Wege und Platten reinigen

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Wenn die Terrassen- oder Wegplatten im Garten mit einem Grünbelag und Grauschleier überzogen sind, wirkt das unattraktiv bis ungepflegt. Da mag man sich eigentlich nicht so gern auf die Terrasse setzen. Noch dazu können solche Beläge auch eine Rutschgefahr darstellen oder eventuell sogar Materialschäden zur Folge haben. Also heißt es Großreinemachen. Hier skizziere ich ganz kurz ein paar Reinigungsmöglichkeiten mit deren Vor- und Nachteilen.

Welche Reinigungsmethoden besser sind und welche -mittel angewendet werden dürfen, hängt vom jeweiligen Material ab. Das kann bei Keramik- oder Natursteinplatten anders sein als bei Holzdielen oder welchen aus dem Holzverbundwerkstoff WPC (Wood-Plastic-Composites).

Muskelkraft
Schrubber, Eimer, ein Hausmittel (wie etwa Essig, Soda oder Schmierseife) und Wasser werden für die Reinigung per Muskelkraft benötigt. Der Vorteil dieser Reinigungsmethode ist, dass sie besonders sanft zur Natur ist. Der Nachteil, es kostet richtig viel Zeit und Kraft, bis sich der Schmutz halbwegs löst. Zudem muss der gelöste Schmutz entweder mit einem (Wasser)Besen oder einem kräftigen Sprühstrahl von den Steinplatten entfernt werden, weil er ansonsten einfach wieder darauf antrocknet. Bei der Wahl des Hausmittels gilt es zu beachten, dass Essig und Soda den Stein angreifen können. Somit wäre Schmierseife das Mittel der Wahl. Die sogenannte grüne Seife kommt ja auch bei der Bekämpfung von Blattläusen zum Einsatz und gilt daher als völlig unbedenklich für Pflanzen und Umwelt.

Elektro-Werkzeuge
Anstelle eines Outdoor-Schrubbers kann auch mit Hilfe einer elektrischen Bürstwalze der Grünbelag von Wegen und Platten entfernt werden. Pro: Damit lässt sich die Wasser-Schmierseife-Lösung wesentlich einfacher einarbeiten und somit grobe Verschmutzungen wie Moos und Grünbelag leichter lösen. Contra: Für solche Elektro-Werkzeuge wird entweder eine Steckdose oder ein Akku benötigt. Besser wären sogar zwei Akkus, weil mit einer Ladung oft gar nicht alle Platten auf einmal gereinigt werden können.

Eine weitere Möglichkeit zur Reinigung von Wegen und Terrassenplatten wäre der Einsatz eines (Hoch)Druckreinigers. Doch nicht alle Materialien sind gleichermaßen für die Reinigung mit dem hohen Wasserdruck geeignet. Es wäre also grundsätzlich sinnvoll einen Hochdruckreiniger zu haben, bei dem sich der Wasserdruck individuell einstellen lässt. Denn damit kann die Reinigung an verschiedene Materialien angepasst werden. Für den Hochdruckreiniger spricht: Dieser reinigt gänzlich ohne jegliche Zusätze nur allein mit dem Wasserdruck und ist somit völlig unbedenklich. Dagegen spricht: Der hohe Druck kann Holz- und Steinoberflächen angreifen. Aber auch mit den oben beschriebenen elektrischen Bürsten können Kratzer in den Steinen entstehen. In beiden Fällen ist der unerwünschte Nebeneffekt, dass sich Staub und Schmutz noch schneller wieder ansetzen.

Birchmeier

Aufsprühen, Abwarten & Fegen
Eine wirkungsvolle und gleichzeitig ökologische Beseitigung von Algen, Moos und Grünbelägen auf Platten und Wegen sowie auf der Terrasse kann auch mit Hilfe eines Drucksprühers und einem Grünbelagsentferner auf Basis von Nonan- und Pelargonsäure erfolgen. Ein Gerät, das für solche Reinigungsmittel wie zum Beispiel Neudorff Finalsan Wege-& FugenRein geeignet ist, ist der Birchmeier Organic Star. Dieser Gartensprüher mit speziellen Armaturen und Düsen lässt sich mit dem mitgelieferten Gurt gut über der Schulter tragen. Und dank der zugehörigen Lanze lässt sich die Reinigungslösung ganz ergonomisch aufrecht im Stehen ausbringen.

Und so bin ich vorgegangen:
Auf der Terrasse räume ich vorher noch Möbel und Pflanzkübel beiseite und richte meine notwendigen Utensilien her. Neben dem Organic Star und dem Reinigungsmittel sind das noch Wasser plus die persönliche Schutzausrüstung (PSA) in Form einer FFP-2-Maske und Augenschutz.
Die noch geschlossene Flasche gut schütteln. An der Flasche ist seitlich eine Dosierskala mit Sichtfenster angebracht. Für die Sprühanwendung wird eine 15%ige Verdünnung empfohlen. Also gebe ich das Mittel direkt in den Organic Star und gieße entsprechend mit 85% Wasser auf. Vor dem Ausbringen sollten angrenzende Flächen mit einer Folie abgedeckt werden, welche nach Gebrauch im Restmüll entsorgt wird. In der Nähe des Gartenteichs oder anderer Gewässer darf das Mittel nicht eingesetzt werden.

Ideal für die einmalige Anwendung ist ein trockener windfreier Tag bei einer Temperatur von über 10°. Die Anwendung kann nach erneutem Befall wiederholt werden. Pro Jahr sollte ein solches Mittel jedoch nicht mehr als zweimal ausgebracht werden.

Nach der Anwendung reinige ich den Organic Star sofort. Das heißt, Druckluft ablassen, Pumpe abschrauben und mögliche Reste entleeren. Mit klarem, kalten Wasser auswaschen. Zum Trockenen lehne ich den Tank kopfüber an die Gartenmauer, der Rest wie Pumpe, Sprühlanze und -düse, etc. lege ich daneben auf trockenes Zeitungspapier in den Schatten. Die Düse lässt sich bestens mit einer ausgedienten Zahnbürste reinigen.

 

Übrigens, eignet sich der Organic Star aufgrund seiner Beschaffenheit auch zum Sprühen von Mitteln mit Essigsäure, wie z.B. dem BioKraft Grundstoff Essig von Neudorf. Dieser kann gezielt gegen Unkräuter auf Wegen, Bordsteinen, Gehwegen und Terrassen eingesetzt werden. Allerdings gilt es zu prüfen, ob die jeweilige Oberfläche resistent gegen Essigsäure ist.

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Über Christine Schonschek

Foto-Christine-Schonschek_klChristine Schonschek ist seit 2006 als freiberufliche Fachjournalistin für verschiedene Verlage und Online-Medien tätig. Sie beschäftigt sich dabei gerne nicht nur mit allem was grünt und blüht, sondern auch technische Themen machen ihr Freude. Sie schreibt sowohl für den Hobby- als auch auch für den Profigärtner. Wenn sie mal nicht für ein Interview unterwegs ist oder am Schreibtisch sitzt, um an einem der Beiträge zu schreiben, ist sie im eigenen Hausgarten oder Gewächshaus tätig und probiert auch gerne mal etwas Neues aus oder genießt beim Wandern die Natur.

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