Echte Gärtner erkennt man am Dreck unter den Nägeln – oder den richtigen Gartengeräten. Ob mit oder ohne Motor: Damit die Arbeit mit den Geräten leicht von der Hand geht und sie nach der Winterpause gleich wieder einsatzbereit sind, ist nach dem Winter ein Frühjahrsputz angesagt. Ausserdem Tipps zum sicheren Lagern von Kraftstoffen
Handgeräte sind ganz schnell fit für die Saison, aber auch bei Motorgeräten muss man keineswegs ein Technikfreak sein, um sie in Schuss zu halten.
Handgeräte
Das Wellnessprogramm für Handgeräte geht ganz schnell: Etwas Ganzkörperpflege mit einer Bürste und Leinöl für die Holzstiele, etwas Make-up aus hochwertigem Sprühöl wie “Ballistol” fürs Metall – schon sind Spaten, Hacke & Co frühlingsfit! Schleifen Sie die Schneiden von abgenutzten Hacken und Spaten leicht an, dann dringen sie leichter in den Boden ein. Zum Entrosten braucht man sich gar nicht so viel Mühe zu machen, wie es oft empfohlen wird – stossen Sie rostige Spaten ein paar Mal in einen Eimer mit Vogelsand, dann ist er meist sauber!
Mit wackeligen oder rissigen Holzstielen sollten Sie sich gar nicht erst abgeben, sondern diese gleich austauschen. Holzstiele dabei gut verschrauben und bei Äxten, grossen Hacken und Beilen mit eingeschlagenen Ringkeilen fixieren. Der Holzstiel sollte dabei gut 5 mm weit überstehen.
Verlieren Holzharken Zähne, sind die Holzstäbchen abgewickelter Bindedrahtspulen übrigens ein perfekter Ersatz: anspitzen, festkleben – fertig!
Als Nächstes sind Messer und Gartenscheren dran. Hier gilt: weg mit allem, was nach Pflanzen- oder Harzresten aussieht. Dadurch werden die Klingen nicht nur schwergängig, anhafte Pflanzenreste können sogar überwinternde Krankheiten übertragen, die sich gleich wieder breitmachen. Ein paar Tropfen Öl hält auch Federn und Gelenke der Scheren in Schuss, Harzreste bekommen Sie mit Harzlösespray restlos weg.
Zum Nachschleifen reiben Sie die Klingen der Scheren über einen nassen Schleifstein oder nehmen eine Feile zu Hilfe.
Elektrogeräte
Heckenscheren, Rasentrimmer und andere 230 Volt-Elektrogeräte braucht man eigentlich nur sauber zu halten, vor allem die Lüftungsschlitze. Ziehen Sie vor der Arbeit auf jeden Fall den Netzstecker. Fliessendes Wasser am Motorgehäuse ist tabu, das gilt auch für patschnasse Lappen, von denen ebenfalls Wasser ins Gehäuse tropfen kann. Besser sind Bürsten, feuchte Lappen und etwas Pflegeöl für die Metallteile. Prüfen Sie sämtliche Kabel und Stecker auf offensichtliche Beschädigungen, natürlich auch die Verlängerungskabel und Kabeltrommeln.
Bezingeräte
Spätestens im Frühjahr ist bei Geräten mit Viertakt-Motor ein Ölwechsel fällig. Wird das Gerät nur ab und zu benutzt, reicht ein Ölwechsel alle 2 Jahre. Am besten lassen Sie das eine Fachwerkstatt machen, denn zuhause gibt‘s dabei schnell eine Kleckerei und Altöl tropft auf den Boden. Bei allen Wartungsarbeiten an Motorgeräten sollten Sie den Zündkerzenstecker abziehen und dann auch gleich die Zündkerze selber checken. Sie darf nicht verölt sein und sollte an den Elektroden rehbraun, grau-weiß oder hellgrau sein.
Befreien Sie das Motorgehäuse und die Kühlrippen von Grasresten oder Erde und achten darauf, dass keine trockenen Blätter und Pflanzenreste Kontakt mit Motorteilen haben, die heiss werden können.
Zum Reinigen können Sie Wasser verwenden, aber keinen Hochdruckreiniger. Viele Rasenmäher haben am Mähdeck sogar Anschlüsse für den Wasserschlauch. Kontrollieren Sie die Luftfilter und tauschen sie bei Bedarf aus.
Rasenmäher & Co. sollten mit leerem Tank in die Winterpause gegangen sein, da Benzin und Zweitaktgemisch bei monatelanger Ruhepause regelrecht schlecht werden können und der Motor schwer angeht. Besonders Zweitaktgemisch kann verharzen. Dabei bildet sich natürlich nicht wirklich Harz, sondern durch Verdunstung der flüchtigen Kraftstoffkomponenten ein klebriger Rückstand. Nur vollsynthetisches Zweitaktgemisch wie z.B. „MotoMix“ oder „Aspen“ kann im Tank bleiben, da passiert nichts.
Denken Sie rechtzeitig daran, Kraftstoff zu besorgen und den Tank wieder aufzufüllen. Gerade bei Sägen oder Rasenmähern mit kleinen Einfüllöffnungen verschüttet man beim Betanken schnell Kraftstoff oder der Tank läuft über, da er keine Füllstandsanzeige hat. Wem das lästig ist, der nimmt den Rapidon 6 Benzinkanister, bei dem der Kraftstoff einfach per Knopfdruck in den Tank fliesst. Schnell, sauber und gut zu dosieren (Video).
Rasenmäher
Egal, ob Hand-, Elektro- oder Benzinmäher, überprüfen Sie das Messer, nur scharfe Klingen garantieren saubere Schnitte. Zwar schlagen auch stumpfe Klingen die Grashalme ab, diese fransen dabei aber aus und bekommen braune Spitzen, junge Halme werden einfach aus dem Boden gerissen. Die Messer sollten auch weder Kerben noch Dellen haben, die genauso wie auch falsches Schleifen zu einer Unwucht führen und die Motorwelle beschädigen können. Geübte und ambitionierte Heimwerker können Rasenmähermesser selber schleifen, wer sich da nicht zu zählt, lässt die Arbeit sicherheitshalber von einem Fachmann erledigen.
Benzin sicher lagern
Kraftstoff sollte man möglichst bald verbrauchen und eigentlich nie länger als drei Monate lagern. Sind längere Aufbewahrungszeiten unumgänglich, sollte man dem Benzin einen Stabilisator beimischen, der es länger frisch hält – gut zwei Jahre. Die synthetischen Zweitaktgemische “Aspen” und “Motomix” halten bei kühler Lagerung 5 Jahre.
Keine Flaschen, Wannen oder sonstige Behälter: Benzin und Gemisch lagern ausschliesslich in sauberen, gut verschlossenen Benzinkanistern wie dem Rapidon 6 und nur an belüfteten, kühlen und trockenen Plätzen ohne direkte Sonneneinstrahlung. Metallkanister sollten innen unbedingt rostfrei sein. Erlaubt sind 20 Liter Benzin oder Gemisch und 200 Liter Diesel, was für Gartengeräte aber uninteressant ist.
E 10 Kraftstoff für Gartengeräte?
Sofern der Hersteller es ausdrücklich empfiehlt, ist E 10 Benzin, also Superbenzin mit bis zu 10% Ethanol, für Gartengeräte kein Problem und lässt sich auch mit Zweitaktöl mischen. Bei längerer Lagerung können sich Öl und E 10 Benzin aber schneller entmischen und das Gemisch wird zündfaul.
Gartengeräte lagern
Gartengeräte lagern am besten trocken und vor Staub geschützt. Kellerräume, Garagen oder Gartenhäuschen sind ideal. Handgeräte stecken Frost ohne zu Murren weg, auch Elektro- oder Benzingeräte sollten lieber frostfrei gelagert werden, da bei niedrigen Temperaturen Gummis spröde werden oder Kontakte oxidieren können.