So gelingen Staudenbeete

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Wie darf’s denn sein? Leuchtend Gelb mit einem satten Schuss Violett, kunterbunt wie im Bauerngarten oder doch lieber in zarten Pastelltönen? Stauden verzaubern jeden Garten. Also holen Sie sich Zettel und Bleistift und planen Ihr persönliches Traumbeet.

Gartencenter verführen geradezu zum spontanen Beute machen: Von allen Seiten her zwinkern einen die schönsten Stauden an, kokettieren mit leuchtenden Blüten, kündigen auf den Etiketten die pure Blütenpracht an und finden sich schwuppdiwupp im Einkaufswagen wieder. Aber seien Sie stark! Denn nur zu schnell wird das Beet zum Sammelsurium vieler Pflanzen, die mehr oder weniger chaotisch durcheinander wachsen.

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Geschickt angeordnet, harmonisieren auch unterschiedliche Stauden perfekt miteinander.

 

Etwas Planung ist nötig
Da wäre erst einmal die Standortfrage. Denn ob Sonne, Schatten oder Halbschatten, ob feuchter oder trockener Boden, jede Staude hat da eigene Wünsche. Die Pflanzen sind natürlich keine Mimosen, aber eben auch keine blosse Verschieb-Masse, die sich nach belieben hin und her verpflanzen lässt. Einmal gepflanzt, sollten sie schon an ihrem Standort wohlfühlen.

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Einjährige Sommerblumen sind perfekte Lückenbüsser in den ersten Jahren nach einer Neupflanzung.

 

Platz und Nährstoffe im Beet sind begrenzt. Pflanzen Sie nur Stauden mit ähnlicher Wuchskraft, sonst findet ein gnadenloser Zickenkrieg statt, bei dem die schwächeren Stauden glatt aus dem Beet gedrängt werden. Sind in den ersten Jahren nach der Pflanzung noch Lücken im Beet, pflanzen Sie lieber einjährige Pflanzen als Lückenfüller, anstatt das Beet mit Stauden zu überfrachten, die Sie nach zwei Jahren wieder herausreissen müssen.

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Funkien lieben Schatten oder Halbschatten. In der Sonne wachsen sie, wenn der Boden feucht ist.

 

Ein Platz mit täglich mindestens sechs Stunden Sonne gilt als sonnig, bei drei bis sechs Stunden als halbschattig und Schattenbeete erhaschen weniger drei Stunden Sonne am Tag. Sonnenpflanzen wie Sonnenhüte kommen auch im Halbschatten noch zurecht, Halbschattenpflanzen wie Elfenblumen auch noch im lichten Schatten. Je feuchter ein Standort ist, desto sonniger dürfen Schattenpflanzen stehen.

Der Aufbau von Staudenbeeten
Viele gleich hohe Stauden auf einem Fleck wirken langweilig. Idealerweise sieht das Beet wie eine Tribüne aus, grosse Pflanzen hinten, niedrige vorne. Auf diese Weise werden auch die sonst kahlen Füsse hoher Stauden wie z.B. der Sonnenbraut (Hellenium) von den niedrigen Pflanzen verdeckt.
Einige Stauden wie Storchschnabel (Geranium) oder Frauenmantel (Alchemilla mollis) eignen sich sehr gut für Flächen und lassen dort so gut wie kein Unkraut durch.

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Storchschnabel (Geranium) wächst je nach Sorte aufrecht oder auch bodendeckend.

 

Blattschmuckstauden spielen sich mit ihren gelben, weißen oder bunten Blättern immer dann in den Mittelpunkt, wenn die Blüten gerade einmal Pause machen.
Wiederholungen – was im Fernsehen nervt, gehört im Staudenbeet zum guten Ton: Denn Pflanzen einer Art dürfen in Gruppen gepflanzt ruhig an mehreren Stellen im Beet auftauchen, so wirkt es harmonisch, aber nicht gleich überfrachtet oder unruhig. Beschränken Sie sich aber je nach Beetgrösse auf sechs, vielleicht sieben Arten. Besonders lebendig sehen Beete aus, wenn Stauden einer Art sie in schmalen Längsstreifen durchziehen, den sogenannten Drifts. Diese können von kreisförmigen Tuffs anderer Arten oder Solitärstauden unterbrochen werden.

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Damit hohe Stauden bei Wind nicht umknicken, bekommen sie am besten einen Staudenring als Stütze. Wichtig: Den Ring rechtzeitig auslegen, solange die Pflanzen noch klein sind.

 

Am Rand bilden niedriger Storchschnabel, Lungenkraut (Pulmonaria) oder Purpurglöckchen (Heuchera) einen guten Abschluss.
Soll ein Staudenbeet an Rasenflächen grenzen, sollten Sie mit einer Steinreihe einen klaren Abschluss bilden und Rasen und Stauden klar voneinander trennen, den Sie auch mit dem Rasenmäher gut befahren können.

Kleider machen Leute – und Farben Beete
Sie können Beete Ton in Ton bepflanzen, mit Komplementärfarben Akzente setzen oder bunte Blüten-Potpourris schaffen, wobei aber auch dann nur ein bis zwei Farben dominieren sollten. Ton in Ton Bepflanzungen z.B. mit Rotem Sonnenhut, Phlox oder Agastachen strahlen Ruhe aus und rücken die Blütenformen mehr in den Vordergrund, während bei den anderen Beeten die Farben dominieren.

Die Farbe Blau erzeugt Weite und kann damit kleine Gärten optisch vergrössern, wenn man die Pflanzen in hintere Gartenbereiche pflanzt. Gelb wirkt freundlich und peppt dunkle Gartenecken auf, macht den Garten auf der anderen Seite aber optisch kleiner. Rot drängelt sich gerne in den Vordergrund und dominiert, Weiss ist ein absoluter Ruhepol und harmoniert mit sämtlichen Grüntönen.

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Komplementärfarben wie Orange und Lila sorgen für satte Farbkontraste.

 

Pflanzen für Problemzonen
Auch wo scheinbar überhaupt nichts wachsen will, fühlen sich noch einige Stauden wohl. Im Schatten wachsen winterharte Alpenveilchen, Hosta, Salomonsiegel (Polygonatum multiflorum), Farne oder auch das dreiblättrige Schaumkraut (Cardamine trifolia).
Mit sommerlich trockenem Boden kommen Steingartenstauden und mediterrane Kräuter wie Thymian zurecht. Ausserdem auch noch Herbstastern (Aster divaricatus tradescanth), Seifenkraut (Saponaria) oder Bergminzen (Calamintha X brauneana).
An feuchten, aber hellen Plätzen fühlen sich zum Beispiel der Schlangenkopf (Chelone obliga) oder die Prachtnelke (Dianthus superbus) wohl.

Tipp: Pflanzabstände
Container-Stauden können ganzjährig gepflanzt werden. Entscheidend sind die passenden Pflanzabstände. Als Faustzahl dafür kann man gut ein Drittel der Endhöhe nehmen. Bei Ausläufer bildenden, bodendeckenden Füllstauden kommt man mit 20 cm gut zurecht. Bei Bodendeckern wird oft die nötige Anzahl pro Quadratmeter angegeben. Wer damit nichts anfangen kann, teilt einfach die Zahl 1 durch die Stückzahl/Quadratmeter und zieht die Wurzel aus dem Ergebnis. Das ergibt den Pflanzabstand in Metern, also z.B. 0,40 Meter.

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Über Thomas Hess

hess-ganzThomas Heß arbeitet seit über 15 Jahren als freier Redakteur und Fotograf für Garten-, Natur- und Wohnthemen für diverse Magazine, Buchverlage und Fachfirmen.
Wächst nicht, gibt’s nicht! Denn als Journalist, gelernter Gärtner und Gartenbauingenieur treffen Fachkompetenz und Erfahrung auf die Freude am Gärtnern, am Handwerken und am Experimentieren. Ob Schläuche als Pflanztopf oder alte Flaschen als Windlicht – oft sind es ganz einfache, unkonventionelle Lösungen und Ideen, die dem Hobbygärtner die Arbeit erleichtern oder die Gärten verschönern.
Lieblingsthemen sind alles rund um die Gartenpraxis, Gartentechnik, Gartenteich und natürlich die Fotos dazu, die direkt in der Praxis entstehen. Da darf dann schon mal ein Fleckchen auf der Hose oder Erde an den Fingern sein!

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