Zu gross, blühfaul oder von Wurzelunkraut befallen? Stauden können Sie rasch wieder auf die Sprünge helfen und in Form bringen – durch Teilen. Eine rabiate, aber effektive Methode. Mit diesen Tipps klappt’s.
Manche Stauden sollte man wie Purpurglöckchen (Heuchera), Brennende Liebe (Lychnis), Moossteinbrech (Saxifraga) oder Purpursonnenhut (Echinaceae) alle vier bis sechs Jahre teilen und damit in Blühlaune halten. Rittersporn, Phlox oder Sommerastern bleiben gut zehn Jahre im Beet in Blühlaune und sollten erst dann geteilt werden. Andere wie etwa Taglilien (Hemerocalis), Sonnenbraut (Helenium) oder Sonnenhut (Rudbeckia) sind wie auch Pfingstrosen langlebiger und werden erst nach 10 bis 15 Jahren im Beet so richtig schön. Diese wollen möglichst in Ruhe gelassen werden.
Wenn Stauden am Standort zu ausladend werden oder man sie vermehren möchte, teilt man sie nach eigenem Ermessen.
Sommer- und herbstblühende Stauden teilt man am besten im zeitigen Frühjahr, Frühsommerblüher am besten gleich nach der Blüte und im Frühjahr blühende Stauden wie Storchschnabel am besten im Herbst. Gräser teilen Sie immer im Frühling. Das sind die Zeiten, in denen die Pflanzen den Eingriff am besten wegstecken.
Wenn es gar nicht anders geht, Sie im Garten etwa umgestalten, neue Beete anlegen oder etwas bauen wollen, können Sie Stauden natürlich auch zu anderen Zeiten teilen. Die Pflanzen wachsen dann halt schlechter an.
Manche Stauden lassen sich einfach nicht teilen
Stauden lassen sich teilen, wenn sie sich mit Rhizomen verbreiten, horstartig wachsen und viele Triebe mit eigenen Wurzeln haben und einen festen Wurzelballen bilden. Stauden, die wie Schleierkraut (Gypsopbila) oder Türkischer Mohn (Papaver orientalis), eine Pfahlwurzel haben, kann man nicht teilen.
Stauden teilen – so geht’s
Wenn man die einzelnen Triebe an der Pflanzenbasis nicht erkennen kann, schneiden Sie Stauden mit sehr dichtem Laub zunächst auf zehn Zenitmeter über dem Boden zurück. Sonst geht es auch nach dem Teilen, damit die neu eingepflanzten Teilstücke nicht zu viel Wasser verdunsten.
Stechen Sie mit Spaten oder bei schweren Böden mit der Grabegabel rings um den Wurzelballen in die Erde und ruckeln dabei vor und zurück, um den Wurzelballen aus der Erde zu lösen. Heben Sie die Staude aus dem Boden und schütteln die Erde ab. Haben die Pflanzen feste Wurzelballen, teilen Sie diese mit dem Spaten oder einem stabilen Messer, Pflanzen mit lockerem Wurzelwerk wie Elfenblumen oder Sonnenbraut lassen sich oft einfach auseinander ziehen.
Jedes neue Teilstück sollte mindestens faustgross sein und zwei bis drei Knospen oder Austriebe haben. Kleinere Teilstücke mit entsprechenden vitalen Knospen wachsen natürlich auch an, es kann dann aber länger dauern, bis die Pflanzen wieder gross sind. Beschädigte Pflanzenteile und Wurzeln schneiden Sie ab.
Setzen Sie die Teilstücke möglichst bald wieder in die Erde, damit die Wurzeln nicht austrocknen. Im Notfall können Sie die Stauden auf einem wassergefüllten Blumenuntersetzer im Schatten ein oder zwei Tage zwischenlagern.