Sommerblumen aussäen – so klappt es immer

zinnia-495015_Petra Faltermaier auf Pixabay
(c)Petra Faltermaier auf Pixabay


Sommerblumen sind eine Wucht. Denn sie haben nur eine Saison, um für Nachkommen zu sorgen. Insofern geben sie in dieser Zeit einfach alles. Ihr zweiter Trumpf ist ihre vielseitige Optik: Unglaublich, was alles aus den oft winzigen Samenkörnchen wächst!

Einjährige Sommerblumen haben viele Talente. Nach den Eisheiligen verwandeln sie leere Beete, Töpfe und Balkonkästen in bunte Farbflächen. Sie überbrücken die Zeit bis frisch gepflanzte Stauden zusammengewachsen sind. Und füllen Lücken, wo Pflanzen den Winter nicht überstanden haben oder Zwiebelblumen nach der Blüte im Boden verschwinden.

Sensible Sommerblumen aussäen, die lange brauchen um zu keinem
Manche Sommerblumen brauchen konstant warme Temperaturen und dauerhaft eine hohe Luftfeuchte, um zu sprießen. Solche Sommerblumen-Arten säe ich bereits im Februar im Haus aus. Ich ziehe sie in Anzuchttöpfen oder Schalen aus langlebigem Kunststoff oder abbaubarer Zellulose auf einer hellen, warmen Fensterbank vor. Nach der Aussaat bringe ich sie in einem Zimmergewächshaus unter, welches mit einer Pflanzenlampe ausgestattet ist.

Denn im Februar sind die Tage zu kurz, um den Nachwuchs von Sommerblumen ausreichend mit Licht zu versorgen. Du kannst einen Lichtmangel daran erkennen, dass die Keimlinge dünne, lange Stängel bilden. Sehr wärmebedürftige Sommerblumen mit einer langen Kulturdauer helfe ich mit einer beheizbaren Fußmatte, die ich unter das Zimmergewächshaus lege.

Langsam wachsende Sommerblumen, die im Haus ab Ende Januar ausgesät werden

  • Buntnessel
  • Gazanie
  • Geranie
  • Petunie

Langsam wachsende Sommerblumen, die ab Ende Februar /Anfang März im Haus ausgesät werden

  • Fleißiges Lieschen
  • Männertreu
  • Trompetenzunge
  • Verbene
  • Ziertabak
  • Zinnie

Sommerblumen aus Samen vorziehen, damit sie früher im Garten blühen
Zum Glück sprießen die meisten Sommerblumen innerhalb von zwei Wochen. Viele Arten können ab März, je nachdem wie kälteempfindlich sie sind, im Haus oder im Gewächshaus vorgezogen werden. Das hat den Vorteil, dass sie in den Beeten früher blühen. Wenn du keinen Ort für eine geschützte Anzucht hast, kannst du die Sommerblumen später draußen aussäen. Schau einfach auf die Samentütchen. Dort findest du die Zeiträume für die Aussaat.

  • Duftwicke (März) in Anzuchttöpfen
  • Gewürztagetes (März -Mai) in Anzuchtschalen
  • Löwenmäulchen (März-April) in Anzuchtschalen
  • Lupine (April – Juni) in Anzuchttöpfen
  • Portulakröschen (März – April) in Anzuchttöpfen
  • Schmuckkörbchen (April) in Anzuchtschalen
  • Strohblume (März-April) in Anzuchttöpfen
  • Steinkraut (März-April) in Anzuchtschalen
Loewenmäulchen_Jungpflanzen
Ich ziehe meine Löwenmäulchen in Kisten im Gewächshaus vor. Sobald die Sämlinge kräftig aussehen, nehme ich sie büschelweise vorsichtig aus der Kiste und verpflanze sie in Beete und Töpfe.

 

So funktioniert die Aussaat von Sommerblumen
Dickere Samen, die man gut fassen kann, kannst du, je nachdem welchen Durchmesser deine Töpfe haben, am besten zu dritt oder fünft in Kunststofftöpfe oder Anzuchttöpfe aus Zellulose aussäen. Damit ersparst du dir später das Pikieren, und die Jungpflanzen bilden einen guten Wurzelballen. Du kannst ein, zwei Körner mehr pro Topf als nötig verteilen – nur zur Sicherheit. Nach dem Keimen lässt du nur die kräftigsten stehen. Stelle die Sämlinge warm und so hell wie möglich auf.

Foto_ Nicolai Stephan_ Aussaat Gewuerztagtes_900
Foto: Nicolai Stephan-Aussaat Gewürztagetes

 

Feinere Samen säest du möglichst dünn in Anzuchtschalen oder Anzuchttöpfen aus. Die meisten Sommerblumen sind Dunkelkeimer.  Ihre Samen müssen mit einer dünnen Schicht Aussaaterde bedeckt werden. Drücke die Aussaaterde anschließend mit einem Brettchen etwas an. Und zwar so, dass keine Mulde in der Schalenmitte verbleibt und das Wasser gleichmäßig versickern kann.  Am besten befeuchtest du die Samen anfangs mit einem Sprühgerät, wie der Foxy Plus.

Sobald du die Keimlinge gut anfassen kannst, pikierst du sie in Töpfchen mit Blumenerde. Arten mit filigranem Wuchs, etwa Duftsteinrich, Atlasblume oder Männertreu, pikiert man besser in kleinen Büscheln.

Unkompliziert: Direkt ins Beet Sommerblumen aussäen
Da ich zu den experimentierfreudigen Gärtnerinnen zähle, schätze ich die unkomplizierten Schnellstarter unter den einjährigen Sommerblumen sehr. Insbesondere die Sommerblumen-Arten, die man direkt ins Beet säen kann. Unter anderem fülle ich mit ihnen die Lücken in meinen Blumenbeeten.

Im April kannst du Duftwicken, Kornblumen und Sonnenblumen direkt ins Beet säen. Ab Mai folgen die Saat-Termine für Kapuzinerkresse, Rauer Sonnenhut und Schmuckkörbchen. Solange der Holunder (etwa Anfang Juni) noch blüht, kannst du schnelle Sommerblumen wie Becher-Malven, Duftsteinrich, Jungfer im Grünen, Ringelblumen, Schmuckkörbchen, Wicken und Wucherblumen direkt in Beete und Töpfe aussäen. Sie öffnen ihre Blüten schon nach sechs bis acht Wochen.

TIPP: Kapuzinerkresse, Becher-Malven, Jungfer im Grünen und Ringelblumen säen sich jedes Jahr von selber wieder aus…manchmal auch dort, wo man sie gar nicht erwartet :)

So säst du deine Sommerblumen im Garten richtig aus
Bevor du deine Sommerblumen ins Beet säst, ist es wichtig, die Erde im Beet mit einer Grabegabel (wenn Platz ist) zu lockern und glatt zu harken. Danach arbeite ich etwa zwei Liter gut verrotteten Kompost je Quadratmeter unter. So sich auch gleich die benachbarten Stauden gut versorgt.

Mir passiert es häufig, dass ich die Samen zu dicht aussäe. Wenn sie sich sehr drängeln, vereinzele ich die Sämlinge und setze sie einfach um. Sollte es in den ersten Wochen nach der Aussaat noch sehr kalt sein, beschütze ich die Mini-Sommerblumen, indem ich ein Vlies über den Nachwuchs lege.

TIPP: Damit ich nicht aus Versehen über eine Stelle laufe, wo ich die Sommerblumen ausgesät habe, kennzeichne ich die Aussaatfläche mit mehreren Tonkinstäben. Dafür stecke ich Tonkinstäbe rundum in den Boden und umrunde sie mit einem Band.

Beiträge

Über Antje große Feldhaus

ATB08150424 Kopie_klAntje große Feldhaus arbeitet seit 2011 als freiberufliche Gartenjournalistin für Zeitschriften und Online-Medien. Des Weiteren produziert sie für diverse Fachfirmen, Gartencenter und Baumärkte Presse- und Werbe-Fotos, Videofilme und unterstützt als Set-Artdirektorin Werbespots mit Garteninhalten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Erstellen von Pressetexten und Broschüren.

Seit Januar 2019 betreibt Antje große Feldhaus den Blog „Gern im Garten“, in dem sie ihre Liebe zum Gärtnern auslebt. Zudem hat sie den Verlag „Gern im Garten“ (//gig-verlag.de) gegründet, über den sie zusammen mit Britta Ruge ihren „Phänologische Gartenkalender“ vertreibt.

Begonnen hat Antje große Feldhaus ihre berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zur Gärtnerin, Fachrichtung Zierpflanzenbau. Danach folgte das Gartenbaustudium mit dem Abschluss als Diplom-Ingenieurin Gartenbau. Nach ihrer Ausbildung zur Redakteurin bei der Zeitschrift “GARTEN INTENATIONAL” im Burda Verlag war sie 14 Jahre Mitglied in der Redaktion “FLORA Garten”. Dort befasste sie sich anfangs hauptsächlich mit den Themen aus den Bereichen Balkon & Terrasse, Zimmerpflanzen und Ziergarten. Später übernahm sie verantwortlich das Praxis-Magazin.

www.gern-im-garten.de

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Sie können folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>