So bleibt der Blumenstrauss länger frisch

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Im Winter ist jeder Blumenstrauch ein Luxus und bereitet angesichts kahler Bäume und blütenloser Blumenbeete eine immense Freude. Unschön, wenn schon am Tag nach dem Kauf Blütenköpfe welken und ein Blatt nach dem anderen abfällt. Wie also vorgehen, damit Schnittblumen möglichst lange in der Vase halten?

Licht, Temperatur und Zugluft, aber auch Vasenwasser und Raumfeuchtigkeit: Das alles sind Faktoren, welche die Lebensdauer von Schnittblumen beeinflussen. Hinzu kommt die Hygiene. Bevor man eine Vase nutzt, sollte sie sehr gründlich gereinigt werden, um alle allenfalls noch vorhandenen Bakterien zu beseitigen. Das kann in der Spülmaschine passieren, mit einem Topfreiniger oder, bei sehr schmalen Behältnissen, indem man warmes Wasser mit Spülmittel sowie einigen Esslöffel Reis vermischt und alles in der Vase gründlich schüttelt. Die Reiskörner helfen dabei, härtere Belege zu lösen. Blätter, die im Wasser stehen, werden entfernt. Damit die Schnittblumen weder Hitze- noch Kälteschock erleiden, sollte das Wasser zimmerwarm sein; andernfalls welken sie sehr rasch.

Anschneiden muss sein
Bevor sie in die Vase kommen, werden die Blumen angeschnitten. Solche mit weichen Stielen, zum Beispiel Tulpen oder Gerbera, erhalten einen geraden Schnitt, solche mit holzigen Trieben, zu denen auch die Rosen gehören, einen schrägen. Das gilt auch dann, wenn die Stiele entsprechend behandelt im Blumenfachgeschäft gekauft wurden. Nur so ist sicher, dass alle am Stielende eventuell noch vorhandenen schädlichen Mikroorganismen beseitigt sind. Zum Anschneiden ist ein sehr scharfes Messer erforderlich. Scheren sind nicht optimal, denn sie quetschen die Leitbahnen. Bei Rosen sollte der Schnitt je nach Stabilität des Stiels etwa 2 cm durch seine gesamte Breite gehen, sodass alle Leitbahnen erreicht werden. Das schafft optimale Bedingungen für die Wasseraufnahme. Ein zu langer Anschnitt verletzt die Pflanze – womit sich auch die Angriffsfläche für Bakterien vergrössert. Welke Stiele und Blätter sollte man stets entfernen.

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So nicht! Verholzte Triebe wie diejenigen der Rosen werden mit dem Messer geschnitten, nicht mit der Schere.

 

Frischhaltemittel für längere Freude
Schnittpflanzen sind immer durstig. Damit keine Luft in die Leitbahnen gerät, müssen die Stiele nach Anschnitt sofort ins Wasser gestellt werden. Die Vase darf nicht zu klein sein; bei grösseren Sträussen ist ein Volumen von 1 Liter am besten. Um das Vasenleben der Schnittblumen zu verlängern, gibt es zwei Wege. Beim «aufwendigeren» werden die Stiele täglich neu angeschnitten, das Wasser gewechselt und die Vase gereinigt. Einfacher ist es, (käufliche) Frischhaltemittel zu verwenden. Sie hemmen die Bildung von Bakterien sowie Pilzen und liefern die nötige Energie fürs Aufblühen. Neben Nährstoffen enthalten diese Produkte pH-Regulatoren und Anreger zur Wasseraufnahme. Meist sind die kleinen Tütchen beim Kauf schon ans Blumenpapier geheftet. Je nach Produkt reicht es, wenn das Wasser nach fünf Tagen ausgewechselt wird (oder wenn der Wasserstand auf etwa 1/3 der Vasenhöhe gesunken ist). Dann gilt: Stiele wieder anschneiden und neue Blumennahrung hinzufügen.

Kälteschock vermeiden
Eine längerfristige Freude am Blumenstrauss hängt auch davon ab, wo die Vase steht. Das sollte ohne direkte Sonneneinstrahlung und Zugluft sein, nicht zu nahe an einer Heizung oder reifen Früchten. Ist die Zimmerluft sehr trocken, freuen sich die Blumen darüber, ab und an mit einem Wassersprüher, wie dem Melua, eingenebelt zu werden. Aber eigentlich beginnt alles schon beim Kauf. Sträusse, die draussen vor dem Laden in der kalten Witterung standen, haben keine lange Haltbarkeit. Also immer solche aus Innenräumen kaufen. Für den Transport sollte man darauf achten, den Strauss in mehrere Lagen Papier zu wickeln, sodass die Pflanzen keine allzu drastischen Temperaturunterschiede erfahren.

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Über Judith Supper

IMG_9165_HPJudith Supper ist Fachjournalistin, Texterin und Mitinhaberin des Medienbüros Brizamedia, das seit seiner Gründung 2015 einen umfassenden Medienservice für die grüne Branche bietet. Seit bald zehn Jahren ist Judith Supper für Fachmedien im In- wie Ausland tätig, darunter auch die bedeutendsten Fachzeitschriften des deutschsprachigen Raums. 2011 ging sie mit „Pflegeleichte Gärten gestalten“ (Christian Verlag) unter die Buchautoren und war von 2011 bis 2014 als leitende Redaktorin für g’plus (Herausgegeben von JardinSuisse, Unternehmerverband Gärtner Schweiz) beschäftigt. Egal ob eine Reportage über Pflanzenzucht im Weltall, ein Messebericht von der Chelsea Flower Show oder Portrait eines Floristik-Unternehmens, ihr Anliegen ist es, komplexe Inhalte leserfreundlich aufarbeiten, dabei aber niemals die fachlichen Sachverhalte aus den Augen zu verlieren.

Ihre Haupt-Interessensgebiete liegen in den Bereichen:

  • Umwelt- und Naturschutz
  • Gartenpraxis: Zier-, Nutz- und Naschgarten
  • Nachhaltigkeit und Biodiversität
  • Gartenkultur

www.brizamedia.ch

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