
Rasensamen ist nicht gleich Rasensamen. Wer auf Nummer sicher gehen und qualitativ gutes Saatgut haben möchte, sollte auf die Angabe „RSM“ achten.
Klangvolle Produktnamen wie „Berliner Tiergarten“ oder Bezeichnungen wie trittfest oder trockenheitsverträglich sagen weniger über die tatsächlichen Eigenschaften von Rasensamen, sondern mehr über die Kreativität der Hersteller aus. Ein Nachweis, dass der Inhalt hält, was die Saatgut-Verpackung verspricht, ist nicht nötig.
Zwar sind auf der Packung die verwendeten Gräserarten und -sorten angegeben, das ist für Laien allerdings wenig hilfreich. Hier helfen die sogenannten „Regelsaatgutmischungen“, kurz RSM. Befindet sich diese Bezeichnung auf der Packung, ist sichergestellt, dass Sorten und Arten in bestimmten Anteilen für den bezeichneten Zweck enthalten sind, zum Beispiel für Gebrauchsrasen. Die Bezeichnung RSM steht nicht alleine, sondern zusammen mit einer Zahl. Sie bezeichnet den Rasentyp. So steht beispielsweise RSM 1 für Zierrasen, der sich nochmals unterteilt in RSM 1.1 (Zierrasen edel) und RSM 1.2 (Zierrasen fein). Die Bezeichnungen für Gebrauchs- beziehungsweise Universalrasen, der normalerweise im Hausgarten verwendet wird, reichen von RSM 2.2 bis 2.4.

Auf die Menge kommt es an
Damit Rasensaatgut optimal keimt, muss die Zusammensetzung der Grasarten stimmen. Eine klassischen Hausgartenmischung enthält beispielsweise Deutsches Weidelgras (Lolium perenne), Rot-Schwingel (Festuca rubra) und Wiesenrispengras (Poa pratensis). Es kommt allerdings nicht nur darauf an, was enthalten ist, sondern auch wieviel davon. Diese Angaben in Gewichtsprozent befinden sich auf der Verpackung, sind jedoch für die meisten „Nicht-Rasenexperten“ wenig aussagekräftig. Dank der RSM-Vorgaben kann man allerdings davon ausgehen, dass die Mischung funktioniert und das Saatgut gut keimt.
Der Preis kann ein Qualitätskriterium sein, muss es aber nicht. Züchtungsarbeit kostet Geld, entsprechend teurer sind Sorten mit „guten Genen“. Für Billigmischungen wird oft verwendet, was auf dem Markt gerade preiswert zur haben ist. Das kann auf Kosten der Artenzusammensetzung gehen, auch wenn sie sich bei RSM-Rasen immer im Rahmen gewisser Mengen bewegen muss.
Billig ist nicht gleich preiswert
Letztlich kann die teurere Mischung sogar die preiswertere sein. Rasensamen unterschieden sich – je nach Art und Sorte – in Größe und Gewicht. In einem Kilo billigem Gebrauchsrasen können sich weniger Samenkörner befinden als in einem Kilo einer teureren Mischung. Die Faustregel für die Ansaatmenge lautet etwa 25 g/m2, die Anzahl der Körner sollte bei etwa 30.000 Stück pro Quadratmeter liegen. Tests haben ergeben, dass mit manchen Billigmischungen bei der empfohlenen Grammzahl gerade mal etwas mehr als 20.000 Rasensamen ausgesät werden, weil mehr Sorten mit schwereren Körnern enthalten sind. Auf einem Quadratmeter befinden sich nach dem Anwachsen somit rund 10.000 Halme weniger. Der Griff zum kleineren Sack mit der etwas teureren Mischung kann sich daher durchaus lohnen.