Sommerblumen sind eine Wucht. Denn sie haben nur eine Saison, um für Nachkommen zu sorgen. Insofern geben sie in dieser Zeit einfach alles. Ihr zweiter Trumpf ist ihre vielseitige Optik: Unglaublich, was alles aus den oft winzigen Samenkörnchen wächst!
Einjährige Sommerblumen haben viele Talente. Nach den Eisheiligen verwandeln sie leere Beete, Töpfe und Balkonkästen in bunte Farbflächen. Sie überbrücken die Zeit bis frisch gepflanzte Stauden zusammengewachsen sind. Und füllen Lücken, wo Pflanzen den Winter nicht überstanden haben oder Zwiebelblumen nach der Blüte im Boden verschwinden.
Sensible Sommerblumen aussäen, die lange brauchen um zu keinem
Manche Sommerblumen brauchen konstant warme Temperaturen und dauerhaft eine hohe Luftfeuchte, um zu sprießen. Solche Sommerblumen-Arten säe ich bereits im Februar im Haus aus. Ich ziehe sie in Anzuchttöpfen oder Schalen aus langlebigem Kunststoff oder abbaubarer Zellulose auf einer hellen, warmen Fensterbank vor. Nach der Aussaat bringe ich sie in einem Zimmergewächshaus unter, welches mit einer Pflanzenlampe ausgestattet ist.
Denn im Februar sind die Tage zu kurz, um den Nachwuchs von Sommerblumen ausreichend mit Licht zu versorgen. Du kannst einen Lichtmangel daran erkennen, dass die Keimlinge dünne, lange Stängel bilden. Sehr wärmebedürftige Sommerblumen mit einer langen Kulturdauer helfe ich mit einer beheizbaren Fußmatte, die ich unter das Zimmergewächshaus lege.
Langsam wachsende Sommerblumen, die im Haus ab Ende Januar ausgesät werden
- Buntnessel
- Gazanie
- Geranie
- Petunie
Langsam wachsende Sommerblumen, die ab Ende Februar /Anfang März im Haus ausgesät werden
- Fleißiges Lieschen
- Männertreu
- Trompetenzunge
- Verbene
- Ziertabak
- Zinnie
Sommerblumen aus Samen vorziehen, damit sie früher im Garten blühen
Zum Glück sprießen die meisten Sommerblumen innerhalb von zwei Wochen. Viele Arten können ab März, je nachdem wie kälteempfindlich sie sind, im Haus oder im Gewächshaus vorgezogen werden. Das hat den Vorteil, dass sie in den Beeten früher blühen. Wenn du keinen Ort für eine geschützte Anzucht hast, kannst du die Sommerblumen später draußen aussäen. Schau einfach auf die Samentütchen. Dort findest du die Zeiträume für die Aussaat.
- Duftwicke (März) in Anzuchttöpfen
- Gewürztagetes (März -Mai) in Anzuchtschalen
- Löwenmäulchen (März-April) in Anzuchtschalen
- Lupine (April – Juni) in Anzuchttöpfen
- Portulakröschen (März – April) in Anzuchttöpfen
- Schmuckkörbchen (April) in Anzuchtschalen
- Strohblume (März-April) in Anzuchttöpfen
- Steinkraut (März-April) in Anzuchtschalen
So funktioniert die Aussaat von Sommerblumen
Dickere Samen, die man gut fassen kann, kannst du, je nachdem welchen Durchmesser deine Töpfe haben, am besten zu dritt oder fünft in Kunststofftöpfe oder Anzuchttöpfe aus Zellulose aussäen. Damit ersparst du dir später das Pikieren, und die Jungpflanzen bilden einen guten Wurzelballen. Du kannst ein, zwei Körner mehr pro Topf als nötig verteilen – nur zur Sicherheit. Nach dem Keimen lässt du nur die kräftigsten stehen. Stelle die Sämlinge warm und so hell wie möglich auf.
Feinere Samen säest du möglichst dünn in Anzuchtschalen oder Anzuchttöpfen aus. Die meisten Sommerblumen sind Dunkelkeimer. Ihre Samen müssen mit einer dünnen Schicht Aussaaterde bedeckt werden. Drücke die Aussaaterde anschließend mit einem Brettchen etwas an. Und zwar so, dass keine Mulde in der Schalenmitte verbleibt und das Wasser gleichmäßig versickern kann. Am besten befeuchtest du die Samen anfangs mit einem Sprühgerät, wie der Foxy Plus.
Sobald du die Keimlinge gut anfassen kannst, pikierst du sie in Töpfchen mit Blumenerde. Arten mit filigranem Wuchs, etwa Duftsteinrich, Atlasblume oder Männertreu, pikiert man besser in kleinen Büscheln.
Unkompliziert: Direkt ins Beet Sommerblumen aussäen
Da ich zu den experimentierfreudigen Gärtnerinnen zähle, schätze ich die unkomplizierten Schnellstarter unter den einjährigen Sommerblumen sehr. Insbesondere die Sommerblumen-Arten, die man direkt ins Beet säen kann. Unter anderem fülle ich mit ihnen die Lücken in meinen Blumenbeeten.
Im April kannst du Duftwicken, Kornblumen und Sonnenblumen direkt ins Beet säen. Ab Mai folgen die Saat-Termine für Kapuzinerkresse, Rauer Sonnenhut und Schmuckkörbchen. Solange der Holunder (etwa Anfang Juni) noch blüht, kannst du schnelle Sommerblumen wie Becher-Malven, Duftsteinrich, Jungfer im Grünen, Ringelblumen, Schmuckkörbchen, Wicken und Wucherblumen direkt in Beete und Töpfe aussäen. Sie öffnen ihre Blüten schon nach sechs bis acht Wochen.
TIPP: Kapuzinerkresse, Becher-Malven, Jungfer im Grünen und Ringelblumen säen sich jedes Jahr von selber wieder aus…manchmal auch dort, wo man sie gar nicht erwartet
So säst du deine Sommerblumen im Garten richtig aus
Bevor du deine Sommerblumen ins Beet säst, ist es wichtig, die Erde im Beet mit einer Grabegabel (wenn Platz ist) zu lockern und glatt zu harken. Danach arbeite ich etwa zwei Liter gut verrotteten Kompost je Quadratmeter unter. So sich auch gleich die benachbarten Stauden gut versorgt.
Mir passiert es häufig, dass ich die Samen zu dicht aussäe. Wenn sie sich sehr drängeln, vereinzele ich die Sämlinge und setze sie einfach um. Sollte es in den ersten Wochen nach der Aussaat noch sehr kalt sein, beschütze ich die Mini-Sommerblumen, indem ich ein Vlies über den Nachwuchs lege.
TIPP: Damit ich nicht aus Versehen über eine Stelle laufe, wo ich die Sommerblumen ausgesät habe, kennzeichne ich die Aussaatfläche mit mehreren Tonkinstäben. Dafür stecke ich Tonkinstäbe rundum in den Boden und umrunde sie mit einem Band.