Algenkalk – ein Tausendsassa im Garten

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Algenkalk ist ein sehr guter Nährstofflieferant und sorgt für einen locker-krümeligen Boden. Aber er kann noch mehr! Im Garten macht er verschiedenen übergriffigen Insekten und krankheitserregenden Pilzen das Leben ganz schön schwer.

Als Weissanstrich an Obstbäumen ist Algenkalk schon lange bekannt. Auch seine positive Wirkung auf den Buchsbaumpilz Cylindrocladium hat sich bereits herumgesprochen. Aktuell wird er als Wunderwaffe gegen die Raupen des Buchsbaumzünslers gehandelt. Und tatsächlich scheint ein Bestäuben der kleinen Buchsbaumblätter mit Algenkalkpulver weder dem Pilz noch den Falterraupen gut zu tun.

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Zum Pulverzerstäuber Bobby ist eine Verlängerung erhältlich, mit der man auch das Innere von grösseren Buchbäumen erreicht.

 

Im vergangenen Jahr habe ich einige Falter in meinem Garten herumflattern sehen. Insofern schaue ich seit März regelmässig nach meinen Buchsbäumen und bestäube sie alle sechs Wochen prophylaktisch mit Algenkalk. In der Hoffnung, dass die feine Pulverschicht verhindert, dass sich aus den Eiern keine Raupen entwickeln. Aber Vorsicht, zu viel Algenkalk treibt den pH-Wert in die Höhe!

Auch Läuse fallen gern mal in Horden über Gehölze her – meist dann, wenn feuchtwarmes Wetter ihre Vermehrungsrate in die Höhe schnellen lässt. Die Rosen sind im meinem Garten am häufigsten betroffen. Wenn kein Abspritzen oder Abwischen hilft, also zu viele Läuse über ihre Stängel und Knospen herfallen, verteile ich sanfte Spritzmittel auf der Basis von Rapsöl. Sie helfen immer gut! Ich muss nur darauf achten, auch die Blattunterseiten und Stängel zu benetzen. Alternativ werde ich es auch mal mit einer hauchfeinen Schicht Algenkalk versuchen.

Mit der Verlängerung beim Rose Star erreicht man mühelos auch die Blattunterseiten
Mit der Verlängerung beim Rose Star erreicht man mühelos auch die Blattunterseiten

 

Algenkalk für gesundes Gemüse
Im Gemüsegarten setze ich Algenkalk als Pflanzenstärkungsmittel ein. In verteile ihn im Frühling als Granulat im Boden, um der Kohlhernie vorzubeugen. Auch die Kartoffeln bekommen eine Gabe Algenkalk. Denn ich habe gelesen, dass ihre Knollen dann besser keimen und die Kartoffeln resistenter gegen Nematoden sind. Zudem verstäube ich gezielt eine sehr dünne Schicht pulvrigen Algenkalk gegen Erdflöhe.

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Meist haben Erdflöhe es auf die Kreuzblütler abgesehen. Dazu zählen die Mitglieder der grossen Kohlfamilie, aber auch Rettich, Radieschen, Asia-Salate und Rucola.

 

Die sprunghaften zwei bis drei Millimeter kleinen Käfer sind kaum zu sehen, perforieren die Blätter aber derart, dass man fast hindurchgucken kann. Und auch dem Kartoffelkäfer verderbe ich den Appetit, wenn ich die Kartoffelblätter mit Algenkalk einstäube.

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Einmal den Blasbalg drücken und schon pustet Bobby den Algenkalk gezielt in Richtung Kartoffeln und Rosenkohl. Eine feine Schicht reicht, um ihre Blätter vor Erdflöhen und Kartoffelkäfer zu schützen. Wichtig beim Verteilen ist, dass der Wind das Algenpulver von einem weg weht.

 

Tipp
Algenkalk hilft bei akuter Blütenendfäule von Tomatenfrüchten, indem man die betroffenen Pflanzen düngt und hinterher angiesst. Zudem soll er verletzte Stellen an Tomaten heilen, in dem man die Stellen mit einer Schicht Algenmehl einstäubt.

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Über Antje große Feldhaus

ATB08150424 Kopie_klAntje große Feldhaus arbeitet seit 2011 als freiberufliche Gartenjournalistin für Zeitschriften und Online-Medien. Des Weiteren produziert sie für diverse Fachfirmen, Gartencenter und Baumärkte Presse- und Werbe-Fotos, Videofilme und unterstützt als Set-Artdirektorin Werbespots mit Garteninhalten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Erstellen von Pressetexten und Broschüren.

Seit Januar 2019 betreibt Antje große Feldhaus den Blog „Gern im Garten“, in dem sie ihre Liebe zum Gärtnern auslebt. Zudem hat sie den Verlag „Gern im Garten“ (//gig-verlag.de) gegründet, über den sie zusammen mit Britta Ruge ihren „Phänologische Gartenkalender“ vertreibt.

Begonnen hat Antje große Feldhaus ihre berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zur Gärtnerin, Fachrichtung Zierpflanzenbau. Danach folgte das Gartenbaustudium mit dem Abschluss als Diplom-Ingenieurin Gartenbau. Nach ihrer Ausbildung zur Redakteurin bei der Zeitschrift “GARTEN INTENATIONAL” im Burda Verlag war sie 14 Jahre Mitglied in der Redaktion “FLORA Garten”. Dort befasste sie sich anfangs hauptsächlich mit den Themen aus den Bereichen Balkon & Terrasse, Zimmerpflanzen und Ziergarten. Später übernahm sie verantwortlich das Praxis-Magazin.

www.gern-im-garten.de

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