen wird. Mit dieser Fettsäure wird die Zellstruktur des Blattwerks zerstört. Da es sich trotzdem um Totalherbizide handelt, sind nur einige wenige Einsatzgebiete erlaubt, wie etwa zwischen Stauden und Gehölzen. Hier empfiehlt es sich, unbedingt einen zusätzlichen Sprühschirm zu verwenden, damit man nicht versehentlich Kulturpflanzen besprüht.

Auf befestigten Flächen, z.B. Terrassen, Wegen, Hofflächen, Garageneinfahrten, dürfen Herbizide grundsätzlich nicht angewendet werden! Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass dies auch für “Hausmittel” gilt, wie Essigsäure, Salz und Pelargonsäure. Hier drohen bei Nichtbeachtung Bußgelder. Davon ausgenommen sind wiederum spezielle für die jeweilige Anwendung zugelassene Herbizide basierend auf Essig in Lebensmittelqualität. Solche Mittel sind als Grundstoff genehmigt, wie z.B. der BioKraft Grundstoff Essig von Neudorff. Dieser lässt sich gut mit dem Birchmeier Organic Star ausbringen. Wichtig zu wissen, dass Essig- und Pelargonsäure andere Anforderungen an die Geräte stellen. Der Organic Star ist für eine lange Lebensdauer extra mit anderen, beständigeren Düsen und Armaturen ausgestattet als herkömmliche Sprühgeräte.
Alternative: Mulchen mit verschiedenen Materialien
Auf bedeckter Erde keimen wesentlich weniger Beikräuter als auf nacktem Boden. Es gibt verschieden Möglichkeiten, möglichst keine freie Erde zwischen den Kulturen zu haben. Das kann etwa eine Permakultur sein. Dabei werden die einzelnen Pflanzen in einem geringeren Abstand zueinander gepflanzt, so dass Beikräuter wenig Chancen haben aufzulaufen.
Eine andere Möglichkeit ist das Mulchen. Das kann mit verschiedenen Materialien umgesetzt werden. Um das Aufkeimen von Wildkräutern zu unterbinden, kann eine Flächenkompostierung als Mulch-Schicht helfen. Das funktioniert so, indem beispielsweise bei der Ernte von Rettich, Möhren und Co. das Grünzeug direkt auf dem jeweiligen Gemüsebeet verbleibt. Bei der Flächenkompostierung landen also organische Abfälle statt auf dem Kompost direkt auf den Beeten. Dort verrotten sie langsam und geben kontinuierlich Nährstoffe an den Boden zurück. Übrigens, ist Gründüngung auch eine Form der Flächenkompostierung. Geeignet für die Flächenkompostierung sind fast alle organischen Abfälle wie Stroh, Laub, Rasen- und Staudenschnitt, aber auch rohe pflanzliche Küchenabfälle, zerkleinerte Ernterückstände, gehäckselter Strauchschnitt, Kaffeesatz und saubere Eierschalen. Nicht zu empfehlen sind sämtliche Reste von organischem Material, die ungebetene Gäste wie Mäuse und Ratten anlocken könnten. Gejätete Beikräuter, vor allem Wurzelunkräuter, sind als Flächenkompost eher ungeeignet.
Anstelle von Flächenkompost kann auch eine 15 cm dicke Schicht Gras-Silage oder eine 10 cm dicke Schicht aus Holzhackschnitzel verteilt werden. Beides fördert auf Dauer zudem den Humusaufbau im Boden. Aber in diesen dicken Mulch-Schichten können sich auch leicht Mäuse verstecken.

Eine weitere Möglichkeit, den Unkrautdruck zu verringern, ist eine Untersaat in Form einer Kleegrasmischung. Die verschiedenen Kleearten locken dazu auch zahlreiche Insekten an. Auch das Pflanzen von Bodendecker-Stauden ist eine Alternative zur Unkrautverringerung. Arten wie etwa Ysander (Pachysandra), Balkan-Storchschnabel (Geranium ‘macrorrhizum’), Elfenblume (Epimedium), Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) usw. eignen sich ideal dafür.