Weihnachtssterne – so bleiben sie lange schön

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Weihnachtssterne landen nach der Blüte leider wie ein Wegwerfartikel im Müll. Dabei lohnt sich die Weiterkultur durchaus – die Pflanzen sind von Hause aus ausdauernde Sträucher, die mit der richtigen Pflege auch in der Wohnung mit den Jahren immer schöner werden. Vor allem an ihr Giesswasser haben Weihnachtssterne gewisse Ansprüche, was oft über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.

Weihnachtssterne (Euphorbia pulcherrima) lieben helle Standorte, aber ohne pralle Sonne. Ein Südfenster kommt daher nur im Winter infrage, wenn die Sonneneinstrahlung recht schwach ist.
Die leuchtend roten, rosa- oder cremefarbenen Blätter der Weihnachtssterne sind übrigens keine Blüten, sondern Hochblätter – sogenannte Brakteen, am Naturstandort ein perfektes Lockmittel für Insekten. Die eigentlichen Blüten sind klein, grünlich-gelblich und sitzen unscheinbar im Zentrum der Hochblätter.

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Rote Blüten? Nein, bei den leuchtend gefärbten Blättern handelt es sich nur um sogenannte Hochblätter – umgebaute Laubblätter, die Insekten anlocken sollen.

 

Damit Weihnachtssterne ihre Hochblätter möglichst lange behalten, sollten sie nicht wärmer als 20 °C stehen – ein Platz im mollig warm geheizten Wohnzimmer direkt über der Heizung scheidet also auf Dauer aus beziehungsweise ist nur eine Zwischenlösung.

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Die Hochblätter machen den hohen Zierwert der Weihnachtssterne aus. Die Blätter sind je nach Sorte rot, rosa, weiss, cremefarben oder gesprenkelt.

 

Die Pflanzen reagieren ausserdem auf Zugluft und Kälte absolut beleidigt, werfen ihre Blätter ab und können sogar eingehen. Schützen Sie die Pflanzen nach dem Kauf schon auf dem Weg zum Parkplatz vor Kälte und wickeln sie in Papier ein – denn schon so ein kurzer Kälteschock kann zu viel sein.

Achten Sie beim Kauf ausserdem darauf…

  • …keine Weihnachtsterne aus dem Eingangsbereich von Gartencentern oder Supermärkten zu nehmen. Dort stehen die Weihnachtssterne meist im kalten Luftzug und können sich erkälten. Zu Hause werfen sie dann schnell die Blätter ab.
  • …alle Blätter und Triebe unbeschädigt und sortentypisch ausgefärbt sind und die echten Blüten noch geschlossen oder minimal geöffnet sind.
  • …keine Pflanzen mit eingerollten Blättern oder sehr nasser oder trockener Erde zu nehmen – das weist auf Pflegefehler hin.
  • dass sich zur Weiterkultur nur kräftige Pflanzen eignen .

 

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Die echten Blüten sitzen versteckt im Zentrum der Hochblätter. Sie sollten beim Kauf noch geschlossen sein oder sich gerade erst öffnen.

 

Seien Sie mit bunt lackierten Weihnachtssternen vorsichtig, dafür werden oft alte oder beschädigte Pflanzen genommen, die dann wirklich nur noch wenige Wochen halten. Für eine Weiterkultur sind sie meist untauglich.

Weihnachtssterne blühen nur an kurzen Tagen
Weihnachtssterne sind Kurztagspflanzen, die erst bei weniger als 12 Stunden Licht am Tag blühen: Im Herbst regen die kürzer werdenden Tage die Blütenbildung an, sodass Weihnachtssterne von Mitte November bis Januar blühen. Wer seine Pflanze früher zur Blüte überreden will – so machen es auch die Gärtner – stellt sie von 17 Uhr bis 8 Uhr morgens an einen dunklen Platz oder stülpt einen Eimer oder Pappkarton über die Pflanze. Im Gewächshaus ist natürlich alles ein paar Nummern grösser, dort zieht man einfach schwarze Folien über die Beete.

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Länger stehendes Wasser im Übertopf ist der sichere Tod für Weihnachtssterne.

 

Beim Giessen sind Weihnachtssterne kleine Mimosen
Verlieren Weihnachtssterne die Blätter, muss nicht unbedingt ein Temperaturwechsel schuld sein, es kann auch am Giesswasser liegen. Denn ob zu viel oder zu wenig Wasser, in dieser Beziehung sind Weihnachtssterne echte Sensibelchen.
Die Pflanzen hassen Ballentrockenheit über längere Zeit genauso wie nasse Füsse – speziell auf stehendes Wasser im Übertopf reagieren sie beleidigt. Dann faulen die Wurzeln, die Triebe welken und die Blätter werden gelb und fallen ab, auch die Hochblätter.

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Gesunde Wurzeln müssen hell und fest sein.

 

Zum Giessen hat sich ein minutenlanges Tauchbad in zimmerwarmem Wasser bewährt, dem Sie im Winter alle zwei Wochen etwas Flüssigdünger beimischen. Tauchen Sie die Pflanzen erst, wenn der Erdballen etwas ausgetrocknet ist, und lassen den Topf dann gut abtropfen, bevor er wieder in den Übertopf kommt. Je nach Luftfeuchte im Zimmer ist das meist nach 7 bis 10 Tagen fällig.

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Beim Schneiden von Weihnachtssternen tritt weisser Saft aus. Das schadet der Pflanze nicht, er reizt aber die Haut und sollte rasch abgewaschen werden. Oder beim Schnitt gleich Handschuhe tragen.

 

Zu nasse Wurzelballen können Sie oft noch retten, wenn Sie diese dick mit Küchenpapier umwickeln und dann trocken halten. Erholen sich die Triebe danach immer noch nicht, schneiden Sie diese zurück, das hilft meist.

Weihnachtssterne nach der Blüte weiter pflegen
Ab Februar werfen die Pflanzen die meisten Blätter ab, die Hochblätter bleiben oft noch wie ein roter Kranz an der Pflanze, fallen aber auch irgendwann ab. Das ist normal und leitet die natürliche Ruhephase der Pflanzen ein. Ab März sollten Sie den Erdballen dann fast komplett trocken halten und die Weihnachtssterne möglichst bei 12 – 15 °C und hell aufstellen – damit simulieren Sie die Trockenzeit in der mexikanischen Heimat der Pflanzen. Schneiden Sie alle Triebe etwa um die Hälfte zurück. Wenn Sie mit dem Erscheinungsbild der Pflanzen unzufrieden sind, können Sie auch beherzter schneiden – auch bis ins Holz. Die frischen Austriebe einige Wochen später werden buschiger und dichter.

Nach dem Rückschnitt wird umgetopft: es gibt frische Erde, aber nur minimal grössere Töpfe, da die Weihnachtssterne sonst nicht so gerne blühen.
Bewährt hat sich Kakteenerde, die nicht sehr humusreich ist und sich demnach auch nicht mit Wasser vollsaugen kann, sodass der Weihnachtsstern Gießssfehler besser wegsteckt. Sobald es nachts nicht mehr kälter als 10 °C wird, können die Pflanzen den Sommer von Ende Mai bis Anfang September im Freien verbringen, an einem geschützten Platz ohne pralle Mittagssonne.

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Über Thomas Hess

hess-ganzThomas Heß arbeitet seit über 15 Jahren als freier Redakteur und Fotograf für Garten-, Natur- und Wohnthemen für diverse Magazine, Buchverlage und Fachfirmen.
Wächst nicht, gibt’s nicht! Denn als Journalist, gelernter Gärtner und Gartenbauingenieur treffen Fachkompetenz und Erfahrung auf die Freude am Gärtnern, am Handwerken und am Experimentieren. Ob Schläuche als Pflanztopf oder alte Flaschen als Windlicht – oft sind es ganz einfache, unkonventionelle Lösungen und Ideen, die dem Hobbygärtner die Arbeit erleichtern oder die Gärten verschönern.
Lieblingsthemen sind alles rund um die Gartenpraxis, Gartentechnik, Gartenteich und natürlich die Fotos dazu, die direkt in der Praxis entstehen. Da darf dann schon mal ein Fleckchen auf der Hose oder Erde an den Fingern sein!

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